#StopptTierleid in sozialen Netzwerken
Leitfaden zur Erkennung von Tierleid-Inhalten
Von brutaler Gewalt gegen Tiere über nicht tiergerechte Haltungen bis hin zur Inszenierung von Tieren in unnatürlichen Situationen: Die sozialen Netzwerke sind Plattform für Fotos und Videos von und mit Tieren. Hier zu erkennen, ob Tierleid gegeben ist oder nicht, fällt nicht immer leicht. Wir unterscheiden im Rahmen unserer Kampagne zwischen drei Formen – dem eindeutigen Tierleid, dem Tierleid-Verdacht und dem nicht respektvollen Umgang mit Tieren. Alle Tierleid-Inhalte dieser Art, die keine Informations- oder Dokumentationszwecke erfüllen, bedürfen dringend sowohl eines konsequenten Handels von Seiten der Betreiber der Netzwerke als auch der Nutzer*innen, die mit diesen Inhalten konfrontiert sind.
Mit unserem Leitfaden möchten wir Ihnen helfen, die unterschiedlichen Formen von Tierleid-Inhalten zu erkennen, um entsprechend darauf reagieren zu können.
Warnung: Im Folgenden bilden wir auch einige Beispiele eindeutiger Tierleid-Inhalte ab!
Alle Bilder sind Screenshots von öffentlichen Beiträgen in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Youtube und TikTok. Wir setzen absichtlich die Links zur Quelle nicht klickbar, um den Inhalten keine weitere Reichweite zu verschaffen.

Hinweis: Ziel unserer Kampagne ist, die Darstellung all jener Tierleid-Inhalte aus den sozialen Netzwerken zu stoppen, die keinen informativen oder dokumentarischen Zweck erfüllen. Nicht gemeint sind Inhalte, die bewusst verbreitet werden, um über Missstände zu informieren – diese Informationsarbeit muss eine wichtige Komponente bleiben, um das Bewusstsein in der Bevölkerung zum Thema Tierschutz zu stärken. Weder gepostet noch weiterverbreitet werden sollen hingegen alle Tierleid-Inhalte, die nicht der Information dienen, sondern rein zur vermeintlichen Unterhaltung oder zum Generieren von Reichweite dargestellt werden.
Eindeutiges Tierleid: Inhalte mit eindeutigem Tierleid, die durch keinen Kontext zu relativieren wären
Als eindeutiges Tierleid definieren wir Tierleid-Inhalte, die eine Art des physischen und/oder psychischen Leidens von Tieren darstellen, beispielsweise ausgelöst durch rohe Gewalt. In Beispielen von eindeutigem Tierleid ist der körperliche und/oder seelische Schmerz, der einem Tier zugefügt wird, dargestellt und wäre durch keinen Umstand, also so genannten vernünftigen Grund, zu relativieren.
Im deutschen Tierschutzgesetz heißt es dazu:
§1: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen
und
§ 17: „Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder 2. einem Wirbeltier a) aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder b) länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.“
In die Definition „Eindeutiges Tierleid“ fallen folgende Beispiele:
Wir fordern von den Betreibern der sozialen Netzwerke, ihre Gemeinschaftsstandards in Bezug auf eindeutiges Tierleid zu überarbeiten. Es muss sichergestellt werden, dass diese Inhalte umgehend gelöscht und die Ersteller*innen – wann immer nötig und möglich – für eine Strafverfolgung im Sinne des Tierschutzgesetzes an die zuständigen Behörden gemeldet werden.
Sie, liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, sollten keine Reaktion auf Inhalte eindeutigen Tierleids – schweres Tierleid, das kein Kontext relativieren könnte – zeigen und diese stattdessen konsequent melden. Eine Anleitung für die Abfolge finden Sie in unserem Leitfaden zum Melden: https://welttierschutz.org/stoppt-tierleid/leitfaden-melden/. Sie können uns etwaige Tierleid-Beiträge oder Ihre Fragen an stoppttierleid@welttierschutz.org senden. Teilen Sie uns beim Melden von Inhalten bitte (gern mit Screenshots belegt) auch mit, ob Sie den Inhalt bereits an die Netzwerke gemeldet haben und ob es eine Reaktion gab.
