Südafrika

Mobile Haustierkliniken

© George Oosthuizen

Die Ostkap-Provinz in Südafrika zählt zu den ärmsten Regionen des Landes – auch zahlreichen Haustieren wie Hunden und Katzen fehlt es hier an einer fürsorglichen Haltung, tiermedizinischer Versorgung und Schutzimpfungen. In der Folge grassiert bis heute auch die Tollwut in weiten Teilen der Region, woraus immer wieder auch Gewalt gegenüber den Tieren resultiert. Gemeinsam mit der lokalen Organisation Community Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA) ermöglichen wir den Ausbau einer tiermedizinischen Grundversorgung, führen Kastrations- und Impfaktionen durch und sorgen mit Bildungsmaßnahmen für mehr Tierschutzbewusstsein in der Bevölkerung.

Südafrika

In vielen ländlichen Provinzen Südafrikas sind Hunde und Katzen keine “klassischen” Streuner, da sie als Haustiere wahrgenommen werden und auch Futter von ihren Halter*innen erhalten. Die Tiere sind vor allem für den Schutz des Hab und Gutes da und streunen ansonsten sowohl tagsüber als auch nachts frei umher. Doch oft können die Menschen nicht die nötigen finanziellen Mittel für eine angemessene tiermedizinische Versorgung aufbringen: Da sie oft weder geimpft noch kastriert sind, können sich die Tiere unkontrolliert vermehren und sich Krankheiten ausbreiten.

Im Einsatz für die Tiere

  • Projektlaufzeit: seit 2014
  • Projektpartner: Community Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA)
  • Aktivitäten: Kastrations- und Impfaktionen sowie Bildungsarbeit
  • Ziel: Tiermedizinische Versorgung der Streuner in Gauteng und am Ostkap

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Weitere Informationen

Regelmäßige tiermedizinische Versorgung

Unser Projekt ist seit 2014 auf abgelegene, sehr ländliche Gemeinden konzentriert, wo anderweitig kaum tiermedizinische Versorgung angeboten wird oder für die Menschen leistbar ist. Wöchentlich rückt das Team um Tierärztin Renée van Rheede van Oudtshoorn mit mobilen Kliniken in die Siedlungen aus. Im Zuge der Einsätze werden die Menschen aufgerufen, ihre Tiere zu bringen, weiter werden auch Hunde und Katzen, die keine Halter*innen haben, aufgelesen und versorgt. Hauptfokus sind dabei Kastrationen und Tollwutimpfungen, aber auch akute Behandlungen von Krankheiten wie etwa der Räude und Staupe oder von Wunden und Verletzungen werden durchgeführt.

Die lokalen Bewohner*innen sind dankbar für die Chance, ihren Tieren helfen zu können. © George Oosthuizen
Fördermitglied werden

5 Euro
im Monat

ermöglichen die Tollwut-Impfung von 15 Hunden.

45 Euro

ermöglichen die Kastration von drei Hündinnen
inklusive der so wichtigen Tollwutimpfung und Behandlung gegen Parasiten.

Bildungsarbeit für Tierhalter*innen

Die mobilen Einsätze werden immer eng von Bildungsarbeit begleitet. So erhalten die Menschen während der Behandlungen wichtige Informationen zu den Bedürfnissen ihrer Tiere und einem tiergerechten, fürsorglichen Umgang. Durch Informationen zur Tollwut – wie etwa der schützenden Wirkung einer Impfung – nimmt das Team vor auch Ängste und schafft die Voraussetzungen für eine bessere Mensch-Tier-Beziehung.

Da insbesondere Kinder einen engen Kontakt zu den Tieren pflegen und damit auch einem erhöhten Tollwutrisiko ausgesetzt sind, richtet sich unsere Bildungsarbeit auch gezielt an die Jüngsten. In spielerischen Einheiten vermittelt das Team wertvolle Tierschutzgedanken und wissenswerte Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Tieren.

