Indien
Tierschutzbildung in ländlichen Regionen
In den ländlichen Regionen des ostindischen Bundesstaates Odisha gibt es nur eine unzureichende tiermedizinische Versorgung der unzähligen Nutztiere. Vielen Halter*innen fehlt es zudem am wichtigen Wissen sowie der Mittel, um das Wohl und die Gesundheit ihrer Tiere sicherstellen zu können. Um dies zu ändern, sind wir seit 2017 gemeinsam mit der lokalen Organisation Action for Protection of Wild Animals (APOWA) im Einsatz. Im Rahmen von mobilen Kliniken leisten wir eine regelmäßige tiermedizinische Grundversorgung. Für nachhaltige Verbesserungen bilden wir zudem Ersthelfer*innen und Tierschutzgruppen in den Dörfern aus.
Indien
In vielen Dörfern im indischen Bundesstaat Odisha leben die Menschen in engen Verbunden mit ihren Tieren, doch eine tiermedizinische Versorgung erreicht sie hier nahezu nie. Erschwerend hinzu kommen Herausforderungen durch die zunehmenden Wetterextreme in Folge der Klimakrise. Odisha gilt als Hotspot der Klimakrise in Indien.
Im Einsatz für die Tiere
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Weitere InformationenWenn Wissen, Tierschutzbewusstsein und Tierärzt*innen fehlen…
Unzählige Nutztiere, darunter vor allem Rinder, Ziegen und Schafe helfen den Menschen in den ländlichen Gebieten Odishas bei der Bewältigung des Alltags und der Sicherstellung ihrer Lebensgrundlage. Doch eine tiergerechte Versorgung bleibt ihnen meist vorenthalten. Denn viele ländliche Regionen werden von den staatlichen Veterinärdiensten nur unzureichend oder gar nicht besucht und private Angebote sind für die meisten Menschen kaum leistbar. So sindKrankheiten, die sich ungehindert unter den Tieren ausbreiten, sowie schmerzhafte unbehandelte Verletzungen mit Parasitenbefall die traurigen Folgen. Hinzu kommt, dass einige Tierhalter*innen nur wenig über den Tierschutz und eine tiergerechte Haltung und Versorgung wissen.
Immer häufiger auftretende Wetterextreme wie Zyklone und Überschwemmungen verschlimmern die Situation zusätzlich – und enden für zahlreiche Tiere tödlich.

5 Euro
im Monat
sichern 25 Tieren die wichtige Tetanusimpfung.
40 Euro
ermöglichen die dreitägige Behandlung eines Pferdes,
das an einer Magenkolik leiden.
Rundumversorgung für die Tiere
Um das Leben der Tiere nachhaltig zu verändern, sind wir seit 2017 gemeinsam mit unseren Partnern von APOWA mit mobilen Klinken im Einsatz. Ein tierärztliches Team – bestehend aus einem leitenden Tierarzt, einem veterinärmedizinischen Assistenten, einem Tierbetreuer und Freiwilligen – reist an rund 20 Tagen im Monat in mindestens 5 unterschiedliche Dörfer des Bundesstaates Odisha.
Im Rahmen der mobilen Kliniken werden die Tiere dann untersucht und bei Bedarf tiermedizinisch behandelt; zudem werden Proben für anschließende Untersuchungen entnommen und Medikamente an Tierhalter*innen ausgegeben. Weiter werden Entwurmungen und Impfungen durchgeführt, um der Verbreitung oftmals tödlich verlaufender Erkrankungen wie Rauschbrand – einer bakteriellen Erkrankung bei Rindern und Schafen, die unter anderem Lahmheit, hohes Fieber und Schwellungen der Muskelpartien zur Folge hat – oder auch der hoch ansteckenden Viruserkrankung Maul- und Klauenseuche vorzubeugen. Der Gesundheitszustand jedes einzelnen Tieres sowie der Behandlungsverlauf und die Medikation werden dokumentiert. So lassen sich zum einen die Effektivität der Behandlungen bei Folgebesuchen beurteilen und zum anderen die nachhaltigen Auswirkungen der Einsätze auf die Tiergesundheit insgesamt ermitteln.

