Esel sind unser Leben

In den ländlichen Regionen Tansanias leben die meisten Familien von und mit ihren Eseln. Doch den Arbeitstieren geht es oftmals schlecht. Ein Fußballclub nutzt den Sport, um sich für das Wohl der Tiere einzusetzen. Dies ist die Geschichte des Fußballclubs unserer Partner in Tansania, der Tanzania Animal Welfare Society.

Auch wenn Tansania im Fußball bisher kaum internationale Erfolge feiern konnte, ist es der Nationalsport des ostafrikanischen Landes. In den ländlichen Regionen ist Fußball für viele Menschen eine der wenigen Möglichkeiten der Unterhaltung. Entsprechend gut besucht sind auch die lokalen Spiele.

Fußball in Tansania

Im Bezirk Mpwapwa östlich der Haupstadt Dodoma tragen sechs ganz besondere Teams ihre Spiele aus. Es handelt sich um die Fußball-Teams der Tanzania Animal Welfare Society (TAWESO), der größten Tierschutzorganisation des Landes und zugleich unser Partner in gleich mehreren tansanischen Projekten.

Fußball und Tierschutz: Wie passt das zusammen?

Alle sechs Teams sind aus Spielern gebildet, die zu Hause Esel halten. An den Spieltagen gehen sie ihrem liebsten Hobby nach, sind aber zugleich auf einer Bildungsmission: Sie wollen dazu beitragen, dass es den Eseln in ihrer Region besser geht - und nutzen den Fußball, um für tiergerechtere Lebensbedingungen der Esel zu werben.

Ein Video vom Spieltag

Hintergrund: Das Leben und die Bedeutung der Esel in Tansania

Der Großteil der Menschen in Tansania lebt in ländlichen Regionen und arbeitet in der Landwirtschaft. Damit diese Familien ihren Lebensunterhalt bestreiten können, sind sie auf die Unterstützung der Esel angewiesen. Sie transportieren Wasser, Feuerholz und Waren, die auf den Märkten verkauft werden. Oder tragen Kranke und Verletzte in das nächste, weit entfernte Krankenhaus. Das große Problem: Vielen Eselhalter*innen fehlt es an grundlegendem Tierschutzwissen, z.B. hinsichlich der richtigen Versorgung der Esel und der Vermeidung von Krankheiten.

Wie TAWESO diese Probleme mittels des Fußballs angeht ...

TAWESO hilft dabei, dass Besitzer ihre Esel tiergerechter halten können. Zu den Botschaften zählt: die Tiere nicht ohne Pause 12 Stunden arbeiten lassen; ein Geschirr verwenden, um Verletzungen zu vermeiden; die Tiere nicht zu schwer zu beladen; ihnen eine tiermedizinische Versorgung zukommen zu lasssen.

An den Spieltagen ist es das Ziel, auch den Mitgliedern der anderen Mannschaften dieses Wissen zu vermitteln. Reservespieler und Mitarbeiter von TAWESO verteilen Flyer, hängen Poster am Rand der Spielfelder auf und geben über die Lautsprecher Wissenswertes zum Schutz der Esel weiter.

"Mtunze Punda Akutunze" - Kümmere Dich um Deine Esel und sie werden sich um Dich kümmern! Das Motto von TAWESO findet sich auch auf den Trikots der Fußball-Teams wieder.

Das sagt der Betreuer der TAWESO-Teams, Elkana Msanjila, 62, der selbst sieben Esel besitzt:

"Die Bildungsarbeit während der Fußballspiele hat das Leben der Esel in unseren Gemeinden verbessert. Seitdem der TAWESO Football Club 2014 gegründet wurde, sehen wir eine stetige Verbesserung der Situation. Zuerst bei den Mitgliedern unserer Teams, inzwischen auch bereits bei Spielern der anderen Mannschaften, die wir an Spieltagen über das Thema informieren."

Gefahr aus Fernost

Und noch ein weiteres Thema beschäftigt viele der Fußball spielenden Eselhalter: Der Diebstahl ihrer Tiere.

Da aus Eselhaut hergestellte Gelatine in Fernost als vermeintliches Heilmittel gilt und China den Bedarf an Eselhaut selbst nicht decken kann, werden immer mehr Häute dorthin exportiert - auch von Tansania aus.

