Eselhauthandel
Gefahr auch in Ostafrika

Weltweit nimmt die Bedeutung von Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) und damit einhergehend die Nachfrage nach Produkten tierischen Ursprungs in rasantem Tempo zu. Insbesondere der Handel mit Ejiao – also verarbeiteter Eselshaut, die als vermeintliches „Wundermittel“ gilt – floriert. Doch die Zucht der Tiere kann den enormen Bedarf bei weitem nicht decken und so sind die Tiere zu einem begehrten Gut geworden. Das hat auch in Ostafrika, wo die Esel als treue Gefährten gelten und nicht selten die einzige Existenzgrundlage der Menschen sind, fatale Folgen.
Eselpopulation in Gefahr
- Weltweit…
steht einer Eselpopulation von etwa 50,45 Millionen, so die Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) aus dem Jahre 2021, eine Nachfrage von bis zu fünf Millionen Eselshäuten für die Ejiao-Produktion gegenüber. Die Nachfrage nach Eseln binnen eines Jahres kann also durch die natürliche Populationsgröße – wenngleich wachsend – nicht nachhaltig gedeckt werden.
Die Zucht von Eseln bietet keine Chance, der hohen Nachfrage gerecht zu werden: Esel haben eine durchschnittliche Trächtigkeitsdauer von 12 bis 13 Monaten und bringen meist nur alle 3 bis 4 Jahre ein Fohlen zur Welt. Um den hohen Bedarf decken zu können, müssten riesige Herden gehalten werden, die einen immensen Einsatz von zahlreichen Ressourcen wie Wasser und Futter sowie einem großzügigen Bewegungsraum bedürfen würden, was insbesondere in den von den Folgen der Klimakrise stark von Dürren betroffenen Ländern im globalen Süden keine Option ist. Die Massentierhaltung von Eseln zu Reproduktionszwecken ist zudem nur bedingt möglich: Stuten können in Gruppen von bis zu 10 Tieren und einem Hengst gut leben, wenn ein ausreichendes Platzangebot vorhanden ist. Hengste kann man allerdings nicht zusammen in einer Gruppe halten, denn sie würden sich wegen ihres Sexualverhaltens gegenseitig verletzten.
- In China…
zeigt sich, welche Folgen dies haben kann: Die Zahl der Esel sank von schätzungsweise elf Millionen in 1992 auf etwa 2,3 Millionen in 2020.
- Auf dem afrikanischen Kontinent…
lebt ein großer Teil der Esel weltweit, insbesondere in den ärmeren Ländern und Regionen gelten die Esel als Lasttiere. So sind Eselhalter*innen oft die Ärmsten der Armen und benötigen ihre Tiere zum Überleben, denn sie helfen, Wasser von kilometerweit entfernten Wasserstellen in die Dörfer, Kinder in die Schulen, Kranke in Krankenhäuser oder die Ernte vom Feld auf die Märkte zu transportieren.
Doch um der globalen Nachfrage nach Eselshaut gerecht zu werden, wurden jene afrikanischen Länder als neue Handelspartner erschlossen, die besonders hohe Eselpopulationen aufweisen.
Einige unter ihnen wehrten sich angesichts der immensen Bedeutung der Tiere für die Bevölkerung unmittelbar gegen den Eselhauthandel: Simbabwe, Burkina Faso, Mali und Ghana verhängten Lizenzstopps für den Bau oder Betrieb von Eselschlachthäusern. Südsudan, Uganda, Senegal, Botswana, Sudan und Niger verboten den Export oder Handel nach China bzw. ließen die Schlachtung von Eseln für den Export von Eselshäuten nach China unterbinden. Andere wiederum sahen im Handelspartner von Übersee eine wirtschaftliche Chance : Sie genehmigten den Export von Eselshäuten – wie zum Beispiel Südafrika, wo pro Jahr 10.000 Eselshäute legal exportiert werden dürfen – oder sogar den Bau von Esel-Schlachthäusern durch chinesische Investitionen.
