Über Jahrzehnte waren die Elefanten im Regenwald des Way Kambas Nationalpark auf gewohnten Pfaden sicher unterwegs – doch ihr Zuhause schrumpft und immer häufiger kommt es zu teils lebensgefährlichen Begegnungen zwischen Tieren und Menschen. Wir nehmen Sie mit auf Elefanten-Patrouille und geben Ihnen einen Einblick in unseren lokalen Einsatz für die grauen Riesen wie Dugul.
Elefanten schützen Elefanten – seit 2013 sind wir an der Seite der Tierschutzorganisation Community for Sumatra Nature Conservation (CSNC) im Way Kambas Nationalpark für die Dickhäuter aktiv und setzten zu Ihrem Schutz ganz auf die Hilfe ihrer Artgenossen. Im Rahmen von Elefanten-Mensch-Patrouillen durchstreifen die Tiere mit Ihren Mahouts (Elefantenführern) die Grenzgebiete zwischen Nationalpark und Farmland und schreiten ein, bevor es zu gefährlich wird.
Auf ihren Streifen beobachten die ERUs (Elephant Response Units) wildlebende Elefantenherden. Laufen diese Gefahr auf alten Pfaden die schützenden Grenzen des Parks zu überqueren, treiben die Elefanten diese durch ihre arttypische Kommunikation zurück. Auf diese Weise werden Konflikte frühzeitig und ganz tiergerecht verhindert.
Heute sind wir mit vier ERUs – bestehend aus insgesamt 26 Elefanten und ihren Mahouts – im Einsatz. Diese patrouillieren im Norden und im Süden des Nationalparks, insbesondere dort, wo es in Vergangenheit zu Konflikten kam.
Ganz persönliche Einblicke in unsere Tierschutzarbeit auf Sumatra gibt Christopher Stremme, Projektleiter bei CSNC, in Tierwelten – dem Podcast der Welttierschutzgesellschaft:
Auf getane Arbeit folgt natürlich auch eine Belohnung: Die Mahouts sind auch für die Versorgung der Tiere verantwortlich. Die Elefanten erhalten eine ausgewogene, elefantengerechte Ernährung, dürfen sich täglich auf großen Flächen frei bewegen und ihr Bedürfnis nach Sozialisation befriedigen.
Auch regelmäßige tiermedizinische Kontrollen und Behandlungen sind fester Bestandteil des Projekts, um das körperliche Wohlbefinden der Elefanten – die bis zu unserer Übernahme in sehr tierwidrigen Camps untergebracht waren – sicherzustellen.
Ein ganz besonders hartnäckiger Elefantenbulle hat sich in der Bevölkerung auf diese Weise einen Namen gemacht. Angezogen von wohlschmeckenden Ernten, kundschaftet Dugul die Patrouillen, die eigentlich seinem Schutz dienen, regelrecht aus und schafft es so oft auf die Felder der lokalen Landwirt*innen.
Da Dugul sich nicht aggressiv verhält und bisher noch keine größere Zerstörung anrichtete, wird er derzeit noch toleriert. Auch unsere Bildungsarbeit, die Ängste vor den grauen Riesen nimmt bzw. für einen friedlichen Umgang plädiert, hat sicher dazu beitragen können.
Doch jetzt müssen wir daran arbeiten, dass das auch so bleibt: Dazu wurde Dugul bereits mit einem GPS ausgestattet, sodass seine Aktivitäten verfolgt und rechtzeitig zum Schutz aller ausgerückt werden kann:
Vom Unruhestifter zum Hoffnungsboten
Gelingt es uns, das friedliche Zusammenleben zwischen Dugul und der Bevölkerung zu erhalten, könnte das auch maßgeblich zur Akzeptanz aller wilden Elefanten beitragen und gewaltvollen Konflikten auch in Zukunft entgegenwirken.
Liebe Tierfreund*innen, angesichts der wachsenden Herausforderungen müssen wir unsere Patrouillen verstärken und zusätzliche Überwachungsstationen bauen. Wir hoffen auf Ihre Unterstützung, um diesen friedlichen Weg einzuschlagen.
Ihre Spende für die Elefanten
Nur mit Ihrer Unterstützung können wir unsere Tierschutzarbeit leisten. Bitte unterstützen Sie uns.
Wir unterstützen unsere Partnerorganisation in Kambodscha, um durch umfangreiche Bildungsarbeit unter Mönchen und die Versorgung von Wildtieren in… Weiterlesen »
Landesweit eine professionelle Versorgung geretteter Wildtiere sicherzustellen – von der Akutbehandlung über die Rehabilitation bis zur Wiederauswilderung: Das… Weiterlesen »
Aufgrund der Coronakrise war das Schutzzentrum zeitweise komplett geschlossen worden. Das brachte unsere Partner in existenzielle Schwierigkeiten. Weiterlesen »
Anlässlich des World Wildlife Day am 3. März möchten wir auf die Herausforderungen hinweisen, denen zahlreiche Schutzzentren gegenüberstehen… Weiterlesen »
Unverschuldet geraten viele internationale Tierschutzprojekte derzeit in große Nöte. Auch auf Sumatra sind wir daher mit dem WTG-Nothilfefonds… Weiterlesen »
Unverschuldet geraten viele internationale Tierschutzprojekte derzeit in große Nöte. Auch auf Sumatra sind wir daher mit dem WTG-Nothilfefonds… Weiterlesen »
Aufgrund der Coronakrise herrscht im Schutzzentrum unserer rumänischen Partnerorganisation Asociatia Milioane de Preteni (AMP) weiterhin äußerste Not. Doch… Weiterlesen »
Wie lange kann die bärengerechte Versorgung noch geleistet werden, wenn ein Normalbetrieb weiterhin unmöglich bleibt? Zuletzt stiegen auch… Weiterlesen »
Chinas Nationale Gesundheitskommission veröffentlichte kürzlich die Empfehlung zur Behandlung des Coronavirus mit Hilfe einer Rezeptur aus der traditionellen… Weiterlesen »
Im Oktober 2017 retteten wir vier vernachlässigte ukrainische Zoo-Bären. Unser Mitarbeiter Christoph May verschaffte sich nun einen Eindruck,… Weiterlesen »