Tierleid-Verdacht: Inhalte, in denen es sich um Tierleid handeln könnte, dies aber ohne Kontext nicht abschließend zu beurteilen ist
Der Definition Tierleid-Verdacht ordnen wir Inhalten zu, die auf eindeutiges Tierleid hindeuten, ohne weiteren Kontext aber nicht klar als solches deklariert werden können – eine Strafbarkeit der Taten wäre nach dem Tierschutzgesetz also nicht eindeutig zu klären, da in vielen Beispielen der in §1 genannte „vernünftige Grund“ für Tierleid vorliegen könnte.
Für eine abschließende Bewertung sind Punkte wie die Körpersprache des Tieres, der Kontext und das zugrundeliegende Verhältnis zwischen Tier und Mensch ausschlaggebend. In den folgenden Beispielen ist dieser nicht ausreichend gegeben, weshalb ein Leid des dargestellten Tieres möglich bis wahrscheinlich, jedoch nicht eindeutig nachweisbar ist.
In den genannten Fällen lassen nur der Kontext und oft auch die Präzision der Aufnahme – ob Video oder Foto – eine abschließende Zuordnung zu. Im Sinne unserer Tierschutzarbeit folgen wir aber der Devise:
Im Zweifel für das Tier
Das bedeutet, dass wir so lange vom Leid des Tieres ausgehen müssen, bis das Gegenteil offensichtlich wird.
Wir fordern von den Betreibern der sozialen Netzwerke deshalb, alle entsprechenden Inhalte genau zu prüfen. Bleibt der Kontext unklar und der Inhalt bleibt ein Tierleid-Verdacht, sollten die Netzwerke die Ersteller*innen um Ergänzung auffordern, durch welche eindeutiges Tierleid ausgeschlossen werden kann. Geschieht dies nicht, sollten die Inhalte gelöscht werden.
Sie, liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, bitten wir, auf Tierleid-Verdachtsfälle – Inhalte, in denen es sich um Tierleid handeln könnte, dies aber ohne Kontext nicht abschließend zu beurteilen ist – über die Nachrichtenfunktion nach weiteren Informationen und Hintergründen zur Aufnahme zu fragen. Weisen Sie den Erstellenden darauf hin, dass der Kontext fehlt und Sie Tierleid vermuten. Erhalten Sie keine Reaktion, melden Sie bitte auch diese Inhalte konsequent.
Eine Anleitung für die Abfolge finden Sie in unserem Leitfaden zum Melden: https://welttierschutz.org/stoppt-tierleid/leitfaden-melden/.
Ein weiterer großer Teil der Tier-Inhalte in sozialen Netzwerken fällt in keine der zwei bisherigen Definitionen zur Darstellung von Tierleid, ist aber aus unserer Sicht durchaus bedenklich.
Fehlender Respekt: Die Vorstufe zu Tierleid
Viele Aufnahmen von Tieren, die sich in den sozialen Netzwerken besonders rasant und oft unreflektiert verbreiten, stellen unserer Ansicht nach einen respektlosen Umgang mit dem Tier dar. In manchen Fällen animieren die Inhalte sogar noch zum Nachahmen – und könnten in Tierleid-Situationen enden.

Die genannten Formen der Darstellung eines respektlosen Umgangs mit Tieren haben gemeinsam, dass die Tiere hier nicht als fühlendes Mitgeschöpf wahrgenommen und nicht wertgeschätzt werden. Diese Inhalte könnten nachgeahmt werden, was auch eine Steigerung der Darstellung zur Folge haben und in Tierleid münden könnte. Die Inhalte bergen außerdem die Gefahr, dass der generelle Blick des Menschen auf Tiere sich verändert und Maßnahmen zur Tierschutzstärkung abgeschwächt werden könnten.