Die Folge sind Bilder wie dieses: Unzählige Eselshäute werden in der Sonne getrocknet, bevor sie eingekocht und in Form von Gelatineblöcken oder als Pulver exportiert werden.

Im Fokus unseres Einsatzes zum Schutz der Esel: Tansania und Kenia als Zentren des Eselhauthandels in Ostafrika
Vor allem Ostafrika hatte sich binnen weniger Jahre zu einem Zentrum des Eselhauthandels entwickelt. So eröffneten 2014 in Tansania in den Regionen Dodoma und Shinyanga zwei Esel-Schlachthäuser, von denen letzteres bis 2021 agierte. Das Schlachthaus in Dodoma wurde 2017 geschlossen.
Gleichzeitig wurden in Kenia vier Esel-Schlachthäuser erschaffen, in denen bis zur Schließung im Sommer 2020 jeweils bis zu 400 Esel am Tag geschlachtet und verarbeitet wurden – stets weit mehr, als per Lizenz eigentlich erlaubt.
So wurde der illegale Handel eingeleitet: Seit 2016 beobachten wir von der Welttierschutzgesellschaft zunächst in Tansania, später auch in Kenia, eine sich häufende Zahl von Eseldiebstählen insbesondere in den abgelegenen Dörfern, in denen die Menschen mit drei bis vier Eseln zur Selbstversorgung leben. Die Diebe stehlen die Tiere, die nachts meist frei umherlaufen, und beschaffen sich entweder vor Ort das wertvolle Gut – die Haut der Tiere – oder bringen die lebenden Tiere zum Verkauf in die Schlachthäuser. Die Betriebe hatten sich so binnen kurzer Zeit zur existentiellen Bedrohung für die Tiere – und ihre Familien – entwickelt.
10 Euro
im Monat
sichern vier Eseln in Kenia eine lebensrettende tiermedizinische Versorgung.
40 Euro
ermöglichen den Bau eines schützendes Geheges für Esel in Tansania.

Rastloser Einsatz für den Schutz der Esel
- …in Tansania
Bereits seit 2017 leisteten wir mehrere Soforthilfen und stärkten in den akut von Diebstählen betroffenen Dörfern den Schutz der Esel. Dafür wurden Gehege gebaut, wodurch mehrere tausend Esel vor Diebstählen geschützt wurden. Mit unserem Partner der Tanzania Animals Protection Organization (TAPO) haben wir auf dieser Basis 2019 ein großflächiges Projekt in der Region Shinyanga aufgesetzt – in unmittelbarer Nähe zum Schlachthaus. Neben der Sensibilisierung für die Thematik der Diebstähle und dem Bau von schützenden Esel-Gehegen besteht die wichtigste Aktivität im Rahmen des Projektes darin, bei den Eselhalter*innen das Bewusstsein für den Wert ihrer Tiere zu stärken. Als unverzichtbare Helfer im Alltag ist es grundlegend, dass dem Wohl der Esel ein hoher Stellenwert eingeräumt wird und die Versorgung und der Schutz sichergestellt werden. Mit diesem Verständnis werden die Menschen auch darin gestärkt, sich deutlich gegen den Eselhandel positionieren zu können. Zudem betreiben wir wichtige Öffentlichkeits- und Informationsarbeit, zum Beispiel über Radiospots und Treffen mit lokalen Autoritäten. Hier finden Sie Informationen über das laufende Projekt: »https://welttierschutz.org/projekte/nutztiere/eselschutz-tansania/
Darüber hinaus stellen wir seit 2016 mit unserem Partner Tanzania Animal Welfare Society (TAWESO) »durch Kontrollen und Informationsarbeit auf Tiermärkten, an Verkehrskontrollpunkten sowie in Schlachthäusern sicher, dass die Tierschutzstandards bekannt gemacht werden und die Mitarbeiter*innen ihren Umgang mit den Tieren verbessern. Akute Tierquälerei zu verhindern, hat hierbei oberste Priorität, denn diese beginnt vielfach schon, wenn die Tiere auf dem Weg zu den Märkten oder von dort in die Schlachthäuser auf den Transportern eingepfercht werden. Sowohl auf Märkten als auch in den (Esel-)Schlachthäusern angekommen, müssen die Tiere dann oft ohne Wasser und Futter in der sengenden Hitze unnötig leiden. Bei den Eseln ist die Situation besonders schlimm: Denn anders als bei anderen Tieren reduziert sich ihr „Verwendungszweck“ auf die Haut – ob die Tiere also wohlernährt und ausreichend hydriert sind, spielt für die Händler*innen keine Rolle. Massives Tierleid ist die traurige Folge. Hier greifen wir ein, versorgen die Tiere und weisen die Mitarbeiter*innen an, sich an die geltenden Tierschutzgesetze zu halten.
