Seitdem der Handel für Eselprodukte aus Ostafrika nach China floriert, sind wir unermüdlich und durch unterschiedliche Maßnahmen im Einsatz, um den Schutz der gefährdeten Esel zu stärken: In Kenia - das sich zum Zentrum der Exporte von Eselshaut nach China entwickelt hatte - haben wir durch die Dokumentation der Zustände in den Schlachthäusern und durch die Darstellung der Auswirkungen des Handels auf die lokale Bevölkerung für notwendige Aufmerksamkeit bei den Verantwortlichen gesorgt. Gleichzeitig stellen wir laufend durch Soforthilfe-Einsätze und großflächig organisierte Projekte in Tansania sicher, dass die Esel vor Diebstählen geschützt werden. Und nun endlich das Hoffnung bringende Signal von Seiten der Regierung in Kenia: Peter Munya vom kenianischen Landwirtschaftsministerium verkündete vor lokalen Eselhalter*innen, dass die Schlachtung von Eseln und der Handel mit Eselsprodukten in Kenia gestoppt werde. In seinem Statement führte der erst im Januar ernannte Staatssekretär die sinkende Eselpopulation und damit einhergehende Belastung für die lokale Bevölkerung als Gründe auf.
Durch seine vier Esel-Schlachthäuser versucht Kenia der immensen Nachfrage nach Ejiao – verarbeiteter Eselshaut – aus China gerecht zu werden. Das Land hat sich so binnen weniger Jahre zum Zentrum der Exporte aus Ostafrika entwickelt. Unter teil schockierenden Bedingungen werden die Esel geschlachtet – bis zu 1000 Tiere am Tag, von denen nachweislich ein großer Teil aus Dörfern gestohlen wurde. Seit mehreren Jahren machen wir uns für den Schutz der Tiere in Ostafrika stark. Zunächst haben wir durch die Dokumentation der Zustände in den Schlachthäusern und die Darstellung der Auswirkungen des Handels auf die lokale Bevölkerung für notwendige Aufmerksamkeit bei den Verantwortlichen in Kenia gesorgt. Weiter haben wir durch Projekte in Tansania den Schutz der Esel vor Diebstählen gestärkt.
Lesen Sie mehr dazu hier: https://welttierschutz.org/esel/
Konkrete Vorwürfe hatten die Eselhalter*innen noch auf großflächigen Plakaten verdeutlicht: Seit Inbetriebnahme der vier Eselschlachthäuser, die sich seit 2016 über das Land verteilen, würden Esel im großen Stile gestohlen und an die Schlachthäuser verkauft. Insbesondere Frauen und Jugendliche aus dem ländlichen Raum Kenias, die im Alltag auf die Arbeitskraft der Tiere angewiesen sind, stünden vor existentiellen Problemen, um ihre Lasten, wie z. B. Wasser und Ernte zu transportieren. „Wir werden selbst zu Eseln gemacht“, hieß es auf einem der Plakate. Mit sinkender Esel-Population waren auch die Preise für die Tiere rapide gestiegen. Landesweit formierte sich immer größerer Protest: Gehör aus der Politik fanden die Eselbesitzer, die zum Teil selbst bestohlen wurden und sich finanziell keine Neuanschaffung leisten konnten, bis zum gestrigen Abend kaum.
Doch wird Kenia wirklich alle Esel-Schlachthäuser schließen und den Handel mit Eselsprodukten verbieten?
Unser Optimismus ist zum aktuellen Zeitpunkt noch gedämpft: Natürlich ist es in der Tat eine großartige Wendung, dass sich das Landwirtschaftsministerium mit einer solch klaren Forderung äußert. Doch diese Aussage zeigt nur dann eine Wirkung, wenn ihr nun auch Taten folgen.