Der Bezirk Mpwapwa, in dem die TAWESO-Fußballer aktiv sind, ist von dieser Gefahr besonders betroffen. Eines der beiden Esel-Schlachthäuser des Landes liegt nicht weit von Mpwapwa entfernt, so dass der Bezirk ein Hotspot für Esel-Diebstähle ist. Häufig werden die Tiere bereits direkt außerhalb der Dörfer getötet. Die Körper werden zurückgelassen, ihre Haut auf dem Schwarzmarkt oder direkt an die Schlachthäuser veräußert.

Einer der Fußballspieler, der den Diebstahl von Eseln bereits erleben musste, ist der 22-jährige Elias Simon Yohane aus dem Dorf Kisokwe. Er berichtet, was das für ihn bedeutet hat:

"Meine Esel sind Lastesel. Ich benötige sie, damit wir als Familie unseren Alltag bestreiten können, aber auch um Geld zu verdienen. Dadurch können wir u.a. die Schulgebühren für meine Kinder bezahlen. Als unsere Esel gestohlen wurden, haben wir das in vielerlei Hinsicht zu spüren bekommen. Die verbliebenen Esel mussten mehr Arbeit leisten. Dadurch wurden sie körperlich schwächer und zogen sich Verletzungen zu. In der Folge ging es auch meiner Familie schlechter, weil unser Einkommen geringer wurde."

Geschichten wie diese sind Teil der Bildungsarbeit an den Spieltagen.

TAWESO weist auf die große Gefahr hin, denen Esel ausgesetzt sind, wenn sie sich nachts frei durch die Dörfer bewegen. Anschließend vermitteln sie den Eselhaltern Wege, wie sie iher Tiere schützen können. Im besten Falle bauen die Gemeinden große Gehege, in denen die Esel nachts sicher sind. Wenn das aufgrund der weit verbreiteten Armut nicht möglich ist, empfehlen sie den Menschen, Nachtwachen zum gemeinschaftlichen Schutz der Esel zu bilden.

Umfassende Zusammenarbeit

Die Fußballteams tragen dazu bei, dass im Bezirk Mpwapwa verstärkt auf das Wohl der Esel geachtet wird. Auch die Zahl der Meldungen von Eseldiebstählen nimmt ab.

Als Welttierschutzgesellschaft unterstützen wir die Arbeit von TAWESO in mehrerer Hinsicht:

Retten Sie Eselleben!

Mit Ihrer Spende schenken Sie den Eseln Ostafrikas Schutz, denn Sie ermöglichen unseren Einsatz. Bitte helfen Sie!

Jetzt spenden

Neuigkeiten aus unseren Einsätzen in Ostafrika:

Erste Hilfe für Esel in Kenia

Die Klimakrise ist zum Alltag geworden und ihre Folgen wiegen besonders auf den Rücken der Esel schwer. Wir… Weiterlesen »

Hilferuf aus Ostafrika: Die Esel sind am Ende ihrer Kräfte

Die letzten drei Jahre setzten den Eseln in Kenia immens zu: In Folge der Corona-Pandemie war tiermedizinische Hilfe… Weiterlesen »

Eselklinik in Uganda: Hilfe für die Helfer

In atemberaubender Kulisse und endloser Weite Tierleben retten: Begleiten Sie im Bericht hautnah eine mobile Eselklinik in Uganda… Weiterlesen »

Eselschutz in Dürrezeiten: So halfen wir in Tansania und Kenia

Die Situation war verheerend: In Ostafrika herrscht seit vielen Monaten eine besonders schwere Trockenheit, die auch dazu führte,… Weiterlesen »

Dürrekrise in Tansania – So helfen wir jetzt!

Mit Tierfutter, Wasser und Mineralblöcken bieten wir den dürregeplagten Tieren jetzt lebensrettende Hilfe. Sehen Sie selbst, wie unsere… Weiterlesen »

Dürrekrise in Tansania – Bitte helfen Sie den Tieren!

So schlimm wie jetzt war die Lage in Ostafrika seit Jahrzehnten nicht mehr: Unzählige Tiere sind der verheerenden… Weiterlesen »

Abgeschlossen: Soforthilfe für dürregeplagte Esel in Kenia

Aus der Region Mwingi-Nuu im Osten des Landes berichtet unser lokaler Partner von stark geschwächten Tieren, die den… Weiterlesen »

Abgeschlossen: Soforthilfe für gestrandete Esel in Tansania

Dass dem Esel-Schlachthaus in Shinyanga, Tansania zum wiederholten Mal die Betriebslizenz entzogen und somit alle Aktivitäten untersagt wurden,… Weiterlesen »

Esel Maua – mit 10 Monaten zum Tode verurteilt

Gezeichnet ist der kleine Körper – knochig, ausgezehrt und müde stapft Maua (das ist Swahili und heißt Blume)… Weiterlesen »

Eselschutz in Ostafrika: Jeder Tag zählt

Die Situation der Esel in Kenia und Tansania hat sich in den vergangenen Wochen erneut drastisch verschlechtert: In… Weiterlesen »

Esel in Ostafrika: Womit haben sie das verdient?