- … und in Kenia
Unser Einsatz für die Esel startete in 2019 zunächst damit, die Situation in allen vier Esel-Schlachthäusern zu dokumentieren, um Argumente zu sammeln, die den Fortbetrieb verhindern könnten. Unser Partner Dr. Solomon Onyango stellte fest, dass die bis zu 400 Tiere je Schlachthaus allesamt einen sehr schlechten Zustand aufwiesen. Während sie im Außenbereich oft tagelang ungeschützt vor der sengenden Hitze ausharren mussten, wurden sie weder mit Wasser noch Futter versorgt. Die Tiere waren stark unterernährt und teilweise durch Wunden und Knochenbrüche schwer verletzt.
Den detaillierten Report zur Dokumentation der vier Esel-Schlachthäuser finden Sie hier: »https://welttierschutz.org/report-esel-schlachthaeuser-in-kenia/.
Weitere Informationen über Dr. Solomon Onyango lesen Sie im Interview: »https://welttierschutz.org/esel-sind-wie-freunde-fuer-mich/
Wie wir vom Direktor der Veterinärdienste in Kenia erfuhren, fehlte es aber weiterhin an einer gründlichen Datenlage im Land, womit auch das Ausbleiben einer Reaktion auf diese Zustände von Seiten der Regierung begründet wurde. Als Argumente für den Erhalt der Esel-Schlachthäuser wurde dagegen häufig angeführt, dass diese Arbeitsplätze schafften und den Menschen die Möglichkeit geben würden, ihre alten oder kranken Tiere gewinnbringend zu verkaufen. Diese Punkte überwogen in der Diskussion dem Tierwohl – und den gravierenden Auswirkungen auf die Leben der Menschen.
2019 führten wir deshalb eine großflächige sozioökonomische Studie durch, um diese Argumentation zu untersuchen. Durch die gesammelten Erkenntnisse, aus denen vor allem negative Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung hervorgingen, hatten wir eine Ausgangssituation geschaffen, um den Druck auf die kenianische Regierung zu erhöhen.
Zu den Details der Studie: Dr. Solomon Onyango war mit Unterstützung lokaler Kolleg*innen in 32 von landesweit 47 Bezirken im Einsatz und suchte das Gespräch mit Eselhalter*innen, um in Erfahrung zu bringen, welche Rolle die Tiere für die Menschen im Alltag spielen. Im Rahmen der Befragungen zeichnete sich schnell ab, dass die vier Betriebe die Atmosphäre vor Ort negativ verändert und vor allem Nachteile für die dort ansässigen Menschen mit sich gebracht hatten. Besonders die Zahl der Diebstähle hatte sich gehäuft, was Existenzängste hervorbrachte: Wenn die Hilfe durch das Tier plötzlich wegfiel, standen die Menschen vor dem Nichts und konnten sich aufgrund des mit der wachsenden Nachfrage verbundenen, gestiegenen Preises auch kein neues Tier mehr leisten. Der Preis für einen Esel ist in Kenia seit Inbetriebnahme der Schlachthäuser um über 300 Prozent (von 4.000 auf 12.000 Kenia-Schilling – etwa 95 Euro) gestiegen.