Wie diese aussehen, ist unklar. Dass Staatssekretär Munya den Esel-Schlachthausbetreibern eine Frist von einem Monat gewähren möchte, in der sie ihren Betrieb auf die Schlachtung anderer Tiere wie z.B. Rinder spezialisieren können, erscheint zumindest nicht als Lösung. Die in chinesischer Führung befindlichen Betriebe haben sich ausschließlich auf den Export mit Eselsprodukten fokussiert und wurden durch Regierungsvertreter Kenias erst im Juni letzten Jahres durch ein Übereinkommen mit China gestärkt. Hier versicherte man eine verlässliche Handelspartnerschaft für Eselsprodukte. Die Zustimmung chinesischer Betreiber ist somit fraglich.
Außerdem ist der Handel mit einer Wirtschaftsmacht wie China für ein Entwicklungsland wie Kenia von großer Bedeutung und so auch der Einfluss auf die Regierenden über viele Jahre gewachsen. Die entscheidende Frage ist, ob das Landwirtschaftsministerium im Namen der protestierenden Bevölkerung die Stärke hat, sich dem zu widersetzen.
Wir von der Welttierschutzgesellschaft sind sicher: So lange von Seiten Chinas Eselsprodukte in derart hohem Maße nachgefragt werden und Länder wie Kenia mit ihren vergleichsweise hohen Eselpopulationen dienlich sein könnten, ist zu befürchten, dass sich der Handel nur verlagern wird. Erst 2018 zeigte sich in Tansania, dass ein zunächst umgesetztes Verbot der Esel-Schlachthäuser binnen kürzester Zeit revidiert wurde, da sich der Handel nur in das Nachbarland verschoben hatte.
Wir beobachten die Situation kritisch und informieren Sie über etwaige Entwicklungen. Gleichzeitig sind wir natürlich weiter im Einsatz und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass die Tiere durch ihre Halter*innen geschützt werden.
Bitte begleiten Sie diese Arbeit mit einer Spende!
Retten Sie Eselleben!
Mit Ihrer Spende schenken Sie den Eseln Ostafrikas Schutz, denn Sie ermöglichen unseren Einsatz. Bitte helfen Sie!
Jetzt spendenNeuigkeiten aus unseren Einsätzen in Ostafrika:
Erste Hilfe für Esel in Kenia
Die Klimakrise ist zum Alltag geworden und ihre Folgen wiegen besonders auf den Rücken der Esel schwer. Wir… Weiterlesen »
Hilferuf aus Ostafrika: Die Esel sind am Ende ihrer Kräfte
Die letzten drei Jahre setzten den Eseln in Kenia immens zu: In Folge der Corona-Pandemie war tiermedizinische Hilfe… Weiterlesen »
Eselklinik in Uganda: Hilfe für die Helfer
In atemberaubender Kulisse und endloser Weite Tierleben retten: Begleiten Sie im Bericht hautnah eine mobile Eselklinik in Uganda… Weiterlesen »
Eselschutz in Dürrezeiten: So halfen wir in Tansania und Kenia
Die Situation war verheerend: In Ostafrika herrscht seit vielen Monaten eine besonders schwere Trockenheit, die auch dazu führte,… Weiterlesen »
Dürrekrise in Tansania – So helfen wir jetzt!
Mit Tierfutter, Wasser und Mineralblöcken bieten wir den dürregeplagten Tieren jetzt lebensrettende Hilfe. Sehen Sie selbst, wie unsere… Weiterlesen »
Dürrekrise in Tansania – Bitte helfen Sie den Tieren!
So schlimm wie jetzt war die Lage in Ostafrika seit Jahrzehnten nicht mehr: Unzählige Tiere sind der verheerenden… Weiterlesen »
Abgeschlossen: Soforthilfe für dürregeplagte Esel in Kenia
Aus der Region Mwingi-Nuu im Osten des Landes berichtet unser lokaler Partner von stark geschwächten Tieren, die den… Weiterlesen »
Abgeschlossen: Soforthilfe für gestrandete Esel in Tansania
Dass dem Esel-Schlachthaus in Shinyanga, Tansania zum wiederholten Mal die Betriebslizenz entzogen und somit alle Aktivitäten untersagt wurden,… Weiterlesen »
Esel Maua – mit 10 Monaten zum Tode verurteilt
Gezeichnet ist der kleine Körper – knochig, ausgezehrt und müde stapft Maua (das ist Swahili und heißt Blume)… Weiterlesen »
Eselschutz in Ostafrika: Jeder Tag zählt
Die Situation der Esel in Kenia und Tansania hat sich in den vergangenen Wochen erneut drastisch verschlechtert: In… Weiterlesen »
Esel in Ostafrika: Womit haben sie das verdient?