Von den sozialen Netzwerken erwarten wir in Bezug auf Inhalte respektlosen Umgangs mit Tieren die Einblendung eines Hinweises, der beispielsweise auf Webseiten führen kann, die zu einem respektvollen Umgang mit Tieren anleiten. Der Hinweis würde die Nutzer*innen auch ermahnen, die Aufnahmen nicht nachzustellen.
Sie, liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, bitten wir um Achtung: Erscheint Ihnen ein Inhalt respektlos gegenüber dem Tier, weisen Sie die erstellende Person darauf hin, dass der Inhalt nicht Ihrem Empfinden eines wertschätzenden Umgangs mit Tieren entspricht. Gleichzeitig sollten Sie den Beitrag nicht weiterverbreiten, sondern an das Moderator*innen-Team melden.
Eine Anleitung für die Abfolge finden Sie in unserem Leitfaden zum Melden: https://welttierschutz.org/stoppt-tierleid/leitfaden-melden/
Neben diesem Wunsch möchten wir in besonderer Form auch an die Ersteller*innen dieser Art der Inhalte appellieren.
Stellen Sie sich bitte vor dem Erstellen eines Inhaltes mit Tier folgende Fragen:
- Stellen Sie eine Grundmotivation wie die Belustigung oder das Ziel, Reichweite zu generieren, über die Bedürfnisse des Tieres?
- Fühlt sich Ihr Tier im Moment des Filmens/Fotografierens unwohl und sollten Sie ihm ausschließlich Beistand leisten?
- Könnte der Beitrag Nachahmung und Steigerung zur Folge haben, die in Tierleid münden könnten?
Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantworten, sollten Sie den Inhalt nicht erstellen und in keinem Fall posten.
Keine Likes für Leid
Es ist zwingend notwendig, dass die sozialen Netzwerke Tierleid erkennen und entsprechend darauf reagieren. Aber auch das Tierschutzbewusstsein der Nutzer*innen der sozialen Netzwerke ist gefragt: Denn Ziel von uns allen, Tierfreundinnen und Tierfreunden weltweit, muss es sein, dass Tierleid erkannt und gestoppt wird.
Bitte tragen Sie dazu bei – mit Ihrem aktiven Zutun kann unser Anliegen Wirkung zeigen
Vor dem Weiterverbreiten etwaiger Tierinhalte sollte sich jede Nutzerin und jeder Nutzer immer fragen, ob der Inhalt im Sinne des Tierschutzes förderlich ist.
- Ist es eindeutiges Tierleid oder ist der Kontext klar und von sinnvollen Informationen ergänzt?
- Ist er es nicht, bitten wir Nutzerinnen und Nutzer, im Zweifel für das Tier zu entscheiden – und den Inhalt nicht weiterzuverbreiten. Stattdessen sollten Sie die Inhalte immer den Moderator*innen-Teams der Netzwerke melden. Eine Anleitung für die Abfolge finden Sie in unserem Leitfaden zum Melden: https://welttierschutz.org/leitfaden-melden/
Mit unserer Petition fordern wir, dass die Darstellung und Verbreitung von Tierleid-Inhalte auf den sozialen Netzwerken gestoppt wird. Bitte unterstützen Sie unser Anliegen – unterzeichnen Sie die Petition:
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Stärken Sie unsere Forderungen an die sozialen Netzwerke und die Bundesregierung: Für ein Stopp von Tierleid-Inhalten!
Und wenn es Ihnen möglich ist, unterstützen Sie unsere Kampagnen- und Projektarbeit bitte mit einer Spende. Diese ermöglichen es uns, den Tieren weltweit lebensrettende Hilfe leisten zu können.
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#StopptTierleid: Neuigkeiten rund um die Kampagne
Bitte stärken Sie die Kampagne
Nur mit Ihrer Unterstützung können wir mit voller Kraft unserer Forderung Ausdruck verleihen.
Sie haben Fragen? Nehmen Sie gern Kontakt auf:

Ihre Ansprechpartnerin ist Wiebke Plasse
Leiterin Kommunikation und Fundraising
Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: wpl@welttierschutz.org
Welttierschutzgesellschaft e.V.
Reinhardtstr. 10
10117 Berlin
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