Die umfangreichen Daten – von hunderten Eselhalter*innen und ihren fast 2.000 Tieren – und die vorliegenden Erkenntnisse aus den Schlachthaus-Besuchen wurden durch die Analysen eines weiteren Teams vervollständigt: Dieses prüfte auf juristischer Ebene die Gesetzeslage, auf die der Betrieb der Schlachthäuser und der stark gewachsene Handel mit Eselshäuten fußen. Sie ermittelten, welche Gesetze es zum Schutz der Esel gibt und welche Lücken es zu füllen gilt, damit wir daraufhin eine Grundlage für künftige Forderungen entwickeln konnten. Diese ergab, dass ein endgültiger Erfolg im Einsatz gegen die Esel-Schlachthäuser erreicht wäre, wenn die Esel aus dem „Meat Control Act“ des Landes gestrichen würden und somit grundsätzlich nicht mehr geschlachtet werden dürften.
Gibt es Hoffnung für die Esel?
- In Kenia erfolgte dann im Februar 2020 die lang ersehnte Reaktion auf den zunehmenden Protest:
Der damalige Landwirtschaftsminister Peter Munya verkündete, dass die Schlachtung von Eseln und der Handel mit Eselprodukten durch den Entzug der Betriebslizenzen aller vier Schlachthäuser gestoppt werde. In seinem Statement führte der Minister die sinkende Eselpopulation und damit einhergehende Belastung für die lokale Bevölkerung als Gründe auf. Durch die Veröffentlichung in der Gazette Kenias wurde folglich die Erlaubnis, Esel für den Export zu schlachten revidiert – mit sofortiger Wirkung war somit der rechtliche Rahmen für ein Verbot der Schlachtung von Eseln für den Export nach China geschaffen! Unsere Arbeit – die Dokumentation, die sozioökonomische Studie sowie die begleitende Petition, in der wir die Betreiber der Esel-Schlachthäuser zur Einhaltung der geltenden Tierschutzbedingungen bewegten – hatte, so ist unser lokaler Partner Dr. Solomon Onyango sicher, erheblichen Einfluss auf diese Entscheidung!
Leider ist, was sich seitdem in Kenia abspielt, mit einem Katz-Maus-Spiel zu vergleichen:
- Im Mai 2021 ließ das Höchste Gericht Kenias dann verkünden, dass das Verbot für die Schlachtung von Eseln und den Export der Häute mit sofortiger Wirkung wieder aufgehoben sei. Das kenianische Landwirtschaftsministerium aber ging dagegen vor, in dem es durch die Veterinärbehörde Inspekteur*innen zurückhielt und somit versuchte, erneute Schlachtungen von Eseln zu verhindern. Denn ohne staatliche Aufsicht darf in Kenia kein Schlachtbetrieb operieren.
- Um gesicherte Informationen über die Entwicklungen im Land zu erhalten und bei Notwendigkeit handlungsfähig zu sein, ermöglichten wir Ende 2021 eine umfangreiche Vor-Ort-Recherche rund um die vier eigentlich geschlossenen Betrieben – und erhielten dadurch einen sehr besorgniserregenden Einblick: Drei der vier Esel-Schlachthäuser halten sich bereit, ihren Betrieb jederzeit wiederaufzunehmen. Hunderte Esel befinden sich schon auf dem Gelände der Schlachthäuser und könnten sofort geschlachtet werden. Zudem seien kooperierende Eselhalter*innen vorbereitet, um binnen kürzester Zeit ihre Tiere zu den Schlachthäusern liefern zu können. Die Betreiber*innen der Esel-Schlachthäuser zeigten sich äußerst zuversichtlich, dass eine Wiedereröffnung schon alsbald geschehen würde – und die Schlachtung schnell wiederaufgenommen werden könnte. Um das Ziel zu erreichen, setzen die Betreiber*innen energisch auf Lobbyarbeit und suchen den Kontakt und die Unterstützung der lokalen Bevölkerung und der lokalen Regierungsbeamt*innen. So sammeln sie in den Gemeinden Unterschriften für ihr Anliegen und übermitteln diese an die für Tiergesundheit zuständige Behörde. Auch einige lokale Politiker*innen sehen in Folge die Wiedereröffnung der Schlachthäuser mittlerweile als weniger problematisch an, sofern den Eselhalter*innen nicht durch Diebstähle ihrer Tiere geschadet wird.
