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Eselschutz in Dürrezeiten: So halfen wir in Tansania und Kenia

Die Situation ist verheerend: In Ostafrika herrscht derzeit eine besonders schwere Trockenheit, die auch dazu führt, dass es kaum noch natürliche Futter- und Wasserquellen für die Tiere gibt. Viele Esel sind bereits am Rand ihrer Kräfte. Wir stehen in dieser großen Not fest an der Seite der Tiere und helfen durch den WTG-Nothilfefonds.

Dürre ist enorme Zusatzbelastung

Nachdem gleich mehrere Regenzeiten in Folge ausgefallen sind, geben die Böden in vielen Regionen Ostafrikas nichts mehr her. Auf den staubtrockenen Flächen wächst kein Grashalm, der den Millionen Nutztieren in der Region eine Kost bieten könnte. Auch die jüngsten, nur sehr schwachen Regenfälle konnten daran noch nichts ändern.

Die dramatischen Folgen sind enorme Belastungen auch für Esel und ihre Halter*innen:

Die Menschen sind jetzt umso stärker auf ihre Tiere angewiesen, zum Beispiel, um Wasser aus den verbliebenen Brunnen zu holen. Die oftmals dutzenden Kilometer dorthin sollen aber möglichst selten zurückgelegt werden, weshalb die Esel jetzt häufig mit zu vielen Wassertanks beladen werden – das zehrt an den Kräften der zunehmend schlecht ernährten Tiere und stellt eine gewaltige Zusatzbelastung dar.

Einige Menschen, denen es bereits so schwer an Nahrungsmitteln und finanziellen Möglichkeiten zur Beschaffung fehlt, sehen der immensen Bedeutung ihrer Tiere zum Trotz keine andere Lösung mehr, als diese zu verkaufen. Gewinnbringend führen sie sie dem Eselhauthandel zu, um vom Erlös ihr Überleben sichern zu können.

Die Dürre kommt somit mit der ohnehin sehr fragilen Situation angesichts des Eselhauthandels zusammen:

  • Die Ausgangssituation in Kenia ist diffus: Zwar sind die vier Esel-Schlachthäuser derzeit geschlossen, die Schlachthausbetreiber*innen erwarten aber eine baldige Wiedereröffnung und kaufen Esel an.
  • In Tansania konnte mit der Schließung des Schlachthauses ein großer Erfolg gelingen. Doch die kurzfristige Bekanntmachung führte dazu, dass hunderte Esel, die bereits zuvor für die Schlachtung angekauft wurden, strandeten – in diesen verheerenden Dürrezeiten ein Todesurteil.

Alle Hintergründe dazu lesen Sie hier: www.welttierschutz.org/esel

Durch schnelle Hilfe Schlimmeres verhindern …

… in Tansania:

Gemeinsam mit der Tanzania Animals Protection Organization (TAPO) sind wir in 40 Dörfern im Norden des Landes aktiv – dort, wo die Dürre verheerende Folgen zeigt. Um den Gesundheitszustand der Esel zu verbessern und den Halter*innen unabhängig von ihrer finanziellen Lage und der Dürre-Situation die Behandlung ihrer Tiere zu ermöglichen, bieten wir eine mobile tiermedizinische Versorgung an. Diese rettet auch in dieser Phase des Extremwetters lebensrettende Hilfe. Weitere Details lesen Sie hier: https://welttierschutz.org/projekte/nutztiere/eselschutz-tansania/.

Zudem stellten wir mit unseren Partnern der Tanzania Animal Welfare Society (TAWESO) bereits ab Dezember – in Reaktion auf die Schließung des Schlachthauses und die Meldung von unzähligen gestrandeten Eseln in diesen schweren Zeiten der Dürre – eine umfangreiche Soforthilfe bereit. Gemeinsam ermöglichten wir so binnen weniger Wochen die Ausgabe von 10.000 Kilogramm Futter für die geschwächten Esel und reisten dafür an mehrere, teils hunderte Kilometer voneinander entfernte Standorte in Tansania. Mehr dazu lesen Sie hier: https://welttierschutz.org/soforthilfe-esel-tansania/.

© Tanzania Animal Welfare Society (TAWESO)

… und in Kenia:

Auch im Nachbarland Kenia, insbesondere im Norden, herrscht die schlimmste Trockenheit seit mehreren Jahrzehnten. Vielerorts ist seit mehr als einem Jahr kein Regen mehr gefallen.

Unser Partner berichtete aus der Region Mwingi-Nuu, wo vor allem Frauen und Mädchen auf die Unterstützung durch Esel – beispielsweise zum Wassertransport – angewiesen sind: Die Not sei auch den Halter*innen anzusehen, die verzweifelt um die letzten noch nicht ausgetrockneten Wasserstellen buhlen. Deren Tiere – bepackt mit leeren Wassertanks und viel zu engen, schlechtsitzenden Geschirren in der sengenden Hitze ausharrend – seien bereits lebensbedrohlich gezeichnet: Seit Tagen hätten sie weder Futter noch Wasser, geschweige denn eine tiermedizinische Versorgung erhalten.

© Solomon Onyango

Wir stellen auch hier unmittelbar die notwendigen Mittel für eine Soforthilfe zur Verfügung und ermöglichen unserem Partner, dem Tierarzt Dr. Solomon Onyango, mit einem Team die lebensrettende Versorgung der Esel. Binnen der nächsten Wochen sollen 1.000 Tiere erstversorgt werden und Futter, Wasser sowie stärkende Mineralien erhalten. Ihre Wunden werden behandelt und die zum Teil schmerzenden und viel zu engen Geschirre ausgetauscht. Darüber hinaus sucht das Team die Gespräche zu den Tierhalter*innen, um über grundlegende Verbesserungen im Umgang mit den Tieren zu informieren – damit die schwere Zeit der Dürre gemeinsam überstanden werden kann. Alle Details können Sie hier nachlesen: https://welttierschutz.org/soforthilfe-esel-kenia/.

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, wir danken all jenen, die mit Ihrer Spende unsere Maßnahmen für die Esel in Ostafrika möglich machen – und gestern, heute sowie morgen den Tieren nicht von der Seite weichen! Sie retten Esel leben.