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Indien: Im Notfall gut vorbereitet sein

Der Bundesstaat Odisha gilt als indischer „Hotspot der Klimakrise“. Immer heftiger werden die Wetterextreme, die die dort lebenden Menschen und Tiere in akute Not versetzen. Die Vorbereitung auf diese Katastrophen ist deshalb auch fester Bestandteil unseres Projektes mit unserem Partner Action for the Protection of Wild Animals (APOWA). Wir vermitteln Tierhalter*innen in Trainings wertvolles Wissen – von der Evakuierung bis zum Futteranbau – wodurch der Schutz der Tiere und deren Versorgung auch in Krisenzeiten nachhaltig verbessert werden sollen.

Hintergrund: Nutztiere in Indien

Unzählige Nutztiere, darunter vor allem Rinder, Ziegen, Schafe und Esel, helfen den Menschen in den ländlich gelegenen Dörfern Odishas bei der Bewältigung ihres Alltags. Doch eine tiermedizinische Versorgung sowie tiergerechte Haltungsbedingungen sind kaum vorhanden. Wir sind mit einem umfassenden Projekt zur Stärkung des Tierwohls im Einsatz.

ZUM PROJEKT

Seit 2017 sind wir gemeinsam mit unseren Partnern von APOWA an durchschnittlich 24 Tagen im Monat in den Dörfern des ostindischen Bundesstaates Odisha mit mobilen Klinken im Einsatz. Im Rahmen dieser werden vor allem Nutztiere wie Rinder, Schafe und Esel untersucht und bei Bedarf tiermedizinisch versorgt. Ihre Halter*innen werden detailliert über den Gesundheitszustand und etwaige Leiden ihrer Tiere informiert und in die Behandlung miteinbezogen.

© Action for Protection of Wild Animals

Neben den mobilen Klinken hat das Notfallteam unserer Partner sich in den vergangenen Monaten in Akutsituationen wiederholt als lebensrettend erwiesen. So hat das Team unter anderem bei der Flut im Dorf Kolathia Beherasahi im September 2021 insgesamt 101 betroffene Tiere tierärztlich versorgt und so Schlimmeres – wie z.B. Krankheitsausbrüche – verhindert.

© Action for Protection of Wild Animals

Doch allein mit dieser schnellen Hilfe ist es nicht getan. Es gilt, die Menschen in den Dörfern zu befähigen, selbst im Hinblick auf zunehmenden Extremwetterereignisse handlungsfähig zu sein und ihre Tiere schützen und versorgen zu können: in unmittelbarer Not aber auch präventiv. Denn infolge der Klimakrise kommen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Zyklone und Hitzewellen immer häufiger und in schwerem Ausmaße vor. Derzeit gibt es in Odisha jedoch kein effektives Katastrophenmanagement oder Pläne zur Reduzierung des Katastrophenrisikos für Tiere. So fallen Naturkatastrophen regelmäßig zahlreiche Tiere zum Opfer.

Trainings für Tierhalter*innen

Indem wir Tierhalter*innen vor Ort Wissen und Fähigkeiten rund um den Schutz und die Versorgung ihrer Tiere bei Wetterextremen vermitteln, wollen wir Tierleid vor, während und nach Naturkatastrophen minimieren. Insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Sommermonate, die oftmals zerstörerische Zyklone mit sich bringen, ist dieses Wissen jetzt von großer Relevanz.

Im Rahmen von Disaster-Management-Trainings (Trainings zum Katastrophenmanagement) wird Wissen rund um notwendige Maßnahmen bei Frühwarnungen und die Evakuierung von Tieren vermittelt, das im Katastrophenfall lebensentscheidend sein kann. Wie und wo können Tiere sicheren Schutz vor Extremwettern finden? Wie sollte bei der Evakuierung vorgegangen werden? und Wie können Futtermittelvorräte für den Notfall aufgebaut und gelagert werden? sind Aspekte, die im Rahmen dieser Trainings thematisiert werden.

Eine zentrale Rolle nehmen in diesem Zusammenhang die zahlreichen lokalen Tierschutzgruppen (Animal Welfare Groups, kurz AWG) ein. Als geschulte Tierschutzhelfer*innen vor Ort sorgen die insgesamt 763 Mitglieder der mittlerweile 109 Gruppen unter anderem dafür, dass bei Frühwarnungen die entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden. Auch unterstützen sie die Gemeindemitglieder im Moment des Evakuierungsprozesses. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag dazu, dass die den Tierhalter*innen vermittelten Kenntnisse im akuten Katastrophenfall in der Umsetzung konkreter Maßnahmen resultieren und Tierleben effektiv geschützt werden.

Ein weiterer Fokus unserer Trainings ist die langfristige Anpassung an die Folgen der Klimakrise und den damit verbundenen Herausforderungen hinsichtlich der Versorgung der Tiere: Hierbei ist der Anbau wetterrobuster Futterpflanzen, die auch extremen Hitzeperioden und Überschwemmungen standhalten, von zentraler Bedeutung. Denn dieser stellt nicht nur die Verfügbarkeit von Futter im Notfall sicher, sondern ermöglicht den Tierhalter*innen, einen Teil des benötigten Futters für ihre Tiere eigenständig zu produzieren – somit ist auch nachhaltig für deren finanzielle Entlastung gesorgt.

© Action for Protection of Wild Animals
© Action for Protection of Wild Animals

Hitzewelle bedroht Hunde, Rinder und Vögel

Wie wichtig diese Bestandteile unseres Projektes und in Zukunft nur mehr werden, zeigt sich aktuell: Menschen und Tiere in Odisha sind erneut extremen Wetterbedingungen im Zuge einer enormen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 45 Grad ausgesetzt. Viele Gewässer, Teiche und sonstige Haupttrinkwasserquelle für Hunde, Rinder und Vögel sind bereits ausgetrocknet – es eine lebensbedrohliche Zeit für die Tiere.

Unsere Partner haben mit Unterstützung der lokalen Tierschutzgruppen und weiteren Freiwilligen eine Vielzahl an Wasserkrügen aufgestellt, um Hunde, Rinder aber auch Vögel mit Wasser zu versorgen. Mit vereinten Kräften verhindern wir so den Tod zahlreicher Tiere durch Dehydrierung.

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Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, durch unseren Einsatz helfen wir akut und präventiv, dass Menschen und Tieren die immensen Herausforderungen der Folgen der Klimakrise gemeinsam bewältigen können. Bitte ermöglichen Sie den Tieren mit ihrer Spende diese Chance!

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Schon mit 5 Euro im Monat stellen Sie laufend dringend benötigte Medikamente für 15 notleidende Tiere bereit.

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