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Aufatmen in Odisha

Appetitlos, schwach und fiebrig – unter diesen Symptomen litten Ende des Jahres zahlreiche Rinder im indischen Bundesstaat Odisha, die von der Knötchenkrankheit (englisch Lumpy Skin Disease, kurz LSD) befallen worden waren. Die Viruserkrankung fand unter den durch »Zyklon „Fani‘“ geschwächten, teilweise kranken Tiere, einen günstigen Nährboden. Im Sommer waren bereits 65 Prozent der Tiere in einer Region erkrankt und zum Jahresende hin verschlechterte sich die Situation weiter. Doch dank der rasch eingeleiteten Sofortmaßnahmen unserer Partner und des großartigen Engagements der Tierhalter*innen hat sich die Situation mittlerweile beruhigt.

 

Hintergrund: Zyklon in Indien

Ein mobiler tiermedizinischer Dienst, der in den Dörfern Odishas mit unserer Hilfe bereits kontinuierlich im Einsatz ist, traf schon vor dem Eintreffen des Zyklons Präventivmaßnahmen: der Gesundheitszustand der Tiere konnte verbessert und so die Voraussetzung geschaffen werden, dass mehr Tiere die extremen Bedingungen in Folge des Zyklons überleben. Außerdem wurden 5.400 Tiere in sichere Unterbringungen gebracht und 50 ausgewählte Gemeinden mit zusätzlichen Medikamenten und Materialien zur Erstversorgung ihrer Tiere ausgestattet.

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Vor einigen Wochen berichteten wir vom Ausbruch der Lumpy-Skin-Krankheit unter den Rindern in Ostindien, wo wir mit unserem Partner Action for Protection of Wild Animals (APOWA) im Einsatz sind. Nachdem durch Labortests sichergestellt worden war, dass es sich um die sogenannte Knötchenkrankheit handelte, arbeitete das Team unermüdlich, um die erkrankten Tiere zu versorgen und die noch gesunden zu schützen.

Da die Impfung, um der Krankheit vorzubeugen in Odisha nicht zugelassen ist, mussten anderweitige Maßnahmen getroffen werden: allen voran die Trennung von bereits erkrankten und noch gesunden Tieren. Da die Krankheit durch blutsaugende Insekten wie Mücken und Milben übertragen wird, waren außerdem die Isolation erkrankter Tiere sowie der Einsatz von Insektenschutzsprays wichtige Präventionsmaßnahmen. Die Behandlung erkrankter Tiere erfolgte je nach Schwere der Symptome mit Wundheilmitten und Antibiotika.

© APOWA

In insgesamt 36 Dörfern, in denen das APOWA Team im Rahmen unseres »Präventionsprojektes regelmäßig im Einsatz ist, sowie in 8 zusätzlichen Dörfern, in denen die Krankheit aufgetreten war, wurden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Großartiges Engagement der Tierhalter*innen

Dass sich die Krankheit nicht noch weiter ausbreiten konnte, haben die Tiere neben dem schnellen und gründlichen Einsatz unserer Partner aber auch den lokalen Tierhalter*innen zu verdanken, die sich in Tierschutzgruppen (Animal Welfare Groups, kurz: AWGs) in zahlreichen Gemeinden etabliert haben. Die besonders engagierten und durch uns geschulten Tierhalter*innen haben in den betroffenen Dörfern in dieser Zeit wertvolles Wissen verbreitet und selbst erste therapierende sowie präventive Maßnahmen durchgeführt. Die Halter*innen wiederum setzten die Hinweise zügig und mit großem Engagement um, trennten kranke und gesunde Tiere voneinander, verfütterten das von unseren Partnern zur Verfügung gestellte aufbauende Tierfutter und vergaben sauberes Wasser. Auch versuchten sie die Umgebung der Tiere so sauber und geschützt wie möglich zu halten, um weitere Ansteckungen zu verhindern.

Auch im Ausnahmezustand gingen unsere regelmäßigen Einsätze weiter

Neben diesem „Sondereinsatz“ im Kampf gegen LSD leisteten unsere Partner im Rahmen der regelmäßigen mobilen Tierkliniken weiterhin Großartiges: Allein seit Mai letzten Jahres versorgte das Team über 8.000 Tiere medizinisch und sensibilisierte deren Besitzer*innen während der Behandlung für das Wohl der Tiere.

Aufatmen in Odisha
© APOWA

In regelmäßigen Workshops für interessierte Tierhalter*innen vermitteln wir darüber hinaus grundlegendes Wissen über Rinder, Schafe, Ziegen und andere Nutztiere und verbessern das Verständnis für ihre Bedürfnisse und den tiergerechten Umgang. Solche Bildungsmöglichkeiten wurden im letzten halben Jahr in 38 Dörfern angeboten und von einer beeindruckenden Anzahl von über 1.000 Teilnehmern wahrgenommen.

Helfen Sie den Tieren in Indien!

Mit 75 Euro stellen Sie eine Erste-Hilfe-Box sicher, die eine Gemeinde zur Erstversorgung der Tiere erhält.

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