13 Kugeln im Körper überlebt
Jedes Jahr rettet das Einsatzteam unserer Partnerorganisation Save Vietnam’s Wildlife hunderte Wildtiere aus dem illegalen Wildtierhandel. Besonders häufig handelt es sich dabei um Schuppentiere, die am meisten illegal gehandelten Säugetiere der Welt. Doch einen Fall wie im September, als ein gerettetes Schuppentier stark geschwächt und verletzt in das Schutzzentrum im Cuc Phuong Nationalpark kam, hatten auch die erfahrenen Tierretter*innen noch nicht erlebt.
Hintergrund: Wildtiere in Vietnam
Vietnam gilt neben China als Hotspot des illegalen Wildtierhandels. Ein gesichertes Leben in Freiheit ist für viele Tiere nicht möglich. Ob Schuppentiere, Zibetkatzen oder Marderbären, Leopardkatzen oder Tiger - gemeinsam mit der nationalen Organisation Save Vietnam’s Wildlife (SVW) setzen wir uns für den nachhaltigen Schutz der Wildtiere in Vietnam ein.
Zum ProjektWas war passiert? Die Polizei in der Provinz Dien Bien meldete sich bei unseren Partnern, dass sie ein Schuppentier, das sie von Tierhändler*innen beschlagnahmt hatten, in die Hände der Tierschützer*innen übergeben wollen. Sofort machte sich das von uns unterstützte Einsatzteam auf den 500 Kilometer langen Weg an den Rettungsort nahe der Grenze zu Laos, um das schwer verletzte Tier in ihre Obhut zu nehmen.
Offenbar hatten Wilderer bei der Jagd auf das männliche Tier Schrotkugeln verwendet. Während der dichte Schuppenpanzer in freier Wildbahn selbst vor großen Raubtieren wie Löwen schützt, hatte das Schuppentier gegen die Waffe der Wilderer keine Chance. Angeschossen und in den Fängen der Wilderer standen seine Überlebenschancen schlecht, zumal das Tier anschließend in die Hände der Tierhändler*innen weiterverkauft wurde.
Röntgenbild bringt Gewissheit
Mit der Beschlagnahmung durch die Polizei nahm die Geschichte die entscheidende Wendung. Sofort fiel unserem Einsatzteam der schlechte Zustand des Schuppentieres auf, es war dehydriert und unterernährt. Doch erst bei genauer Betrachtung im Schutzzentrum entdeckte die Tierärztin die kleinen Löcher in den Schuppen des Tieres. Eine Röntgenaufnahme lieferte die Bestätigung: Es handelte sich um Schrotkugeln!
Mit einer Notoperation galt es, das Leben des Schuppentieres zu retten. Die Tierärztin entfernte die 13 Kugeln aus dem Körper des betäubten Tieres – nun hieß es abwarten, ob es diese Strapazen überlebt. Und tatsächlich: Es geschah, was die Mitarbeitenden vor Ort als kleines Wunder beschreiben. Nach drei Wochen intensiver Pflege waren die Einschusswunden verheilt, das Schuppentier befindet sich inzwischen unter spezieller Beobachtung in einem Quarantänegehege.
Wenn sich in den kommenden Wochen herausstellt, dass die Kugeln keine bleibenden Schäden hinterlassen haben, besteht sogar die Hoffnung auf eine Wiederauswilderung und somit den erfolgreichen Abschluss dieser wundersamen Rettung.
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, immer wieder muss unser Einsatzteam in Vietnam ausrücken, um schwer verletzte Wildtiere aus dem illegalen Handel zu retten. Ihre Spende hilft dabei, dass wir diese aufwendigen Einsätze weiter leisten und die intensive Pflege der Tiere im Schutzzentrum sicherstellen können. Herzlichen Dank!
Helfen Sie uns, den bedrohten Tieren Schutz zu bieten!
Mit 30 Euro ermöglichen Sie die tiergerechte Fütterung eines Schuppentieres zwei Wochen lang.
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