#StopptTierleid: Tierleid ist keine Komik
Dieser Tage steht das Schaf Baraack im Rampenlicht vieler deutscher Medien – mit dem Bild oben.
Australische Tierschützer*innen der Organisation Edgar’s Mission stellten das Bild ein, um auf die dramatische Tierschutzsituation hinzuweisen: Das völlig verwahrloste Tier litt massiv unter den 30 Kilogramm Wolle und die Überhitzung im australischen Sommer sowie Parasitenbefälle hätten dramatische Folgen haben können.
Doch anstatt die Tierschutzrelevanz der Situation in den Fokus zu stellen, wie es im Sinne der Inhalte-Ersteller*innen gewesen wäre, wird das Bild seitdem hierzulande in vielen Medien dazu benutzt, um eine lustige Lockdown-Frisur dazustellen. Überschwänglich regt es viele Nutzer*innen zum Teilen und Kommentieren an – vom Leid des Tieres kein Wort.
Wir finden: So bitte nicht, liebe Medienmacher*innen und Nutzer*innen, denn: Tierleid ist keine Komik.
Mit unserer Kampagne „Stoppt Tierleid in den sozialen Netzwerken“ machen wir uns stark, um den Tierschutz im digitalen Raum zu stärken und für mehr Tierschutzbewusstsein auch unter den Nutzer*innen der sozialen Netzwerke zu sorgen.
Liebe Tierfreundin, lieber Tierfreund, deshalb bitten wir auch Sie: Sollte Ihnen das Bild im belustigenden Kontext in den sozialen Netzwerken begegnen, zeigen Sie bitte keinerlei Reaktion. Wir haben die jeweiligen Medienhäuser bereits kontaktiert und unseren Unmut mitgeteilt – damit Tierleid kein weiteres Mal Anlass ist, um Gelächter hervorzurufen.
Übrigens: Dem geschundenen Schaf Baraack geht es mittlerweile gut. In der Obhut der Tierschützer*innen von Edgar’s Mission wurde er behutsam geschoren und kann jetzt unter Artgenossen wieder zu Kräften finden. Die Organisation geht davon aus, dass er seinem Schäfer vor etwa fünf Jahren ausgebüxt sei und seitdem völlig wild gelebt habe.
Baraack ist ein trauriges Beispiel für das Fehler im System: Die Züchtung setzt darauf, dass die Schafe regelmäßig geschoren werden – werden sie es nicht, kann die Folge tödlich sein. Dieses erschütternde Tierschutzthema gehört in den Fokus der Berichterstattung um Schaf Baraack.
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