Kampagne #StopptTierleid
Stoppt Tierleid in sozialen Netzwerken
Es liegt auch in der Verantwortung der sozialen Netzwerke und seiner Nutzer*innen, für ein respektvolles Miteinander von Tier und Mensch zu werben. Bis dato aber können sich grauenvolle Tierleid-Inhalte auf den Plattformen uneingeschränkt verbreiten. Tierleid wird nur für Klicks und Reichweite erzeugt.
Mit unserer Kampagne „Stoppt Tierleid in den sozialen Netzwerken“ wollen wir das ändern und bewirken, dass die verherrlichende und verharmlosende Darstellung von Tierleid in den sozialen Netzwerken gestoppt wird.
Seit Oktober 2020 engagieren wir uns umfassend gegen Tierleid auf Social Media und wollen der verharmlosenden und verherrlichenden Darstellung Einhalt gebieten. Hier können Sie unsere Petition mit Ihrer Stimme unterstützen:
- Wir fordern die Betreiber der sozialen Netzwerke auf, ihre Gemeinschaftsstandards umfassend um die Thematik Tierleid zu ergänzen und die Moderationsteams dahingehend zu schulen.
- Wir machen wir uns dafür stark, dass eine gesetzliche Grundlage in Deutschland geschaffen wird, die das Verbot zur Darstellung von Tierleid regelt und so die sozialen Netzwerke zum Handeln verpflichtet.
- Durch Informationsarbeit leiten wir außerdem Nutzer*innen beim Erkennen von Tierleid und zu einem verantwortungsvollen Umgang an. Dafür stellen wir umfangreiches Material als Hilfestellung bei der Erkennung (https://welttierschutz.org/leitfaden-tierleid/) und dem Melden (https://welttierschutz.org/leitfaden-melden/) bereit.
Wir haben uns bewusst dazu entschieden, Tierleid-Beispiele nicht im Original darzustellen, um ihre Reichweite nicht zusätzlich zu erhöhen. Im Rahmen der Kampagne werden wir in unserer Kommunikationsarbeit vornehmlich mit Symbolbildern und Nachbildungen arbeiten und nur dann Beispiele von Tierleid zur Darstellung nutzen, wenn es im Sinne der Aufklärung über die Missstände zwingend notwendig ist.
Es sind Taten schwerster Tierquälerei, deren alleinige Vorstellung schon schwer zu ertragen ist – doch in den sozialen Netzwerken verbreiten sich Bilder und Videos binnen Sekunden unter Millionen Nutzer*innen.
2019 kursierte beispielsweise ein Video auf YouTube, in dem ein Mann einen Hund in eine Schlucht warf – mit den Worten kommentiert, dass er „dies mit Streunerhunden mache, die ihn verfolgen“. Im selben Jahr ertränkte eine Schülerin drei Katzen und postete die Videoaufnahme unter dem Titel „Kätzchen ertränken“ auf Snapchat. Eine andere Nutzerin veröffentlichte ein Video ihrer Katze auf TikTok, die in einer laufenden Mikrowelle gefangen um ihr Leben kämpfte. Ein Foto auf Facebook zeigte einen Hund – die Schnauze mit Tape verschnürt – unter dem Titel: „Das passiert, wenn du nicht ruhig bist.“ Darüber hinaus verbreiten sich uneingeschränkt regelmäßig Aufnahmen von blutigen Hundekämpfen, bei denen die Tiere unter schweren Qualen zu Tode kommen oder Fake-Rescues, also Tierrettungsvideos, für die Tiere nur in Gefahr gebracht werden, um das für die Social-Media-Inhalte heldenhaft gerettet zu werden.
Formate wie #Challenges verschärfen das Problem zusätzlich: Der Kern einer Challenge (deutsch: Herausforderung) ist es, sich bei einer Handlung zu filmen und weitere Nutzer*innen zum Nachahmen zu animieren. Mit dem Wunsch nach hohen Zuschauer*innenzahlen versuchen Nutzer*innen durch extreme Inhalte immer mehr Aufsehen zu erlangen. Im Frühjahr 2020 kursierten beispielsweise unzählige Videos in den unterschiedlichen sozialen Netzwerken, in denen Nutzer*innen Mäuse grausam quälten und töteten. Seit 2019 ist die Challenge „Animal Crush“ (deutsch: Tiere zertreten) aktiv, in deren Rahmen sich Teilnehmer*innen filmen, wie sie lebende Tiere tottrampeln. Während es mit dem Zertrampeln von Insekten begann, fand die Challenge zuletzt ihren traurigen Höhepunkt in einer Reihe verbreiteter Videos, in denen Kaninchen, Kätzchen und Hundewelpen zu Tode getrampelt wurden.