Dem stellen wir uns entschlossen entgegen und versuchen, die Wiedereröffnung der Schlachthäuser vehement zu verhindern:
- Gemeinsam mit unserem lokalen Partner, dem »African Network for Animal Welfare (ANAW), gingen wir bereits im Sommer 2021 im Bündnis mit anderen Organisationen in 27 Bezirken des Landes in den Einsatz und organisierten öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, um Mitstreiter*innen zu gewinnen und gemeinsam eine klare Botschaft an die Regierung gegen die Esel-Schlachthäuser zu senden. In unserem Einsatzgebiet, dem nördlichen Bezirk Marsabit, sammelten wir Unterschriften für eine Petition, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen. Zum einen sollte die Regierung davon überzeugt werden, die endgültige Schließung der Schlachthäuser erneut in Angriff zu nehmen. Zum anderen forderten wir darin das Streichen von Eseln aus dem Meat-Control-Act (zu Deutsch in etwa: Fleisch-Kontroll-Gesetz), um diese grundsätzlich nicht mehr als Lebensmittel liefernde Tiere zu definieren. Denn dann wäre die Schlachtung von Eseln gänzlich verboten.
Auf dieses Engagement hin bestätigten Stimmen aus der Politik erneut, dass sie die Ausstellung neuer Lizenzen für den Betrieb der Esel-Schlachthäuser weiter verhindern werden. Denn auch sie stützen unsere These, dass bei einer Wiedereröffnung der Schlachthäuser zu befürchten ist, dass ohne Verzug erneut tausende Esel für die Gewinnung von Eselshäuten geschlachtet würden – legal und illegal. Doch die Unterstützung aus der Politik steht auf unsicheren Beinen, wie Äußerungen des neuen Landwirtschaftsministers Linturi aus dem Juni 2023 zeigen. Dieser brachte eine Wiedereröffnung der Schlachthäuser ins Spiel, sollten sich diese positiv auf den lokalen Arbeitsmarkt auswirken.
Einen Überblick über die bisherigen Geschehnisse und die aktuelle Situation rund um den Eselhauthandel in Kenia erhalten Sie im Video von NTV, einem der größten Nachrichtenmagazine des Landes. Wir haben im Rahmen unseres Einsatzes die Dokumentation mitermöglicht und hier für Sie untertitelt:
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- In Tansania führt der zunehmende Protest bereits zu großen Erfolgen für die Esel:
Im Oktober 2020 wurde das Schlachthaus in Shinyanga auf staatliche Anordnung hin erstmals geschlossen, im Mai darauf dann wiedereröffnet, um im Oktober 2021 erneut – und diesmal offensichtlich längerfristig – geschlossen zu werden.
Auslöser waren unhaltbare Verstöße hinsichtlich des Tierschutzes sowie der Hygiene im Schlachthaus, die auch wir im Rahmen der Projektarbeit aufzeigten. Dies ist ein bedeutender Etappensieg im Kampf gegen den Eselhauthandel, denn die Erneuerung der Betriebslizenz ist an strenge Auflagen geknüpft, die an unsere Argumentation anknüpfen und den Tierschutz in den Blick nehmen:
- So muss die Einhaltung von Tierschutzstandards gesichert sein und zudem die Population der Esel in Tansania wieder angewachsen sein. Das Ministerium für Viehzucht und Fischerei wies in einem Schreiben Mitte Januar darauf hin, dass die Zahl der Esel im Land auf mindestens 10 Millionen angestiegen sein müsse, bevor die Schlachtungen im Betrieb in Shinyanga wiederaufgenommen werden dürften. Aktuell zählt Tansania nach Aussage des Ministeriums 600.000 Esel. Bei der geringen Fortpflanzungsrate der Tiere und zusätzlichen Herausforderungen wie wiederkehrenden Dürre würden viele Jahre vergehen, bis dieser Punkt erreicht wäre.
