In Rumänien sind so viele Bären zuhause, wie sonst nirgends in Europa – und wir seit 18 Jahren für ihren Schutz im Einsatz. Lesen Sie hier, wie sich die Herausforderungen der Tierschutzarbeit über die Zeit verändert hat und wie wir heute mit zwei starken Partnern für die Bären eintreten.
Alles begann 2005, als noch zahlreiche Bären unter widriger Haltung in Zirkussen, Zoos oder Privathaushalten fürchterliche Qualen erfuhren. Seither unterstützen wir die lokale Organisation Asociatia Milioane de Prieteni (AMP) bei ihrem unermüdlichen Einsatz für die Tiere. Mehrere hundert Bären wurden bis heute schon gerettet und fanden im großangelegten Schutzzentrum unserer Partner eine tiergerechte Zuflucht auf Lebenszeit.
Heute leben im Schutzzentrum „Bear Libearty“ auf einer Fläche von 52 Hektar 119 Bären – allesamt mit trauriger Vergangenheit, die eine Wiederauswilderung leider unmöglich macht.
Bärin Ina wurde von unserem Partner AMP im Jahr 2014 aus einem rumänischen Zoo gerettet. Seitdem ist sie im größten Bärenschutzzentrum Europas in sicherer Obhut.
Bärenschutz im Wandel
Bis heute fordern Bedrohungen das Bärenwohl in Rumänien heraus: In Folge massiver Abholzung im Lebensraum der Tiere – den Karpaten – schrumpft ihr Zuhause zunehmend und es kommt immer häufiger zu Mensch-Tier-Konflikten: Auf ihrer Suche nach Futter locken Nahrungsabfälle die Bären immer näher an gefährliches Terrain. Sogenannte „Problembären“, die in die Städte wandern, werden dann zum Abschuss freigegeben. Hier hat die Regierung in den letzten Jahren bereits die Abschussquote erhöht – heute dürfen so viele Bären im Jahr geschossen werden, wie nie zuvor. Andere Bären verenden auf ihren Streifzügen am Rande der schwindenden Wälder bei Unfällen im Straßenverkehr.
Immer wieder bleiben dann auch hilfsbedürftige Jungtiere zurück
Unser Einsatz in Rumänien fokussiert sich deshalb mittlerweile auch stark darauf, durch intensive Informationsarbeit in der Bevölkerung und bei lokalen Behörden, „Problembären“ vor dem Abschuss zu bewahren, verletzte Tiere aufzunehmen oder verwaiste Jungbären zu versorgen.
Im Schutzzentrum von AMP finanzieren wir zudem die Arbeit der Tierpfleger*innen, die ….
tagtäglich enorme Mengen an Futter für die zahlreichen Tiere zuzubereiten. Neben frischem Obst wie Äpfeln, Pflaumen und Weintrauben stehen auch Mais, Brot, Honig und Fleisch auf dem Speiseplan.
die tiermedizinische Versorgung der Bären sichern, akute Verletzungen behandeln und chronische Erkrankungen pflegen.
Im Sinne der Kleinsten haben wir 2023 außerdem eine weitere Zusammenarbeit realisiert und unterstützten erstmals auch die lokale Organisation Bear Again. Diese haben sich auf die Rehabilitation und Wiederauswilderung junger Bären spezialisiert.
Werden Jungtiere in schlechtem Zustand und ohne Mutter aufgefunden, nimmt Bear Again sie in ihr Schutzzentrum auf und versorgt sie professionell. Nach und nach werden sie in ein größeres Gehege überführt und der Menschenkontakt dabei stetig so gering wie möglich gehalten, sodass die Kleinen ihre natürlichen Instinkte ausbilden können und sich nicht an die Präsenz von Menschen gewöhnen. Alle Bärenwaisen, die im selben Jahr aufgefunden wurden, werden, wenn möglich, zusammen gehalten, damit sie starke Bande untereinander aufbauen. Zumeist im darauffolgenden Jahr werden sie dann gemeinsam in sicheren Gebieten wiederausgewildert. Einige von ihnen werden mit GPS-Trackern versehen, um die Wege der Tiere weiterzuverfolgen und sicherzugehen, dass sie sich nicht in Richtung menschlicher Wohngebiete bewegen.
Um diese Arbeit zu unterstützen, haben wir mehrere Kamerasysteme sowie weiteres technisches Material und Solarpaneele finanziert. Mit dieser Ausstattung kann das Team die Bären im Schutzzentrum aus Distanz im Blick behalten und muss sich den Jungtieren – im Hinblick auf eine erfolgreiche Wiederauswilderung – nur selten direkt nähern.
Im Video erhalten Sie einen Einblick in das Schutzzentrum von Bear again:
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Beide unsere Partner haben sich mittlerweile auch bei Behörden etabliert: Als Anlaufstelle für Tierschutzfragen in Bezug auf Bären, können sie für mögliche Konflikte eine tiergerechte Lösung erwirken. Auch tragen sie mit unserer Unterstützung dazu bei, durch Informationsarbeit in der Bevölkerung langfristig Mensch-Bär-Konflikte zu befrieden.
Wir blicken mit Stolz auf die langjährige und zukunftsweisende Zusammenarbeit, mit der wir bereits vielen Bären Leid ersparen konnten – mit Ihrer Hilfe auch in Zukunft:
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