Da die landesweite Bärenverordnung auch die Jagd auf Elterntiere erlaubt, sind immer wieder Bärenjunge in Rumänien auf Hilfe angewiesen – zu jung, um sich selbst zu versorgen. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern der Asociatia Milioane de Prieteni (AMP) nehmen wir uns der Bärenwaisen an.
Schwindende Waldflächen und die Attraktivität der menschlichen Siedlungen locken immer mehr Braunbären auf Futtersuche raus aus dem sicheren Dickicht und rein in bewohntes Gebiet. Eine Entwicklung, die vielen Menschen gar nicht behagt. Alarmiert und beängstigt von den zunehmenden Bärensichtungen wurde das Thema auch politisch scharf diskutiert – und letztlich im April 2022 die bisher geltende Bärenabschussverordnung überholt, so dass nun jährlich über 50 Prozent mehr Bären als zuvor getötet werden dürfen.
- Für das Jahr 2022 wurde die Anzahl der Bären, die abgeschossen werden dürfen, von 140 auf 220 erhöht.
- Von den 220 Bären können 140 pauschal zum Abschuss freigegeben werden. Die regionalen Jagdvereinigungen im Land haben weitgehend freie Hand, welche Tiere geschossen werden.
- Weitere 80 Bären dürfen der neuen Verordnung nach auf Antrag lokaler Behörden – erneut unter Einbeziehung der Jagdvereinigungen – getötet werden. Von diesen Bären muss laut Verordnung allerdings eine „unmittelbare Gefahr“ ausgehen. Dem wenig aufwendigen Antrag beim Umweltministerium sollen dafür lediglich entsprechende Belege beigefügt werden.
- Die Verordnung lässt zudem die Möglichkeit offen, dass zusätzlich zu den insgesamt 220 genehmigten Bärenabschüssen weitere Tiere getötet werden dürfen – „sofern es keine annehmbare Alternative gibt“, wie es in der Verkündung des Umweltministeriums heißt. Damit lässt die Verordnung eine Hintertür für weitere Abschüsse offen, die die ohnehin schon stark angewachsene Zahl der erlaubten Abschüsse noch deutlich erhöhen könnte.
Besonders grausam: Die Verordnung erlaubt es, sämtliche Bären zu töten, die in Konflikt mit Menschen geraten – unabhängig davon, ob es sich beispielsweise um Jungtiere oder trächtige Weibchen handelt. Das ist als klarer Verstoß gegen ethische Mindestmaßstäbe bei der Jagd auf Tiere zu werten.
Die hinterlassenen Bärenwaisen einer geschossenen Bärin erwartet ein bitteres Schicksal: Die meisten von ihnen laufen große Gefahr, auf ihrer verzweifelten Nahrungssuch selbst getötet zu werden oder an einem leidvollen Hungertod zu versterben, denn normalerweise bleiben Bärenkinder bis zu 2,5 Jahre bei ihrer Mutter.
Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation Asociatia Milioane de Prieteni (AMP) sind wir für die Bären in Rumänien im Einsatz. In Europas größtem Schutzzentrum inmitten der Karpaten bieten wir notleidenden Braunbären Schutz. Auf 70 Hektar finden die Tiere alles, was ein bärengerechtes Zuhause braucht: Bäume, Wasserstellen, tiergerechtes Futter und eine umfassende medizinische Versorgung.

Hintergrund: Bärenschutz in Rumänien
Im Schutzzentrum unserer Partnerorganisation Asociatia Milioane de Prieteni (AMP) finden Bären aus illegaler oder schlechter Haltung ebenso wie aus der Natur entnommene „Problembären“ ein sicheres Zuhause.
Zum ProjektDiese Bärenwaisen hatten Glück
Neben älteren Bären, die zumeist aus privaten Haltungen, Zoos und anderen widrigen Bedingungen befreit wurden, hat das Team im Schutzzentrum in den letzten Jahren zahlreiche Jungtiere aufgenommen. So hat auch Bärenkind Osman hier sein Zuhause und eine zweite Chance auf ein tiergerechtes Leben gefunden:
Mutterseelenallein wurde Osman immer wieder im rumänischen Landkreis Mureș beim Plündern der städtischen Abfälle gesichtet. Dabei geriet er ins Visier der Anwohnenden und lief Gefahr, selbst als „Problembär“ zum Abschuss freigegeben zu werden. Unsere Partner konnten rechtzeitig einschreiten und ihn ins Schutzzentrum überführen.

Nach einiger Zeit auf der Quarantänestation, in der sein Gesundheitszustand beurteilt und er endlich ausreichend bärengerechtes Futter genießen durfte, wurde er mit jungen Artgenossen zusammengeführt. Mittlerweile macht er ungestüm die weiten Wiesen des Schutzzentrums unsicher.

Auch Hope und Victoria (deren Geschichte Sie hier nachlesen können) haben sich nach dem traurigen Verlust ihrer Mutter gut im Schutzzentrum eingelebt.

Am liebsten tollen die Bärenkinder gemeinsam umher und entdecken all die bärengerechten Beschäftigungsmöglichkeiten, die das Schutzzentrum zu bieten hat. Auch nahrhaftes Obst und Gemüse, das wir nur dank unserer lieben Spender*innen bereitstellen können, erhalten sie hier.
Liebe Tierfreund*innen, die Glücksgeschichten dieser Bärenkinder sind ein Beleg für die wertvolle Unterstützung durch Spenden. Bitte helfen auch Sie, dass die Versorgung der aktuell 116 geretteten Braunbären im Schutzzentrum weiter sicherzustellen – spendieren Sie mit Ihrer Fördermitgliedschaft den Tieren einen vollen Magen.
Machen Sie Osmans Weihnachtswunder wahr
Schon mit 5 Euro im Monat stellen Sie einem Bären wie Osman eine Tagesration Futter bereit.
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