Da sich dieser Richtwert von politischer Seite aber auch wieder ändern kann und die Schlachthaus-Betreiber weiterhin über den Rechtsweg versuchen, eine Wiedereröffnung zu erzwingen, stehen wir stetig im Austausch mit unseren Partnern vor Ort, um – wie zuletzt – dringend notwendige Soforthilfen für den Schutz der Esel möglich zu machen. Darüber hinaus leisten wir laufend im Zuge der zwei laufenden Projekte im Land wertvolle Tierschutzarbeit für Esel.
Nothilfe für verwahrloste Esel: Denn die derzeitige Schließung des Shinyanga-Schlachthauses ist nur ein Etappensieg, so lange die entsprechenden langfristigen Verbote nicht ausgesprochen sind. Eine Wiedereröffnung könnte jederzeit das Ende unzähliger Eselleben bedeuten. Wir werden alles daransetzen, unser Ziel der endgültigen Schließung des Schlachthauses und eines grundsätzlichen Verbots der Esel-Schlachtungen, zu erreichen.
Das Leben unzähliger Esel in Ostafrika langfristig verbessern – mit Ihrer Hilfe
© Tanzania Animal Welfare Society
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, wir wollen die Situation für die Esel langfristig verbessern, ihr Wohl stärken und das Esel-Schlachten stoppen!
Wir sind deshalb laufend in Tansania und Kenia im Einsatz und durch den stetigen Austausch mit unseren Partnern in der Lage, auf die Entwicklungen rund um den Eselhauthandel einzuwirken – und immer dann zu reagieren, wenn es die Situation erfordert. So können wir alles daransetzen, unseren langfristigen Zielen der Schließung der Esel-Schlachthäuser und grundsätzlicher Verbote des Handels zu erreichen.
Wir wollen sicherstellen, dass …
- die Eselhalter*innen über die Gefahren informiert sowie für den Wert ihrer Tiere und deren Bedürfnisse sensibilisiert werden. Sie brauchen Unterstützung, ihre Tiere bestmöglich versorgen und schützen zu können.
- durch unsere Dokumentations- und Recherchearbeit Erkenntnisse über den – sowohl legalen als auch illegalen – Handel gewonnen werden, die als Grundlage für weitere Maßnahmen (Verordnungen, Einschränkung des Handels, Überprüfung von Gesetzen) dienen und letztendlich unser langfristiges Ziel verwirklichen: Die dauerhafte Schließung der Esel-Schlachthäuser in Ostafrika.
- Gleichzeitig müssen den Mitarbeiter*innen auf den Märkten und in den Schlachthäusern die Tierschutzstandards bekannt gemacht und im Umgang mit den Tieren auch umgesetzt werden und
- Darüber hinaus gilt es, sich für Noteinsätze jederzeit bereitzuhalten.
Denn wie die vergangenen Monate bereits zeigten, liegen zwischen Schließung und Wiedereröffnung der Schlachtbetriebe oft nur Wochen – aber unzählige Eselleben! Bitte unterstützen Sie unseren umfassenden Einsatz für den Schutz der Esel in Ostafrika – Ihre Spende rettet Eselleben!
Wir können das Leben unzähliger Esel in Ostafrika langfristig verbessern – mit Ihrer Hilfe
Spenden Sie für die treuen Helfer!
Nur mit Ihrer Hilfe können wir für die Esel weltweit lebensrettende Hilfe leisten.
Lesen Sie aktuelle Neuigkeiten aus unseren Projekten für Esel, Rinder & Co.
Haben Sie Fragen? Nehmen Sie gern Kontakt auf:

Ihre Ansprechpartnerin ist Viola von Keller
Projektmanagerin Nutztiere
Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: vk@welttierschutz.org
Welttierschutzgesellschaft e.V.
Reinhardtstr. 10
10117 Berlin