Bär Pooh in Sicherheit!

Mehr als zwei Jahre lang wurde ein männlicher Malaienbär illegal in einem Käfig auf dem Dach eines Wohnhauses gehalten. 24 Stunden am Tag eingesperrt auf nur wenigen Quadratmetern umgeben von Gitterstäben. Gemeinsam mit unserem Partner Free the Bears (FTB) geben wir ihm jetzt die verdiente zweite Chance.

Das Leben des Bärenjungen bestand aus einem ununterbrochenen Hin und Her – von der einen Seite seines winzigen Käfigs zur anderen und wieder zurück. Der Anblick des verstörten Tieres war herzzerreißend.

© Free The Bears

Bei den meisten Bären, die wir gemeinsam mit FTB in Vietnam retten können, handelt es sich um ehemalige „Galle-Bären“, die auch nach dem 2005 eingeführten Verbot des Handels mit Bärengalle, bei ihren Halter*innen verblieben.

Hintergrund: "Galle-Bären" Vietnam

Der Handel mit Bärengalle ist seit 2005 in Vietnam offiziell verboten, doch aufgrund fehlender tiergerechter Unterbringungsmöglichkeiten mussten viele Kragen- und Malaienbären auf den Farmen verbleiben – ihnen wird weiterhin illegal Gallesaft abgezapft. Um diesem grausamen Vorgehen ein Ende zu setzen, errichtet unser Partner Free The Bears mit unserer Hilfe ein Schutzzentrum im Cat Tien Nationalpark, das laufend ausgebaut und künftig mehr als 60 geretteten Bären ein tiergerechtes Zuhause auf Lebenszeit bieten wird.

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Doch das Schicksal des Bärenjungen Pooh stellte sich anders dar: Er wurde als Haustier in einem Käfig gehalten. Das ist in Vietnam zwar gesetzlich verboten, doch Fälle wie dieser zeigen, dass die illegale Wilderei und Wildtierhaltung leider nach wie vor stattfinden. Auskünften der Halter*innen zufolge erhielt der Bär zwar mehrere auch zum Teil bärengerechte Mahlzeiten pro Tag, doch das Tier braucht weit mehr als das: Die Möglichkeit seine artspezifischen Verhaltensweise und Bedürfnisse, beispielsweise nach Bewegung und natürlichen Reizen, auszuleben sind für Wildtiere wie ihn essentiell.

Nachdem unsere Partner von dem Schicksal des leidenden Bärenjungen erfuhren, bereiteten sie unmittelbar alles vor, um das Tier in Obhut zu nehmen und ins Schutzzentrum im Cat Tien Nationalpark zu verbringen.

© Free The Bears

Vor Ort wurde der Bär dann für die Verladung auf den Transporter kurzzeitig sediert und anschließend mit vereinten Kräften unserer Partner und der anwesenden Behördenvertreter*innen vom Dachgeschoss des Wohnhauses ins Erdgeschoss transportiert.

© Free The Bears

Sicher im Käfig untergebracht konnte die Fahrt zum Schutzzentrum losgehen.

© Free The Bears

Ein weiter Weg ins Glück

Bei Poohs ersten Schritten in seinem vorübergehenden Zuhause, dem Quarantänebereich des Schutzzentrums, zeigte er sich neugierig und aktiv. Er machte sich mit den Beschäftigungsmöglichkeiten (u.a. einer Hängematte) sowie mit dem neuen Futterangebot vertraut und zeigt Tag für Tag mehr Appetit. Doch die ungewohnte Kulisse verschreckt ihn auch: Da Pooh sein bisheriges Leben in einer sehr ruhigen Umgebung gehalten wurde, sind unsere Partner bemüht, die Geräusche und Ablenkungen von außen in der Nähe seines Quarantänebereichs möglichst zu reduzieren, um eine Reizüberflutung zu vermeiden und ihn langsam an die neue Situation zu gewöhnen.

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In den kommenden Wochen wird Pooh dafür viel Zeit haben: Er kann sich in seinem eigenen Tempo mit den neuen Gegebenheiten anfreunden und Vertrauen in seine neue Umgebung fassen. Eine ihm bekannte Decke aus seinem alten Käfig soll dabei ebenfalls unterstützen.

Wann immer die Tierärzt*innen und Pfleger*innen es für angebracht halten, werden dann seine Umgebung und die ihm gebotenen Anreize schrittweise erweitert und er wird auch Zugang zu einem Außengehege erhalten: Erstmals wird er dann Grün unter seinen Tatzen spüren und weitläufige Gelände erkunden.

Schlussendlich wird er eines der Bärenhäuser des neuen Schutzzentrum beziehen. Als einer von über 50 Bären, denen die Anlage Platz bietet, wird er dort in eine der bestehende Bärengruppe integriert werden und ein bärengerechtes Zuhause auf Lebenszeit finden.

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, wir danken allen, die mit ihrer Spende Wunder für Bären wie Pooh wahr werden lassen.

Ein Weihnachtswunder für Bärenkind Pooh

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