© Action for Protection of Wild Animals

© Action for Protection of Wild Animals
Hilfe zur Selbsthilfe
Neben der Sicherstellung dieser regelmäßigen tiermedizinischen Versorgung soll das Tierwohl auch langfristig aus der Kraft der Dörfer selbst gestärkt werden können: Es ist dafür notwendig, dass die Tierhalter*innen selbst erkennen, ob es ihren Tieren gut geht und Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls eigenständig umsetzen können bzw. bei Notwendigkeit tierärztliche Unterstützung anfordern. Daher wird bei der Behandlung der Tiere den Tierhalter*innen Basiswissen rund um die Grundversorgung und die Gesundheit der Tiere vermittelt. Ernährung und Pflege werden hier ebenso thematisiert wie die Notwendigkeit von Impfungen. Um nachhaltig tiergerechte Futtermittel für die Tiere bereitstellen zu können, wird zudem der Anbau und die Ernte von Nutzpflanzen wie nährstoffreichen Algenfarnen sowie die Anreicherung von Ernterückständen angelernt. Auch werden gemeinsam Futtertröge mit Netz und einer Holzkonstruktion hergestellt, um eine Verunreinigung des Futters auf dem Boden zu vermeiden und Tiere dadurch vor Krankheiten zu schützen.

Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ schließen wir außerdem in jedem Dorf besonders engagierte Tierhalter*innen in Tierschutzgruppen zusammen und leiten diese an, wie sie durch Erste-Hilfe-Maßnahmen das Wohl von Tieren selbstständig verbessern können. Für Fälle, bei denen ein tierärztlicher Rat erforderlich oder die Anwesenheit einer Tierärztin/eines Tierarztes unabdingbar ist, kann über eine Notfallnummer jederzeit Kontakt zu unserem Team aufgenommen werden.
Pro Tierschutzgruppe werden ausgewählte Personen im Rahmen noch intensiverer Schulungen als Trainer*innen ausgebildet, um das zusätzlich erworbene Wissen dann innerhalb ihrer Gemeinschaften weiterzugeben. Sie werden auch mit Erste-Hilfe-Equipment ausgestattet.

Krisen und Katastrophen: Vorbereitung für den Notfall
Der Bundesstaat Odisha ist besonders stark und in zunehmender Intensität von Naturkatastrophen betroffen. Nicht umsonst wird die Region auch als indischer Hotspot der Klimakrise bezeichnet. Mehrfach unterstützten wir unsere Partner bereits mit zusätzlichen Hilfen, um beispielsweise nach verheerenden Zyklonen und Fluten unzähligen Tieren zu Hilfe zu eilen. Mit der Ausbreitung des Coronavirus und der damit auch für viele Nutz- und Streunertiere einhergehenden Notsituation, leisteten wir darüber hinaus weitere Male Zusatzhilfen durch die Verteilung von Futtermitteln.
Da sich angesichts der Klimakrise die Wetterextreme in Zukunft weiter verschärfen werden, ist die Vorbereitung auf Katastrophen und das Verhalten in Krisensituationen fester Bestandteil des Projekts. So wird Tierhalter*innen in einigen ausgewählten Dörfern Wissen über das richtige Verhalten in Bezug auf die Versorgung von Tieren vor, während und nach Naturkatastrophen vermittelt. Die Menschen werden beispielsweise angeleitet, wie durch die Stärkung des Immunsystems der Tiere dazu beigetragen werden kann, der schnellen Verbreitung von Krankheiten im Katastrophenfall vorzubeugen, wohin sie im Falle eines Zyklons oder anderer Naturkatastrophen mit ihren Tieren fliehen können und wie sie Futter für Krisenzeiten lagern können.
Um im Katastrophenfall schnelle Hilfe leisten zu können, haben wir zudem ein Notfallteam ausgebaut. Die Mitglieder wurden weitergebildet und mit notwendigem Erste-Hilfe-Equipment ausgestattet.

Seit Beginn unseres Einsatzes in Odisha können wir durch unsere Maßnahmen # Leid und Schmerzen von Tieren nehmen und ihren Gesundheitszustand nachhaltig verbessern. Doch die zunehmenden Nöte auch angesichts der sich häufenden Wetterextreme machen einen stetigen Ausbau des Projektes unabdingbar: Aktuell wollen wir einige der bisher erreichten Dörfer erneut aufsuchen und weitere Orte in das Einsatzgebiet aufnehmen, um auch dort neben der akuten Versorgung der Tiere neue Tierschutzgruppen zu bilden.
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, begleiten Sie diese Vorhaben: Bitte ermöglichen Sie es uns mit Ihrer Spende für unsere Einsätze zum Schutz von Rindern und Co. nachhaltige Verbesserungen wie in Odisha.
Spenden Sie für die treuen Helfer!
Nur mit Ihrer Hilfe können wir für die Esel und Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen weltweit lebensrettende Hilfe leisten.
Lesen Sie aktuelle Neuigkeiten aus unseren Projekten für Esel, Rinder & Co.
Ihre Ansprechpartnerin für Fragen
Kontaktieren Sie mich gern:
Susanne Repanelis
Projektmanagerin
Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: sr@welttierschutz.org
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