Vom Mönch zum Tierschutzbotschafter
Phan Sophal ist integraler Teil unseres Projekts in Kambodscha: Als ehemaliger Mönch ist seine Expertise für das Lehrbuch zum Wildtierschutz Gold wert.
Hintergrund: Wildtiere in Kambodscha
Wildtiere an buddhistische Klöster verschenken oder sie freikaufen und dann aussetzen: Dies sind zwei in Kambodscha weit verbreitete Traditionen. Leider bringen diese grundsätzlich gut gemeinten Taten aber viel Tierleid mit sich. Gemeinsam mit dem Angkor Center for Conservation of Biodiversity (ACCB) wollen wir den Tierschutz im Land verbessern – durch Bildung und die laufende Optimierung der tiermedizinischen Versorgung im Schutzzentrum.
Zum ProjektBuddhistische Mönche genießen in Kambodscha ein hohes Ansehen und haben bedeutenden Einfluss auf die Gesellschaft. In der Hoffnung auf ein gutes Karma werden sie von Kloster-Besuchern reich beschenkt – traditionell sind darunter auch exotische Wildtiere. Diese werden allerdings oft illegal gehandelt. Die Mönche möchten sich um die Tiere kümmern, sind darin aber nicht ausgebildet. In den buddhistischen Klöstern werden sie infolge des unzureichenden Wissens der Mönche über die Tiere und ihre Bedürfnisse meist unter schlechten Bedingungen gehalten.
Der 40-Jährige Phan Sophal war selbst über acht Jahre Mönch in dem südostasiatischen Land, bevor er als Elektriker und dann an archäologischen Restaurationsprojekten in Angkor Wat arbeitete. Als jemand, dem der Schutz der Natur und der Lebewesen am Herzen liegt, empfand er die Tradition des Wildtier-Schenkens immer schon als Widerspruch zum buddhistischen Glaubensprinzip, das besagt, das alles Lebendige zu respektieren ist.
Seit 2013 macht er sich nun als Umwelterzieher bei unserer Partnerorganisation Angkor Center for Conservation of Biodiversity (ACCB) dafür stark, die religiöse Praxis des Wildtier-Schenkens zu verändern: Aktuell arbeitet er vor allem an der Recherche für das Tierschutz-Lehrbuch, das die Zusammenhänge zwischen der Praxis des Schenkens von Tieren und dem Leid der Wildtiere erklärt. Dabei geht es um Wildtiere in Menschenhand, die Rettung von Tieren durch Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Wiederauswilderung und den Umgang sowie die Haltung mit geschenkten Tieren, die sich bereits in der Obhut der buddhistischen Klöster befinden. Auch soll es bestehende Gesetze und Vorschriften im Wildtierbereich behandeln und so den Schutz von Wildtieren in Kambodscha verbessern.
Nach Fertigstellung und der Genehmigung der Behörden soll das Lehrbuch in der Amtssprache Kambodschas – Khmer – als Grundlage zukünftiger Tierschutzbildungsprogramme in Klöstern, der buddhistischen Universität für Mönche sowie bei lokalen Regierungsvertretern genutzt werden.
Phan Sophal ist ein maßgeblicher Erfolgsfaktor in der Erstellung des Lehrbuches: Basis seiner Ausarbeitungen ist das buddhistische Glaubensprinzip, das er als ehemaliger Mönch und überzeugter Buddhist selbst verkörpert. Er kann wertvolle Ansichten teilen und mit seiner Erfahrung die großen kulturellen und religiösen Besonderheiten des buddhistischen Glaubens berücksichtigen. Eine einfühlsame Herangehensweise, die den Glaubensprinzipen entspricht, ist bei der Informationsarbeit und während der Besuche von Mönchen Voraussetzung.
Stärken Sie den Tierschutz in Kambodscha!
Mit 75 Euro übernehmen Sie die Kosten der tiergerechten Fütterung aller geretteten Tiere im Schutzzentrum für einen Tag.
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