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Aus dem Leben der Mahouts

Begleiten Sie die Elefantenführer und ihre Tiere bei ihrer lebensrettenden Mission in Sumatras Regenwald!

Die Elefantenführer, auch „Mahouts“ genannt, stellen sich im Way Kambas Nationalpark im Süden der indonesischen Insel Sumatra täglich neuen Herausforderungen bei ihrem Einsatz für die letzten wildlebenden Elefanten. Dafür patrouillieren sie mit ihren treuen, zahmen Elefanten entlang der Grenze zwischen Nationalpark und den umliegenden Dörfern und treiben wilde Sumatra-Elefanten  zurück in den Wald, um Konflikte mit der lokalen Bevölkerung zu vermeiden.

Neben dieser Vermeidung von Mensch-Elefant-Konflikten spüren die Mahouts und ihre Tiere bei ihren Patrouillen auch illegale Wilderei-Aktivitäten auf, löschen Buschfeuer und retten andere wilde Tiere aus den Fallen von Wilderern.

Hintergrund: Elefanten in Indonesien

Im Way Kambas Nationalpark auf der indonesischen Insel Sumatra verlassen die heimischen Sumatra-Elefanten immer häufiger den Wald. Dies sorgt für gefährliche Mensch-Elefanten-Begegnungen. In und um den Nationalpark setzen wir uns gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Community for Sumatra Nature Conservation (CSNC) für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Tier sowie eine bessere Lebensqualität der Elefanten ein - durch Elefantenpatrouillen.

Zum Projekt

Erleben Sie mit, was unsere Elefantenführer im Laufe einer Woche so alles erleben …

Tag 1

© CSNC

Zwölf wilde Sumatra-Elefanten haben auf ihren angestammten Pfaden die Grenzen des Nationalparks überschritten. Nachdem sich die Tiere über die Ernte auf etwa 20 Quadratmetern eines Maisfeldes hergemacht hatten, und leider auch nicht mehr auf die Kommunikation ihrer zahmen Artgenossen reagierten, treiben die Mahouts die Elefanten mithilfe von Geräuschen und Feuerwerkskörpern zurück in den Nationalpark.

Tag 2

© CSNC

Die Mahouts stoßen auf ein großes Buschfeuer, nachdem sie mit ihren Elefanten etwa 20 Kilometer Strecke zurückgelegt hatten. Mit vereinten Kräften löschen sie den Brand und verhindern so ein Übergreifen auf weitere Graslandschaften. Ohne Elefanten hätten sie dieses Feuer niemals entdeckt, denn Fuß-Patrouillen schaffen im Regenwald täglich nur etwa fünf Kilometer.

Tag 3

© CSNC

Erneut verlässt eine Elefantenherde die Grenze des Nationalparks. Doch diesmal sind es deutlich mehr als vorgestern! Bevor die 24 Tiere jedoch die Ernte auf den Feldern der ortsansässigen Bauern beschädigen können, werden sie von einer Patrouille – aus fünf zahmen Elefanten und ihren Mahouts – wieder zurück in den Wald getrieben.

Tag 4

© CSNC

Auf einer erneuten Patrouille entdecken die Elefantenführer zwei bislang unbekannte Pfade, die vom Grenzfluss in den Nationalpark hineinführen. Beide haben eine Länge von etwa 500 Metern und waren offensichtlich angelegt worden, um im Gebiet des Nationalparks illegalen Aktivitäten nachgehen zu können. Prompt ertappt die Patrouille auch drei illegale Fischer auf frischer Tat. Als sie die Truppe kommen sehen, ergreifen die Täter die Flucht. Das Team konfisziert die elektrischen Fischerei-Apparate und meldet den Vorfall den Behörden.

Tag 5

©csnc

In den Patrouillen-Camps finden Routineuntersuchungen für alle Elefanten statt. Jedes Tier bekommt die alljährliche Tetanus-Impfung sowie eine Behandlung gegen Würmer. Damit die Elefanten die Medikamente auch nehmen, verstecken die Mahouts sie in Bananen. Ein junger Elefant, den wir im März dieses Jahres retten konnten, braucht besondere medizinische Behandlung (Putu, zum Update seiner Rettung hier: https://welttierschutz.org/putu/). Eines seiner Beine war stark angeschwollen und er leidet unter eingeschränkter Beweglichkeit, die sogar sein morgendliches Aufstehen erschwert. Deshalb erhält Putu ein Arzneimittel, damit die Schwellungen abklingen, und zur Stärkung besonders energiereiche Nahrung: Sojabohnen, Mais, Reis und Palmzucker.

Tag 6

© CSNC

In der Nähe eines der Camps gelingt es einer Patrouille, zwei Messer aufzuspüren, die im Gebüsch neben einem kleinen Pfad versteckt waren. Die Messer – vermutlich von Wilderern dort platziert – werden konfisziert. Danach beschlagnahmen und vernichten die Mahouts eine Schlingenfalle, in der sich ein roter Muntjak (eine Art aus der Familie der Hirsche) verfangen hatte. Die Patrouille kommt gerade rechtzeitig: Das Tier ist noch am Leben und gesund – nach seiner Befreiung verschwindet es sofort im Wald.

Tag 7

© CSNC

Mehrere wilde Elefanten und einige neue Fußspuren werden auf der heutigen Patrouille gesichtet. Außerdem beobachtet eine Patrouille den männlichen Elefanten Dugul, der schon seit mehreren Jahren nahe der südlichen und südwestlichen Grenzgebiete umherwandert. Schon lange hat Dugul begriffen, wann die Mahouts ihre Wache auf den Feldern verlassen, sodass er regelmäßig unbemerkt die Grenze bei Nacht überqueren kann. Da er weder Häuser beschädigt, noch Menschen angreift und nur hin und wieder ein paar Maniokwurzeln stibitzt, werden die Anwohner*innen nicht wütend, wenn er einmal wieder vor Ort war.

Die Elefantenführer im Way Kambas Nationalpark blicken auf eine ereignisreiche Woche zurück. Zahlreichen Tieren retteten sie unmittelbar oder durch Entfernen von Fallen langfristig das Leben. Indem sie potentielle Konflikte zwischen den lokalen Bäuer*innen und den wilden Elefanten verhinderten, sorgten sie einmal mehr wir für Frieden zwischen Mensch und Tier – und eine bessere Zukunft der Elefanten.

Auch künftig wollen wir – mit der Hilfe von Spenderinnen und Spendern wie Ihnen – den Herausforderungen trotzen, die uns bei der täglichen Arbeit zum Schutz der Elefanten im Way Kambas Nationalpark begegnen. Danke, dass Sie an der Seite der Tiere sind!

Elefanten auf Sumatra: Helfen Sie den Helfern!

Mit 90 Euro stellen Sie die Anschaffung aller nach Bedarf wichtigen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel für die Patrouillen-Elefanten sicher.

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