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Im Video: Cu Tí’s Start ins Leben

Im Schutzzentrum im Pu Mat Nationalpark sind Schuppentierbaby Cu Tí und seine Mutter in der Obhut unseres Partners Save Vietnam’s Wildlife (SVW) wohl behütet und beschützt. Unser Video zeigt den etwa drei Wochen alten Nachwuchs in faszinierender Nahaufnahme. Doch wie wird es für die beiden weitergehen? Gemeinsam mit unserem Partner versuchen wir die Zukunft von Wildtieren wie ihnen auch mit Hilfe der jungen Generationen Vietnams sicherer zu gestalten. 

Hintergrund: Wildtiere in Vietnam

Vietnam gilt neben China als Hotspot des illegalen Wildtierhandels. Ein gesichertes Leben in Freiheit ist für viele Tiere nicht möglich. Ob Schuppentiere, Zibetkatzen oder Marderbären, Leopardkatzen oder Tiger - gemeinsam mit der nationalen Organisation Save Vietnam’s Wildlife (SVW) setzen wir uns für den nachhaltigen Schutz der Wildtiere in Vietnam ein.

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Cu Tí‘s Mutter: Opfer des Wildtierhandels

Es war im August, als das Bereitschaftsteam unserer Partner dem Anruf der lokalen Behörden folgte und das Schuppentier-Weibchen rettete. Unmittelbar nach der lebensrettenden Erstversorgung wurde sie ins Schutzzentrum des Pu Mat Nationalparks verbracht, wo sie über Wochen intensive Versorgung erhielt. Ganz besonders fürsorglich galt es mit ihr umzugehen, denn wie sich herausstellte, war sie trächtig und ihr Ungeborenes der Strapazen des Wildtierhandels zum Trotz offenbar unversehrt.

Cu Tí erblickt das Licht der Welt

Ende November, als seine Mutter bereits wieder zu Kräften gekommen war, erblickte Cu Tí dann das Licht der Welt. Etwa drei Wochen nach seiner Geburt, hatte Cu Tí bereits gelernt, auf den Schwanz seiner Mutter zu klettern, dem üblichen Aufenthaltsort von Schuppentierjungen in ihren ersten Lebensmonaten.

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Hier, auf dem Schwanz oder in der schützenden Mitte des Schuppentierpanzers seiner Mutter, wird Cu Tí noch bis zu seinem vierten oder fünften Lebensmonat anzutreffen sein. Die Nähe und der Körperkontakt zum Muttertier sind für Schuppentierbabys, die in ihren ersten Lebenswochen ausschließlich gesäugt werden, grundlegend.
Doch  Cu Tí´s Nahrungsbedarf hat sich bereits verändert: So nimmt das Jungtier mittlerweile erste feste Nahrung zu sich, überwiegend Ameisen und Termiten.

© Save Vietnam’s Wildlife

Jetzt gilt es, die Tiere behutsam auf die Rückführung – in Cu Tí‘s Fall die ersten Schritte – in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Regenwald Vietnams, vorzubereiten. Dafür erhält Cu Tí die Möglichkeit, seine natürlichen Instinkte und die Fähigkeit der selbstständigen Nahrungssuche, wie sie ihn in freier Wildbahn erwartet, zu erlernen. Im Hinblick auf eine erfolgreiche Auswilderung ist es dabei unbedingt notwendig, den Kontakt zu Menschen so gering wie möglich zu halten. Das bedeutet insbesondere für die Tierpfleger*innen, die Cu Tí und seine Mutter versorgen, besondere Rücksichtnahme.

Doch das Leben in freier Wildbahn birgt weitere Gefahren

Die größte Gefahr für Schuppentiere in Vietnam stellt der illegale Wildtierhandel dar: Wie auch Cu Tí‘s Mutter einst, gelangen jährlich mehrere hundert Tiere in die Fänge der Wilderer, da ihre Schuppen als vermeintliches Heilmittel und ihr Fleisch als Delikatesse gelten. Die Nachfrage nach diesen Produkten hält – geltenden Gesetzen zum Schutz der Tiere zum Trotz – an.

