Eine bessere Lebensqualität der Elefanten sowie ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Tier – dafür setzen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern Community for Sumatra Nature Conservation (CSNC) im Way Kambas Nationalpark ein. Im Rahmen von Patrouillen sowie in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung ergreifen wir dafür auch Maßnahmen, um Mensch-Tier-Konflikte zu reduzieren und illegale Aktivitäten wie Wilderei und Holzfällerei innerhalb des Nationalparks einzudämmen.
Sumatra
Die Population der Sumatra-Elefanten in freier Wildbahn wird derzeit auf rund 1000 Tiere geschätzt (Stand 2024), davon leben etwa 180 Tiere im Way Kambas Nationalpark. Da ihr Lebensraum durch die Abholzung des Regenwaldes in den vergangenen Jahrzehnten stark reduziert wurde, überqueren die Tiere auf alten Pfaden immer wieder die natürlichen Grenzen– und zerstören dabei nicht selten die Ernten der Bauern. Infolge kommt es teilweise zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Mensch und Tier.
Im Einsatz für die Tiere
Projektlaufzeit: seit 2013
Projektpartner: Community for Sumatra Nature Conservation (CSNC)
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Immer wieder kam es rund um den Way Kambas Nationalpark in der Vergangenheit zu Mensch-Tier-Konflikten: Denn dort, wo sich jahrzehntelang Elefantenpfade erstreckten, befinden sich heute Ackerland oder Dörfer. Elefanten, die die natürlichen Grenzen des Parks überschritten und beispielsweise Ernten zerstörten, wurden von den Farmer*innen fernzuhalten versucht – mit zum Teil tödlichen Folgen für beide Seiten: So wurden vor unserem Einsatz in der Region Elefanten häufig durch Menschenhand vergiftet oder sie starben durch Fallen. Auch Menschen selbst kamen zu Schaden, während sie versuchten, ihre Ernte oder Häuser zu schützen.
Die Regierung des Landes sah lange Zeit die einzige Lösung darin, diese „Problemelefanten“ einzufangen und in Elefanten-Camps unterzubringen. Dort erwartete die Tiere oft ein tristes Leben ohne ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten und ohne Gelegenheiten beispielsweise frei zu grasen oder mit Artgenossen zu interagieren. Außerdem mangelte es an angemessener tiermedizinischer Versorgung.
Um die Lebensbedingungen der Elefanten zu verbessern und eine langfristige Lösung des Mensch-Tier-Konflikts herbeizuführen, sind wir seit 2013 an der Seite unserer Partner in und rund um den Way Kambas Nationalpark im Einsatz.
Eine zweite Chance für ehemalige Camp-Elefanten
Die Verbesserung der Lebensbedingungen der einstigen Camp-Elefanten bildet den ersten Schwerpunkt des Projektes. Seit 2013 konnten bereits zahlreiche Elefanten von den Camps in die Obhut unserer Partner übermittelt werden, wo sie nun eine tiergerechte Versorgung erhalten. Diese umfasst …
die bestmögliche elefantengerechte Versorgung durch geschultes Personal.
die Möglichkeit, dass die Elefanten dank großer Koppeln täglich herumstreifen und ihr Bedürfnis nach Sozialisation befriedigen können.
durch die Patrouillen wird zusätzlich eine körperliche und geistige Auslastung der Elefanten gewährleistet, welche in der Natur den größten Teil des Tages mit der Suche nach Nahrung und Wasser verbringen würden.
ein gesundes und vielfältiges Ernährungsschema durch eine Kombination aus freier Beweidung im Nationalpark, Nahrungssuche auf Grundlage des natürlichen Nahrungsangebots sowie ergänzender Nahrungsmittel wie Königsgras, Palmblätter oder Maispflanzen.
regelmäßige tierärztliche Kontrollen und bei Bedarf Behandlungen.
All diese Maßnahmen führen zu einer stabilen körperlichen und geistigen Gesundheit der ehemaligen Camp-Elefanten.
Elefanten-Patrouillen: Wirkungsvoller Schutz für Mensch und Tier
Gleichzeitig tragen die ehemaligen Camp-Elefanten im Rahmen von Elefanten-Mensch-Patrouillen (sogenannten Elephant Response Units, kurz ERUs) mittlerweile große Verantwortung für das Wohl ihrer wilden Artgenossen, in dem sie Konflikten zwischen Menschen und Tieren vorbeugen. Gemeinsam mit den Mahouts (=Elefantenführer), die auch für die Versorgung der Tiere zuständig sind, durchstreifen die Elefanten die Grenzgebiete zwischen Nationalpark und Farmland, um wildlebende Elefantenherden zu beobachten und Konflikte rechtzeitig abzuwenden.
Treffen die zahmen Elefanten auf wilde Artgenossen, diedie Grenzen des Parks überqueren wollen, drängen sie diese zunächst durch ihre ganz eigene Kommunikation zurück. Wenn das nicht hilft, werden die freilebenden Tiere mit Feuerwerk und Lärm zurück in den Wald getrieben – und so der Konflikt verhindert.
