Ein Meilenstein: Unseren Partnern von Free the Bears (FTB) in Vietnam gelang es, den letzten als „Galle-Bären“ gehaltenen Bären in der Provinz Long An zu retten: 22 lange Jahre verbrachte Kragenbär Odin, wie wir in tauften, in Gefangenschaft zuvor auf einer Gallefarm.

Hintergrund: "Galle-Bären" Vietnam
Der Handel mit Bärengalle ist seit 2005 in Vietnam offiziell verboten, doch aufgrund fehlender tiergerechter Unterbringungsmöglichkeiten mussten viele Kragen- und Malaienbären auf den Farmen verbleiben – ihnen wird weiterhin illegal Gallesaft abgezapft. Um diesem grausamen Vorgehen ein Ende zu setzen, errichtet unser Partner Free The Bears mit unserer Hilfe ein Schutzzentrum im Cat Tien Nationalpark, das laufend ausgebaut und künftig mehr als 60 geretteten Bären ein tiergerechtes Zuhause auf Lebenszeit bieten wird.
Zum ProjektIm Jahr 2021 erfuhr FTB erstmals von vier Kragenbären in der Provinz Long An, die dort auf unterschiedlichen Farmen eingesperrt waren. Noch im selben Jahr war es möglich, drei der vier Bären aus ihrem leidvolle Dasein zu befreien. Doch Odins Überführung in das Schutzzentrum hatte dessen Halter vehement verweigert. Seither versuchte FTB ihn davon zu überzeugen, den Bären freizugeben. In diesem Jahr führte ihre Überzeugungsarbeit endlich zum Erfolg: FTB durfte sich des Bären annehmen – eine längst überfällige Rettung: Denn Odins Zustand war kritisch.
Ganze 22 Jahre war Odin in einem engen Käfig gefangen und musste die qualvolle Prozedur des Gallesaft-Abzapfens über sich ergehen lassen. Odin und die anderen drei Bären, die sein Leid teilten, wurden sehr jung der Wildnis entrissen und eingesperrt. Es ist kaum vorstellbar, welches Leid Odin vollkommen isoliert und auf engstem Raum erfahren musste. Seine Muskulatur ist schwer verkümmert und er weist starke Verhaltensstörungen auf.

Die Rettung war ein voller Erfolg
Eine Bärenrettung ist kein einfacher Prozess: Um Odin aus seiner Gefangenschaft zu befreien und in das Schutzzentrum im Cat Tien Nationalpark zu überführen, mussten unsere Partner viele Vorkehrungen treffen. Direkt bei ihrer Ankunft stärkten sie ihn mit bärengerechtem Futter. Dann wurde der große Bär zur Umsiedlung auf den Wagen geladen. Im Laufe der Fahrt zum Schutzzentrum hielt das Team immer wieder an, um sicherzustellen, dass der Bär wohlauf ist und genug Futter und Wasser hat.

Nach der gelungenen Überführung, verbrachte Odin zunächst einen Monat im Quarantänebereich des Schutzzentrums, wo er tiermedizinisch versorgt wurde und zu Kräften kommen konnte.
Nach Verbesserung seines Zustands, konnte er nun – Mitte April 2023 – in das großzügige Außengehege im Schutzzentrum umziehen. Nach so vielen Jahren, in denen er nur den harten Betonboden seines kargen Käfigs kannte, berühren seine Tatzen hier erstmals natürlichen Erdboden. Vorsichtig, aber voller Neugierde, erkundet er jetzt seine neue Umgebung – und hat bereits einen außerordentlichen Appetit auf Wassermelonen entwickelt.
Bären wie Odin sind aufgrund ihrer in Gefangenschaft erlittenen Traumata nicht mehr in der Lage, in die Wildnis entlassen zu werden. Aus diesem Grund wird Odin hier im Schutzzentrum ein Leben finden, das der Wildnis möglichst nahekommt: Er wird tiergerecht versorgt und es wird ihm geholfen, seine natürlichen Verhaltensweisen wiederzuerlangen.
Gemeinsam mit anderen geretteten Artgenossen kann er hier ganz angstfrei in natürlichen Pools baden oder Baumkronen erklimmen.

Ein Meilenstein für das Projekt
„Die Rettung des letzten ‚Galle-Bären‘ in Long An bringt Vietnam einen Schritt näher an das Ende der Gallefarmen und damit an das Ende der großen Qualen für unzählige Bären.“
José Fontes, Projektmanager bei Free the Bears
Liebe Tierfreund*innen, Erfolge wie diesen können wir nur mit Ihrer Unterstützung erreichen. Mit Ihrer treuen Spende können wir sicherstellen, dass noch mehr gequälte Bären einer glücklicheren Zukunft entgegenblicken dürfen!
Schenken Sie den Bären Hoffnung!
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