Spielerisch lernen die Kinder die Bedürfnisse von Tieren kennen. © George Oosthuizen

Vorbildfunktion weit über die Region hinaus

Weiter fungiert die leitende Tierärztin unserer Partnerorganisation, Dr. Renée van Rheede van Oudtshoorn, als Mentorin. Im Rahmen eines staatlich geförderten Mentorship-Programms mit Studierenden aus ganz Südafrika gibt sie ihr langjähriges Wissen der tiermedizinischen Arbeit unter realen Bedingungen an den Nachwuchs weiter: Die angehenden Tierärzt*innen begleiten die Kliniken und sammeln so wichtige Praxiserfahrung für ihre spätere Arbeit. Sie lernen dabei die im Land vorherrschenden Tierschutzproblemen kennen und sehen Dinge, die ihnen im Rahmen ihres Studiums an der Universität oder der Arbeit in städtischen Teilen des Landes nicht vermittelt werden, wohl aber grundlegend sind, um die Tierschutzsituation in Südafrika langfristig zu verbessern.

Dr. Renée van Rheede van Oudtshoorn und Studierende Nadia Jordaan bei der Vorbereitung eines mobilen Einsatzes. © George Oosthuizen

Zum Ausklappen: Fast 10 Jahre im Einsatz – Rückblick, was bisher geschah:

In vielen der Projektgebiete der Provinz Gauteng konnten wir seit 2014 bereits deutlich spürbare Verbesserungen für die Tiere erwirken. Unsere Partner berichten, dass die Menschen die Notwendigkeit tiermedizinischer Behandlungen erkannt haben, ihre Tiere eigenständig zu mobilen und stationären Kliniken bringen und selbstständig Tierschutzprobleme melden.

Mit großen Sorgen und Nöten im Zuge der Corona-Pandemie gingen wir nochmals sogar verstärkt in den Provinzen Gauteng und Ostkap in den Einsatz und sicherten unter Beachtung aller Restriktionen – mit Schutzmaske und nur in Kontakt zwischen jeweils zwei Personen – den Schutz der Tiere.

Insgesamt wurden allein in der letzten Projektperiode zwischen 2021 und 2023 über 22.000 Hunde und Katzen geimpft sowie ihre Halter*innen weitergebildet. Zudem wurden mehr als 3.000 Tiere kastriert.

Mit unseren Maßnahmen zur Stabilisation der Streunerpopulation sowie zum besseren Verständnis der Tiere konnten wir jetzt auch die lokalen Behörden in Gauteng zum Handeln bewegen: Vom Enthusiasmus und der großen Tierliebe unseres Teams angeregt, haben die eigentlich zuständigen staatlichen Fachkräfte die Verantwortung für das Wohl der Hunde und Katzen nun wieder übernommen. Sie führen selbstständig vorsorgliche Kastrations- und Impfmaßnahmen sowie akute Behandlungen und Bildungsarbeit durch, sodass unsere Unterstützung in Gauteng eingestellt werden konnte.

Engagiert auch in Zukunft mit Ihrer Hilfe

In weiten Teilen der Ostkap-Provinz ist die Situation für Hunde und Katzen anhaltend problematisch. Insbesondere in Gqeberha gibt es keine staatlichen Angebote für Kastrationen von Haustieren benachteiligter Personen. Die Notlage ist so groß, dass lokale Tierheime sich gezwungen sehen, Hunde und Katzen zu euthanasieren. Zudem kommt es hier immer wieder zu unkontrollierten Tollwutausbrüchen.

In den nächsten zwei Jahren wollen wir sicherstellen, dass in Ostkap insgesamt 20.000 Tollwutimpfungen verabreicht und 2.000 Kastrationen durchgeführt werden. Durch begleitende Bildungsarbeit und den Aufbau der notwendigen Strukturen wollen wir auch hier sicherstellen, dass die Zukunft der Hunde und Katzen nachhaltig verbessert wird.

Darüber hinaus wollen wir in einem einjährigen Projekt im Zentrum Gqeberhas bis 2024 2.000 Kastrationen ermöglichen.

© George Oosthuizen

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, dafür brauchen wir Sie! Bitte helfen Sie, im Ostkap eine langfristig stabile und bessere Situation für die Hunde und Katzen zu schaffen – die Erfolge in Gauteng zeigen, dass es möglich ist. Bitte unterstützen Sie diesen Einsatz mit Ihrer Fördermitgliedschaft!

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Theresa Müschner-Siemens
Projektmanagerin 

Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: ts@welttierschutz.org