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Weitere InformationenZiel unserer Kampagne ist, die Darstellung all jener Tierleid-Inhalte aus den sozialen Netzwerken zu stoppen, die keinen informativen oder dokumentarischen Zweck erfüllen. Nicht gemeint sind Inhalte, die verbreitet werden, um über Missstände zu informieren – diese Informationsarbeit muss eine wichtige Komponente bleiben, um das Bewusstsein in der Bevölkerung zum Thema Tierschutz zu stärken. Weder gepostet noch weiterverbreitet werden sollen hingegen alle Tierleid-Inhalte, die nicht der Information dienen, sondern rein zur vermeintlichen Unterhaltung oder zum Generieren von Reichweite dargestellt werden.
Die Netzwerke bieten der Tierquälerei eine Plattform
Trotz der hohen Anzahl tierquälerischer Inhalte auf ihren Plattformen greifen einige soziale Netzwerke aber erst viel zu spät oder gar nicht ein, andere handeln überhaupt nur in besonders schweren Fällen. Dadurch lassen sie zu, dass Millionen Nutzer*innen weltweit – auch im deutschsprachigen Raum – uneingeschränkten Zugriff auf Bilder und Videos von Gewaltübergriffen auf Tiere erhalten.
Die Netzwerke entfernen diese Inhalte nicht, da sie den individuellen Gemeinschaftsstandards, zu deren Einhaltung sich Nutzer*innen mit ihrer Registrierung und Profilerstellung verpflichten müssen, nicht widersprechen. Zwar nennen einige Netzwerke darin explizit das Verbot, gewaltverherrlichende oder sadistische Inhalte zu teilen – dies gilt aber oft nicht in Bezug auf Tierleid. So bieten sie nicht nur der Tierquälerei eine Plattform, sondern ermöglichen auch, dass andere Nutzer*innen diese Inhalte speichern und weiterverbreiten können und sich sogar animieren lassen könnten, die Taten nachzuahmen.
Zudem haben die Netzwerke erheblichen Anteil daran, dass sich Nutzer*innen an die Darstellung von Tierleid gewöhnen und sich Tierleid normalisieren könnte. Wird der Missbrauch oder das Misshandeln von Tieren gesellschaftsfähiger, kann dies auch in einen erheblichen Rückgang bei der Erkennung und demzufolge auch bei der Meldung von Tierleid münden. Das ist eine offensichtliche Gefahr für die Tiere und deren Schutz weltweit.
Wir fordern die sozialen Netzwerke auf, die Darstellung von Tierleid zu stoppen!
Es ist zwingend notwendig, dass die sozialen Netzwerke konsequent prüfen, ob das dargestellte Tierleid dokumentarische oder informative Zwecke im Sinne der Aufklärung über Missstände (so von Organisationen und Medien genutzt) erfüllt. Ist der entsprechende Kontext nicht gegeben, müssen die Inhalte unwiderruflich gelöscht werden. (»zur Petition).
Die sozialen Netzwerke müssen,
- ihre Gemeinschaftsstandards umfassend um die Thematik Tierleid ergänzen, zu deren Einhaltung sich Nutzer*innen mit ihrer Registrierung und Profilerstellung verpflichten, und
- dies auch konsequent überprüfen. Bei Verstößen müssen sie sicherstellen, dass keine weitere Verbreitung des Inhaltes – durch andere und die oder den Ersteller*in – möglich ist.
Wir engagieren uns sowohl direkt im Austausch mit Vertreter*innen der sozialen Netzwerke in Deutschland als auch global im Bündnis „SMACC“. Als eines von rund 30 Mitgliedern der „Social Media Animal Cruelty Coalition“ (deutsch für „Bündnis Tierleid in sozialen Netzwerken“) adressieren wir die Netzwerke mit gebündelten Kräften auf globaler Ebene und dokumentieren laufend Tierleid in den Netzwerken.
