„Esel sind wie Freunde für mich“

Der 45-jährige Dr. Calvin Solomon Onyango bringt mit uns den Schutz für die Esel in Kenia voran. Darüber hinaus repräsentiert er als Vertreter in ganz Afrika das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT, ein Gemeinschaftsprojekt der Welttierschutzgesellschaft und Welttierschutzstiftung.

Hintergrund: Eselhauthandel Ostafrika

Esel sind weltweit zu einem raren Gut geworden. Einer Population von etwa 50 Millionen steht eine Nachfrage von bis zu fünf Millionen Eselshäuten für die Ejiao-Produktion gegenüber. Welche Folgen der florierende Eselhauthandel insbesondere für die Tiere und Menschen in Ostafrika hat, lesen Sie in diesem Hintergrundbericht.

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Welttierschutzgesellschaft: Was bedeuten Ihnen Esel?

Dr. Calvin Solomon Onyango: Esel sind wie Freunde für mich. Und sie brauchen unsere Unterstützung mehr denn je, weil sie alarmierend schnell ausgebeutet werden, ohne dass dabei auf ihr Wohl geachtet wird. Es besteht eine ernsthafte Bedrohung für die Tiere – nicht nur in den Gemeinden Kenias.

In Zusammenarbeit mit der Welttierschutzgesellschaft dokumentieren Sie die Situation in den vier Esel-Schlachthäusern in Kenia. Was motiviert Sie?

Esel spielen eine zentrale Rolle im Leben vieler Gemeinden in Afrika und unterstützen die Menschen maßgeblich im Alltag. Der Handel mit Eselhaut hat zur Folge, dass die Eseldiebstähle zunehmen. Die Tiere werden gewinnbringend an die Schlachthäuser verkauft und die Menschen, die ihre Esel verloren haben, stehen vor existentiellen Herausforderungen. Zudem hat sich der Preis von Eseln so schnell erhöht, dass die Menschen in ländlichen Gebieten sich nur schwer ein neues Tier leisten können. Daran muss sich etwas ändern. Zudem ist es unabdingbar, dass die Tiere, die eine so bedeutende Rolle in den Gemeinden spielen, auch respektvoll behandelt werden. Diese ist in den Schlachthäusern leider nicht der Fall.

Es muss schrecklich sein, die Zustände in den Schlachthäusern zu sehen…

Ja, ein Besuch im Schlachthaus macht sicher keinen Spaß. Zu sehen, wie diese bescheidenen Tiere ohne Grund getötet werden, ist einfach schlimm. Besonders traurig macht mich, dass die Händler und Verbraucher von Ejiao, dem Produkt, das aus der Eselhaut gewonnen wird, nicht einen Gedanken an die Tiere und deren Rolle in den Leben der Menschen verschenken.

Gibt es auch Momente der Freude in dieser schwierigen Arbeit?

Es bereitet mir immer große Freude, einem Tier zu helfen. Auch wenn es dies nicht sagen kann, schätzt es wert, dass sein Leid verringert wurde. Das spüre ich.

Dr. Calvin Solomon Onyango, Sie sind außerdem als Afrika-Koordinator für die Welttierschutzstiftung, einem Partner der Welttierschutzgesellschaft, im Einsatz. Was sind Ihre Aufgaben in dieser Position?

Meine Hauptaufgabe ist es, die Projekte – also vor allem das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT – durch meine Beratung weiterzuentwickeln. Dazu gehört die Überprüfung der Projektanträge aus Afrika und der Kontakt zu potentiellen Partnern. Ich gebe auch Empfehlungen und baue Networking-Möglichkeiten auf. Eine weitere Aufgabe ist das Halten von Reden auf Konferenzen als Repräsentant der Interessen, beispielsweise zuletzt auf der Kenya Veterinary Conference.

Herzlichen Dank, Calvin Solomon Onyango für Ihre besondere Arbeit!

Retten Sie Eselleben!

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