Die Eselhalter*innen in Kenia konnten aufatmen, als die Schlachthäuser 2020 ihre Lizenz verloren. Jetzt haben die Schlachthausbetreiber auf… Weiterlesen »
Esel-Schlachthäuser in Kenia wieder geöffnet
Die Eselhalter*innen in Kenia konnten aufatmen, als die Schlachthäuser 2020 ihre Lizenz verloren. Jetzt haben die Schlachthausbetreiber auf… Weiterlesen »
Zum Welteseltag: Eine Liebeserklärung an die Esel weltweit
Rund um den Welteseltag am 8. Mai wollen wir die bemerkenswerten Tiere und unsere weltweiten Einsätze für sie… Weiterlesen »
175 Mal die zweite Chance!
Täglich finden Esel, für die wir gemeinsam mit unserem Partner in den Soforthilfeeinsatz gegangen sind, bei fürsorglichen Eselhalter*innen… Weiterlesen »
Eselhauthandel: Auf Kosten der Tiere
Kenia hat sich in den letzten Jahren zum Zentrum der Eselhautexporte in Ostafrika entwickelt. Auch aus Nachbarstaaten wie… Weiterlesen »
Trauer um Millionen
Das erbarmungslose Schlachten der Esel Ostafrikas nimmt kein Ende. Wir müssen jetzt das traurige Schicksal der Esel zum Besseren… Weiterlesen »
Ostafrikas Esel: Zukunft weiter ungewiss
Seit Monaten verfolgen wir die Geschehnisse in Kenia mit großer Sorge. In dem ostafrikanischen Land entscheidet sich womöglich… Weiterlesen »
Unsichere Zukunft für die Esel in Kenia
Die Situation ist nach wie vor dramatisch: Während den Esel-Schlachthausbetreibern ein Aufschub gewährt wurde, hüllt sich das Landwirtschaftsministerium… Weiterlesen »
Abgeschlossen: WTG-Nothilfefonds: Für den Schutz der Tiere in Tansania
Wir leisteten lebensrettende Hilfe für mehrere Tausend Tiere, die durch die Folgen der Coronakrise in zusätzlicher Not sind. Weiterlesen »
Fassungslosigkeit: Kenias Esel-Schlachthäuser wieder in Betrieb
Unsere Hoffnung war vergebens: Am 15. Juni ließ das Höchste Gericht Kenias verkünden, dass das erst kürzlich ausgesprochene… Weiterlesen »
Erfolg in Kenia: Zum Welteseltag gibt’s Sicherheit
Den vier Esel-Schlachthäusern in Kenia wurde mit sofortiger Wirkung die Schlachtung von Eseln und der Export von Eselsprodukten… Weiterlesen »
Eilmeldung: Rechtliche Grundlage für Schließung der Esel-Schlachthäuser!
Große Neuigkeiten in dunklen Zeiten: Mit sofortiger Wirkung ist der rechtliche Rahmen für ein Verbot der Schlachtung von… Weiterlesen »
Esel sind unser Leben
In den ländlichen Regionen Tansanias leben die meisten Familien von und mit ihren Eseln. Doch den Arbeitstieren geht… Weiterlesen »
Report: Esel-Schlachthäuser in Kenia
Vier Schlachthäuser, quer über das Land verteilt, sind die letzte Station hunderttausender Esel in Ostafrika. Als existentielle Helfer… Weiterlesen »
„Esel sind wie Freunde für mich“
Der 45-jährige Dr. Calvin Solomon Onyango bringt mit uns den Schutz für die Esel in Kenia voran. Darüber… Weiterlesen »
Reise um unsere Tierschutzwelt
Gemeinsam mit unseren Partnern weltweit konnten wir in den letzten 20 Jahren maßgebliche Erfolge für die Tiere verzeichnen.… Weiterlesen »