Südafrika
Trainings für Landwirt*innen
Gemeinsam mit der ältesten Tierschutzorganisation Südafrikas, der Cape of Good Hope SPCA (kurz: CoGH SPCA) vermitteln wir kleinbäuerlichen Betrieben, in denen Rinder, Schweine und Hühner gehalten werden, Wissen rund um das Wohlergehen ihrer Tiere. So schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass Missstände und damit verbundenes Tierleid nachhaltig abgewendet werden.
Südafrika
In Blue Downs sowie in Philippi, einer der größten Townships von Kapstadt, sind Armut und Arbeitslosigkeit weit verbreitet. Um benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu stärken und ihnen einen Ausweg aus der Armut zu bieten, fördert die südafrikanische Regierung Menschen, die sich mit Hilfe der Landwirtschaft eine Existenz aufbauen wollen. Sie stellt ihnen Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung. Doch die Wissensvermittlung rund um die Nutztierhaltung ist nicht Teil der staatlichen Förderung, wenngleich der Großteil dieser Menschen weder landwirtschaftliche Erfahrungen noch Kenntnisse im tiergerechten Umgang und der Versorgung von Nutztieren mitbringt.
Im Einsatz für die Tiere
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Weitere InformationenDie Folge: Zahlreiche Schweine, Rinder, Hühner, Schafe und Ziegen fristen ein leidvolles Dasein, werden falsch ernährt oder in Ställen untergebracht, die aus wenigen Quadratmetern umzäuntem Boden ohne Überdachung oder sonstigem Schutz vor Sonne oder Regen bestehen. Oftmals fehlt auch der freie Zugang zu Wasser und Futter. Zudem sind zahlreiche Flächen, auf denen die Tiere grasen, durch Abfälle wie Nägel, Plastik oder Glas verschmutzt und nur unzureichend gesichert. In Folge kommt es zu schweren Verletzungen und Krankheiten bei den Tieren.
Werden die Tiere transportiert, findet dies meist unter widrigsten Bedingungen statt: So sind die Tiere auf den offenen Ladeflächen von LKWs festgebunden, haben keine Möglichkeit sich zu bewegen oder sind dabei stundenlang der prallen Sonne ausgesetzt – mitunter mit tödlichen Folgen.
5 Euro
im Monat
sichern 25 Tieren die wichtige Tetanusimpfung.
45 Euro
versorgen die Tiere einer Farm mit zusätzlichem Futter und grundlegenden Medikamenten wie beispielweise Anti-Parasitika ein Jahr lang.
Wissen stärken, um Tierwohl zu fördern
Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Cape of Good Hope SPCA (kurz: CoGH SPCA) sind wir seit 2017 im Einsatz, um diese Probleme anzugehen und das Tierwohl zu stärken. Unser Fokus liegt dabei auf der Weiterbildung der Tierhalter*innen, die sich den Missständen auf ihren Farmen zum Teil gar nicht bewusst sind oder aber sich und ihren Tieren allein nicht zu helfen wissen. Dafür gibt der Bildungsbeauftragte unserer Partnerorganisation im Rahmen von Workshops den Halter*innen die notwendigen Kenntnisse an die Hand und befähigt diese, die Haltungsbedingungen und dadurch die Lebensqualität ihrer Tiere nachhaltig zu verbessern. Er lehrt in insgesamt zehn theoretischen und praktischen Tierschutzmodulen im Rahmen von Einzelbesuchen auf den Höfen der Menschen wichtiges Basiswissen für ihren Alltag und die bestmögliche Versorgung der Tiere.
Das Konzept der Einzelbesuche bringt den großen Vorteil mit sich, dass sehr gezielt auf die individuellen Gegebenheiten und Problemstellungen der jeweiligen Tierhalter*innen eingegangen werden kann. Zudem können Verbesserungen für das Tierwohl in direktem Beisein des Experten besprochen und unmittelbar umgesetzt werden. Eine Umfrage unter den Teilnehmer*innen bestätigt, dass diese individuelle Betreuung als deutlich gewinnbringender bewerten als Trainings in größeren Gruppen.
Die Farmer*innen werden beispielsweise darin geschult …
- wie durch Optimierung der Ställe, des Transports, Fütterungsroutinen und gute Hygiene tiergerechtere Haltungsbedingungen geschaffen werden können.
- Auffälligkeiten zu erkennen, die auf Tierleid hinweisen, und kleinere Wunden selbst zu behandeln.
- die Gefahr der Ausbreitung hochansteckender Krankheiten wie beispielsweise der Maul- und Klauenseuche oder der Schweinepest zu minimieren.
Die Workshops und das Engagement der Farmer*innen zeigen ihre Wirkung!
In den ersten sechs Jahren des Projektes (von 2016 bis 2022) nahmen über 150 Tierhalter*innen an unserem Training teil. Die Absolvent*innen werden auch im Anschluss an die Workshops noch einige Zeit von uns begleitet, um sie in der Umsetzung und Anwendung des Erlernten zu unterstützen. 2022 wurden außerdem 20 weitere Farmer*innen aus Blue Downs ergänzend weitergebildet und lernten, wie sie Tierabfälle in einem Kompostsystem verarbeiten und wie sie mit dem Anbau von robusten Pflanzen selbst Futtermittel für ihre Tiere herstellen können. Auch schulten wir, worauf zu achten ist, um dem Einschleppen von Krankheiten in den Tierbestand vorzubeugen (Biosicherheit) und zeigten auf, wie eine stress- und schmerzfreie Schlachtung ablaufen sollte, um unnötiges Tierleid zu vermeiden.
Während der Besuche können jetzt bereits deutliche Verbesserungen des Gesundheitszustandes der meisten Tiere festgestellt werden. So konnte zum Beispiel die Ausbreitung der Schweinepest im November 2021 im Vergleich zu vorhergehenden Fällen erfolgreich eingedämmt werden.
Das Erfolgskonzept muss weitergehen!
Unser Projekt hat seine Relevanz bewiesen – jetzt sollen im laufenden Jahr 20 weitere Farmer*innen weitergebildet werden und somit zahlreiche Tiere vor schlimmen Qualen bewahrt werden. Im aktuellen Projektzeitraum stehen vor allem Halter*innen von Schweinen, Ziegen, Schafen, Rindern und Hühnern im Fokus, die zu benannten Themengebieten dringend Informationen benötigen.
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, unser Ziel ist es, möglichst viele Farmer*innen zu erreichen und mit ihnen eine tiergerechte, nachhaltige Umgebung für die Tiere zu schaffen. Bitte unterstützen Sie uns dabei – mit Ihrer Spende!
Spenden Sie für die treuen Helfer!
Nur mit Ihrer Hilfe können wir für die Esel und Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen weltweit lebensrettende Hilfe leisten.
Lesen Sie aktuelle Neuigkeiten aus unseren Projekten für Esel, Rinder & Co.
Haben Sie Fragen zum Projekt?
Kontaktieren Sie mich gern:
Theresa Müschner-Siemens
Projektmanagerin
Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: ts@welttierschutz.org