Treffen die zahmen Elefanten auf wilde Artgenossen, die auf alten Pfaden die Grenzen des Parks überqueren wollen, drängen sie diese zunächst durch ihre ganz eigene Kommunikation zurück. Wenn das nicht hilft, werden die freilebenden Tiere mit Feuerwerk und Lärm zurück in den Wald getrieben – und so der Konflikt verhindert.
Neben ihrer Aufgabe der Prävention von Konflikten können die Patrouillen weitere wichtige Dienste für den Schutz der Tiere erweisen: So spüren die Teams auch illegale Aktivitäten im Nationalpark wie Wilderei und Holzfällerei auf und helfen so effektiv, diese zu bekämpfen. Die regelmäßigen Patrouillen tragen zusätzlich dazu bei, Waldbrände schneller zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, wodurch ihre Ausbreitung deutlich eingedämmt werden kann.
Zu Beginn unseres Einsatzes im Jahr 2013 gab es zwei ERUs bestehend aus 9 ehemaligen Camp-Elefanten sowie 10 Mahouts im nördlichen Grenzgebiet. Aufgrund des großen Erfolgs des Projektes wurde die Anzahl der ERUs mittlerweile verdoppelt. Die heute vier ERUs, bestehend aus insgesamt 27 ehemaligen Camp-Elefanten und ihren je zwei Mahouts sind sowohl im Norden als auch im Süden des Nationalparks und somit in jenen Regionen stationiert, wo in der Vergangenheit vermehrt Mensch-Elefant-Konflikte aufgetreten sind.
Zu Beginn unseres Einsatzes im Jahr 2013 gab es zwei ERUs bestehend aus 9 ehemaligen Camp-Elefanten sowie 10 Mahouts im nördlichen Grenzgebiet. Aufgrund des großen Erfolgs des Projektes wurde die Anzahl der ERUs mittlerweile verdoppelt. Die heute vier ERUs, bestehend aus insgesamt 27 ehemaligen Camp-Elefanten und ihren Mahouts sind sowohl im Norden als auch im Süden des Nationalparks und somit in jenen Regionen stationiert, wo in der Vergangenheit vermehrt Mensch-Elefant-Konflikte aufgetreten sind.
Hand in Hand mit der lokalen Bevölkerung
Um die Konflikte in den betroffenen Gebieten nachhaltig zu reduzieren, muss sich zudem das Verhältnis zwischen Mensch und Tier verbessern. Um eine enge Zusammenarbeit mit der Bevölkerung zu erwirken, sind die Mahouts daher auch regelmäßig mit den Bewohner*innen der besonders betroffenen Gemeinden im Austausch und zeigen beispielsweise Farmer*innen Möglichkeiten auf, wie sie ihre Ernten schützen und wildlebende Elefanten fernhalten können. Sollte es zu Grenzübergängen oder verstärkter Aktivität von wilden Elefanten an den Grenzen kommen, können die Gemeinden beispielsweise das sogenannte „crop guarding“ über Aussichtsplattformen sicherstellen und so frühzeitig erkennen, dass sich ein Konflikt entwickeln könnte. Zusätzlich werden Studienprogramme an Schulen und Universitäten angeboten, um Schülern und Studierenden das Thema Erhaltung, Tierwohl und Schutz von Elefanten näherzubringen.
Erfolge, die sich sehen lassen
Mittlerweile sind die ERUs im Way Kambas Nationalpark die effektivste Maßnahme zur Verhinderung von Mensch-Elefant-Konflikten. Seit Beginn der Patrouillen hat sich die Zahl bereits um rund 70 Prozent verringert und die durch Elefanten verursachten Ernteverluste sind um mehr als 95 Prozent zurückgegangen. Auch kommt es mittlerweile kaum mehr zu gewaltvollen Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Elefanten. Dadurch hat sich die Zusammenarbeit der ERUs mit den vor Ort lebenden Gemeinschaften stetig verbessert und der Respekt in der Bevölkerung vor den wildlebenden Elefanten im Way Kambas Nationalpark hat deutlich zugenommen.
Diese Erfolge sind Grund dafür, dass das Projekt mittlerweile in weiten Teilen Indonesiens als Modellprojekt für den tiergerechten Umgang mit Elefanten ebenso wie für das Management von Mensch-Tier-Konflikten dient. Regelmäßig entsenden andere Nationalparks oder staatliche Institutionen ihre Mitarbeiter*innen für Trainings. Diese gezielten Trainingsprogramme zur Haltung und Gesundheit von Elefanten in Gefangenschaft unterstützen sowohl die Mahouts aus anderen Einrichtungen als auch Personen, die für Elefanten in staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen verantwortlich sind.
Zudem findet ein Austausch zwischen öffentlichen Behörden und lokalen Nichtregierungsorganisationen zum Austausch von Ideen und Erfahrungen statt. Ziel ist es, dieses Modellprojekt kontinuierlich zu verbessern, um die Tierhaltung nach den neuesten Tierschutzstandards zu gewährleisten und die Bedürfnisse der Elefanten in den ERUs harmonisch mit denen der freilebenden Elefanten zu verbinden. So fördern wir auch außerhalb des Way Kambas Nationalparks den Schutz der Dickhäuter – zum Vorteil aller Beteiligten.
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