Die Eselhalter*innen in Kenia konnten aufatmen, als die Schlachthäuser 2020 ihre Lizenz verloren. Jetzt haben die Schlachthausbetreiber auf… Weiterlesen »

Esel-Schlachthäuser in Kenia wieder geöffnet

Die Eselhalter*innen in Kenia konnten aufatmen, als die Schlachthäuser 2020 ihre Lizenz verloren. Jetzt haben die Schlachthausbetreiber auf… Weiterlesen »

Zum Welteseltag: Eine Liebeserklärung an die Esel weltweit

Rund um den Welteseltag am 8. Mai wollen wir die bemerkenswerten Tiere und unsere weltweiten Einsätze für sie… Weiterlesen »

175 Mal die zweite Chance!

Täglich finden Esel, für die wir gemeinsam mit unserem Partner in den Soforthilfeeinsatz gegangen sind, bei fürsorglichen Eselhalter*innen… Weiterlesen »

Eselhauthandel: Auf Kosten der Tiere

Kenia hat sich in den letzten Jahren zum Zentrum der Eselhautexporte in Ostafrika entwickelt. Auch aus Nachbarstaaten wie… Weiterlesen »

Trauer um Millionen

Das erbarmungslose Schlachten der Esel Ostafrikas nimmt kein Ende. Wir müssen jetzt das traurige Schicksal der Esel zum Besseren… Weiterlesen »

Ostafrikas Esel: Zukunft weiter ungewiss

Seit Monaten verfolgen wir die Geschehnisse in Kenia mit großer Sorge. In dem ostafrikanischen Land entscheidet sich womöglich… Weiterlesen »

Unsichere Zukunft für die Esel in Kenia

Die Situation ist nach wie vor dramatisch: Während den Esel-Schlachthausbetreibern ein Aufschub gewährt wurde, hüllt sich das Landwirtschaftsministerium… Weiterlesen »

Abgeschlossen: WTG-Nothilfefonds: Für den Schutz der Tiere in Tansania

Wir leisteten lebensrettende Hilfe für mehrere Tausend Tiere, die durch die Folgen der Coronakrise in zusätzlicher Not sind. Weiterlesen »

Fassungslosigkeit: Kenias Esel-Schlachthäuser wieder in Betrieb

Unsere Hoffnung war vergebens: Am 15. Juni ließ das Höchste Gericht Kenias verkünden, dass das erst kürzlich ausgesprochene… Weiterlesen »

Erfolg in Kenia: Zum Welteseltag gibt’s Sicherheit

Den vier Esel-Schlachthäusern in Kenia wurde mit sofortiger Wirkung die Schlachtung von Eseln und der  Export von Eselsprodukten… Weiterlesen »

Eilmeldung: Rechtliche Grundlage für Schließung der Esel-Schlachthäuser!

Große Neuigkeiten in dunklen Zeiten: Mit sofortiger Wirkung ist der rechtliche Rahmen für ein Verbot der Schlachtung von… Weiterlesen »

Eilmeldung: Wird Kenia alle Esel-Schlachthäuser schließen?

Völlig unerwartet verkündete Peter Munya vom kenianischen Landwirtschaftsministerium am gestrigen Abend vor lokalen Eselhalter*innen, dass die Schlachtung von… Weiterlesen »

Report: Esel-Schlachthäuser in Kenia

Vier Schlachthäuser, quer über das Land verteilt, sind die letzte Station hunderttausender Esel in Ostafrika. Als existentielle Helfer… Weiterlesen »

„Esel sind wie Freunde für mich“

Der 45-jährige Dr. Calvin Solomon Onyango bringt mit uns den Schutz für die Esel in Kenia voran. Darüber… Weiterlesen »

Reise um unsere Tierschutzwelt

Gemeinsam mit unseren Partnern weltweit konnten wir in den letzten 20 Jahren maßgebliche Erfolge für die Tiere verzeichnen.… Weiterlesen »