Mit unseren Partnern sind wir deshalb unermüdlich im Einsatz, um zu Rettungsaktionen auszurücken und geschundene Tiere in die Obhut der zwei Schutzzentren zu bringen. Allein 2021 retteten unsere Partner 190 Wildtiere wie Schuppentiere vor dem sicheren Tod.

© Save Vietnam’s Wildlife

Um Schuppentiere nachhaltig zu schützen, ist es unbedingt notwendig, den illegalen Wildtierhandel im Kern zu bekämpfen und die Nachfrage nach den Wilderei-Produkten einzudämmen. Dafür setzen wir auf umfassende Informationsarbeit, die den Tierschutzgedanken ins Bewusstsein der jetzigen sowie nachfolgender Generationen verankern soll.

Kinder helfen Schuppentierkindern wie Cu Tí

Dabei stellt die Sensibilisierung von jungen Generationen einen wichtigen Teil unserer Arbeit in Vietnam dar. Denn Kinder sind die Tierschützer*innen von morgen! Wir wollen ihnen Respekt und Liebe für die Lebewesen, die sie umgeben, vermitteln. Kinder und Jugendliche, die für den Tierschutz sensibilisiert sind, tragen nicht nur zu einer besseren Zukunft bei, sondern bringen den Tierschutzgedanken auch in ihre Familien. So leisten sie einen wichtigen Beitrag dazu, dass Wildtiere wie Schuppentiere künftig nicht mehr als Delikatesse und für medizinische Zwecke nachgefragt werden – und somit Tiere wie Cu Tí ein sicheres Leben in Freiheit erwartet …

In und um den Pu Mat Nationalpark adressieren wir mit den Bildungsmaßnahmen vor allem die in unmittelbarer Nähe lebende lokale Bevölkerung. 

An 23 Schulen führen unsere Partner beispielsweise Tierschutztrainings mit Lehrenden durch und bringen den Schüler*innen die lokalen Wildtierarten, ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten für ihren Schutz nahe. Mit dem Kinder-Club „Join me to protect Pu Mat forest“ (zu Deutsch: „Mach mit und beschütze die Wildtiere von Pu Mat“) wurde zudem ein umfangreiches Freizeitangebot für die Kinder aufgesetzt.

Dank der Hilfe von Tierfreundinnen und Tierfreunden konnten wir diese Arbeit nun sogar noch ausweiten und ein ganz besonderes Projekt des Kinder-Clubs starten: eine 17-teilige Radiosendung, die Kinder zu Naturbotschafter*innen an ihren Schulen werden lässt.
Dafür wurden insgesamt 40 Kindermoderator*innen an 18 Schulen gemeinsam mit ihren Lehrer*innen geschult, um in Kurzübertragungen über die Schullautsprecher über Themen wie Biodiversität, die Bedeutung von Wäldern und Wildtieren, die Verbreitung illegaler Jagd und den illegalen Handel mit Wildtieren zu berichten. Dabei stellten sie auch einzelne Wildtiere wie Schuppentiere vor.

Die Sendungen werden über das ganze Schuljahr bis Mai 2022 andauern – und somit eine großartige Gelegenheit bieten, den Tierschutzgedanken zu fördern.

© Save Vietnam’s Wildlife

Indem wir heute den Tierschutzgedanken an die jungen Generationen herantragen, arbeiten wir auf ein Morgen hin, in dem der Wert und Schutz von Wildtieren generationsübergreifend im Bewusstsein verankert ist.

Von Herzen danken wir all jenen, die mit ihrer Spende diese Arbeit ermöglichen und so die Zukunft von Tieren wie Cu Tí mitgestalten.

Geben Sie Cu Tí eine Zukunft!

Cu Tís Leibspeise sind Ameisen- und Seidenwurmlarven: Mit 5 Euro im Monat ermöglichen Sie ihm diese tiergerechte Fütterung drei Tage lang.

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