Das Jahr 2019 war kein leichtes für die Faultiere in unserem Projektland Suriname. Neben den bekannten Bedrohungen – allen voran dem Verlust ihres Lebensraumes – brachten auch die unmittelbaren Folgen des Klimawandels zahlreiche Tiere in Notlagen. Unsere Partner mussten deutlich häufiger zu Hilfe eilen und konnten so Faultierleben retten.

Hintergrund: Wildtiere in Suriname
Mehr als 90 Prozent kaum berührter Regenwald bedeckt Suriname – noch. Denn durch die verstärkte Abholzung wird der Lebensraum zahlreicher Wildtiere vernichtet. Diese werden immer häufiger desorientiert und verletzt inmitten der Städte aufgefunden.
Die Welttierschutzgesellschaft unterstützt das bisher einzige Wildtierschutzzentrum Surinames bei der Rettung, Versorgung und Wiederauswilderung von Wildtieren.
Dürre in der Regenzeit
Das Jahr 2019 begann im südamerikanischen Küstenland Suriname mit einer extremen Dürre. Von Januar bis März – der eigentlichen Regenzeit in Suriname – fiel nicht ein Tropfen Regen. Die Folgen für die Faultiere waren verheerend: In den ausgetrockneten Baumwipfeln fanden die Tiere kaum noch Nahrung, was ein großes Problem darstellte, denn den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs decken die Tiere über Laubwerk, das sie zu sich nehmen. Das Aufsuchen neuer Nahrungsquellen, also der Wechsel von einem Baum zum anderen, ist für die Tiere mit großer Kraft verbunden und der hierbei unvermeidbare Aufenthalt auf dem Boden versetzt sie in Gefahr. Doch damit nicht genug: Aufgrund des Mangels an Nahrung und Flüssigkeit, waren viele Tiere so geschwächt und kraftlos, dass sie regelrecht von den Bäumen fielen.
Zudem wurden vermehrt Tiere mit Augeninfektionen in Folge der Trockenheit sowie mit Verletzungen durch Hundeangriffe aufgefunden – vermutlich, weil sie sich auf ihrer verzweifelten Suche nach Nahrung und Wasser in bewohnte Gebiete und Gärten vorwagten.

Die Küstenwälder: Heimat der Faultiere – noch
Suriname gilt als das grünste Land der Welt, es ist zu über 90% von Regenwald bedeckt. Vor allem die Küstenwälder im Westen des Landes bieten den perfekten Lebensraum für Faultiere, doch diese werden zunehmend abgeholzt. Neben den extremen Trockenperioden macht grundsätzlich auch die fortschreitende Abholzung der Küstenwälder unseren Einsatz vor Ort unabdingbar: Die Faultiere benötigen immer häufiger Hilfe.
Denn das Leben der Tiere spielt sich in einem stark begrenzten Radius ab, der spezielle Anforderungen erfüllt: Sie lernen von klein auf, wie sie sich in „ihrem“ Gebiet verhalten und fortbewegen und vor allem auch, welche Pflanzen für ihre Ernährung geeignet sind. Da sich die Wälder der Küstenregionen von denen im Landesinneren unterscheiden, ist eine Umsiedlung insbesondere aus diesem Grund nahezu unmöglich.

Es gibt viel zu tun!
Unter dem Motto „Wild animals belong to the wild“ werden wir nun vermehrt die Bevölkerung für die Bedürfnisse und den Umgang mit den heimischen Wildtieren sensibilisieren. In Zeiten solch großer Gefahren für die Tiere ist es besonders wichtig, dass die lokale Bevölkerung informiert ist und sich beim Auffinden verletzter oder orientierungslos umher wandernder Tiere an unsere Partner wendet.
Das Jahr 2020 wird ein entscheidendes für den Schutz der Faultiere in Suriname. So werden wir fokussiert unser Ziel verfolgen, gemeinsam mit Stakeholdern aus Politik und anderen wichtigen lokalen und nationalen Entscheidungsträgern, einen Aktionsplan für Faultiere zu entwickeln, der Schutzmaßnahmen für die Tiere beschließt. Weiter werden wir den Wildtieren Surinames zur Seite stehen, sie bei Bedarf retten, aufpäppeln und nach Möglichkeit ein sicheres Leben in freier Wildbahn ermöglichen.
Helfen Sie den in Not geratenen Waldbewohnern!
Schon mit 30 Euro stellen Sie das tiergerechte Futter für alle im Schutzzentrum lebenden Faultiere und Ameisenbären für drei Tage sicher.
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