Es fehlen die rechtlichen Rahmenbedingungen
Zumindest in Deutschland sollten sie auch auf gesetzlicher Ebene dazu verpflichtet werden. Doch weil es auch dafür bislang von Seiten der Bundesregierung an einer Gesetzgebung fehlt, setzen wir uns im Rahmen der Kampagne ebenso politisch dafür ein, dass die Darstellung von Tierquälerei im digitalen deutschen Raum verboten wird.
Dafür müssen die Tiere in den § 131 StGB (Strafgesetzbuch) aufgenommen werden und somit die Darstellung von grausamen Gewalttätigkeiten gegenüber Tieren, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung ausdrücken, auf Plattformen wie sozialen Netzwerken ein Ende finden. § 131 StGB stellt bereits die Darstellung, Verbreitung sowie das Anbieten und Bewerben von schwerwiegender Gewalt gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen unter Strafe. Im Folgenden unser Vorschlag zur Novellierung:
Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. einen Inhalt (§ 11 Absatz 3), der grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen, menschenähnliche Wesen oder Tiere in einer Art schildert, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt, a) verbreitet oder der Öffentlichkeit zugänglich macht, (…).
Wichtig ist dabei auch die Einbettung in den Kontext der verherrlichenden, verharmlosenden oder verletzenden Weise, die klar von rein informativen und dokumentarischen Darstellungen unterscheidet, wie sie von Organisationen und Medien zur Aufklärung über Missstände häufig genutzt werden.
Mit unserer Forderung richten wir uns an die Bundesregierung und Mitglieder des Bundestages und fordern entsprechende Novellierung!
Unbeabsichtigt verschaffen viele Nutzer*innen dem Tierleid eine größere Reichweite
Die Bekanntheit der eingangs genannten Beispiele schlimmsten Tierleids macht auch deutlich, dass es noch am Bewusstsein der Nutzer*innen von sozialen Netzwerke für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Inhalten mangelt. Viele teilen die Inhalte – wenngleich mit einem ablehnenden Kommentar versehen – unter ihren Kontakten. Dadurch verhelfen sie dem dargestellten Tierleid ungewollt zu einer größeren Reichweite.
Im Rahmen einer Informationskampagne wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass Nutzer*innen lernen, in Zukunft Tierleid-Formen zu erkennen (»zum Leitfaden: So erkenne ich Tierleid-Formen) und keine öffentliche Reaktion mehr auf derartige Inhalte zu zeigen. Stattdessen sollten sie diese stattdessen konsequent an die Moderator*innen der Netzwerke (also an Teams, die die Einhaltung der Gemeinschaftsstandards des jeweiligen Netzwerkes überprüfen) melden (»zum Leitfaden „So melde ich Tierleid-Inhalte). Durch dieses aktive Zutun können die Nutzer*innen die Netzwerke in die Pflicht nehmen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und das Tierleid von ihrer Plattform zu verbannen. Sie helfen mit, die Darstellung von Tierleid in den sozialen Netzwerken zu stoppen.
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, bitte begleiten Sie unsere Vorhaben
Unterzeichnen Sie die Petition und teilen Sie diese in Ihrem Bekanntenkreis. Auch hilft uns jede Spende dabei, die Kampagnenarbeit umzusetzen. Herzlichen Dank!
Jetzt Petition unterschreiben!
Stärken Sie unsere Forderungen an die sozialen Netzwerke und die Bundesregierung: Für ein Stopp von Tierleid-Inhalten!
#StopptTierleid: Neuigkeiten rund um die Kampagne
Bitte stärken Sie die Kampagne
Nur mit Ihrer Unterstützung können wir mit voller Kraft unserer Forderung Ausdruck verleihen.
Sie haben Fragen? Nehmen Sie gern Kontakt auf:
Ihre Ansprechpartnerin ist Wiebke Plasse
Leiterin Kommunikation und Fundraising
Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: wpl@welttierschutz.org
Welttierschutzgesellschaft e.V.
Reinhardtstr. 10
10117 Berlin
FAQ – die wichtigsten Fragen zur Kampagne
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