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#StopptTierleid: So erkennen Sie Fake-Rescues  

Inszenierte Tierrettungen zu identifizieren und von echten Tierschutzbemühungen zu unterscheiden, kann schwierig sein. Die Fake Rescues werden immer realistischer und nehmen zudem immer neue Formen an, wie wir anhand zahlreicher Beispiele darlegen. Wir empfehlen drei Schritte, die helfen, einen Inhalt auf Echtheit zu überprüfen – merken Sie sich diese anhand der Kürzel: A-R-E.

Vorangestellt sei verdeutlicht, dass es nicht den einen eindeutigen Indikator dafür gibt, dass ein Tierrettungsinhalt inszeniert ist. Es sind meist mehrere Faktoren gleichzeitig, die den Verdacht letztlich bestätigen können. Während einige für sich alleinstehend nicht ausreichen würden, um ganz sicher zu sein, gibt es andere, die sehr ins Gewicht fallen: Eine professionelle Filmaufnahme ist beispielsweise kein einzelner, eindeutiger Beleg für eine Fälschung, denn auch seriöse Tierschutzorganisationen können diese Inhalte bereitstellen. Wenn allerdings die tiermedizinische Versorgung unprofessionell oder gefälscht wirken, schlägt dies tiefer ins Gewicht.

SMACC Spotlight Report:
Betrug auf Kosten der Tiere – Inszenierte Tierrettungen (Fake Rescues) auf Social Media

Eine zensierte Version (englischsprachig) finden Sie hier sowie auf www.smaccoalition.com/fake-rescue-report 

Die A-R-E-Regel zum Erkennen von Fake Rescues:

Es hilft, jedes zweifelhafte Tierrettungsvideo nach der A-R-E-Regel zu überprüfen und sich die immer gleichen Fragen zu stellen.  

Profile, die Fake Rescue-Inhalte teilen, tun dies oft in unterschiedlichen Videos. Deshalb ist ein Schlüssel zur Erkennung der Inszenierung ein Blick auf die weiteren Inhalte des Kanals. 

Ist eine echte Tierschutzorganisation an der Rettung beteiligt?  

Ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung von Videos, die die Rettung von Tieren zeigen, ist die Quelle: Es ist entscheidend, ob die Erstellenden als authentische Tierschützer*in auftreten und etwa mit einer Tierschutzorganisation verbunden sind. Um dies herauszufinden, sollten Sie auch das Profil/den Kanal des Erstellenden prüfen. Wenn tatsächlich eine seriöse, eingetragene Tierschutzorganisation beteiligt ist, wird der Inhalt nicht gefälscht sein.  

Hat der Kanal/das Profil mehrere Rettungsvideos dieser Art oder ähnliche Beiträge? 

Kanäle und Profile, die Fake Rescue-Inhalte teilen, tun dies nicht nur einmalig. Sie haben somit oft eine ganze Reihe ähnlicher Videos diese Art. Daher ist es entscheidend, dies zu prüfen. Wenn überwiegend Videos gezeigt werden, die Tiere in gefährlichen Situationen darstellen, und es sehr wenig Informationen etwa zum Verbleib der Tiere nach der Rettung gibt, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass der Inhalt inszeniert ist.  

Ein Facebook-Konto, das in seinen „Reels“ fast ausschließlich Inhalte von Fake Rescue zeigt. Es ist zu vermuten, dass die gleichen Tiere in mehreren Videos des Urhebers verwendet werden, von denen es zum Zeitpunkt der Berichterstattung 192 gab. 

Gibt es weiterführende Informationen zum geretteten Tier, wie etwa Aufnahmen oder Erzählungen, was nach der Rettung mit dem Tier geschah? 

Fast 80 % der in unserem Bericht untersuchten Inhalte von Fake Rescues boten keine Informationen zum Tier nach der Rettung. Dies wäre zu erwarten, wenn die Seite von einem echten Retter/einer echten Retterin betrieben würde, die bzw. der das Tier pflegt und später wiederauswildert oder in ein neues Zuhause bringt, je nach Art und Umständen. Dies ist besonders wichtig, wenn Nutzer*innen eine Spende an die Erstellenden zu tätigen gedenken, da Spender*innen immer versichert werden sollte, dass ihr Geld tatsächlich verwendet wird, um Tieren in Not zu helfen. Die Versorgung und Hilfe nach der Rettung zählen dazu. Einige Erstellende scheinen zu versuchen, dies zu adressieren, indem sie teilweise Aufnahmen von gesünderen Tieren zeigen, aber es werden keine weiteren Informationen geteilt. Was mit diesen Tieren passiert, bleibt völlig unbekannt. 

Verhält sich die rettende Person professionell?  

In einem großen Teil der Fake-Rescues tragen die rettenden Personen keine angemessene oder professionelle Ausrüstung. Die Retter*innen erscheinen in alltäglicher Kleidung und ihr Gesicht wird möglicherweise nicht gezeigt. Die medizinischen Einrichtungen oder der Bereich, in dem das Tier angeblich behandelt wird, wirken zudem nicht professionell oder zweckmäßig. Die Bereiche könnten unrein erscheinen oder es fehlen medizinische Ausrüstung oder Werkzeuge.  

Ist die rettende Person immer dieselbe? 

In Accounts, die viele Fake-Rescue-Inhalte teilen, ist die Person, die die Rettung durchführt, oft dieselbe Person. Das kann auch bei echten Rettungen der Fall sein, wenn jemand beruflich damit beschäftigt ist, Tiere zu retten. Wenn jedoch der Kanal nicht legitim ist oder die Erzählung des Inhalts besagt, dass die Person rein zufällig auf ein Tier in Not gestoßen sei, wirft es Zweifel an der Echtheit der Inhalte auf: Denn es ist äußerst unwahrscheinlich, dass dieselbe Person mehrfach in solchen Situationen ist.  

Ist es wahrscheinlich, dass es sich um eine zufällige Situation handelt?  

Ein sehr wichtiger Ansatz zur Bewertung jeder Interaktion zwischen Tieren und Menschen besteht darin, die Situation kritisch zu hinterfragen. Dazu gehört, zu überlegen, warum das Tier sich überhaupt in der Situation befindet und ob dies wahrscheinlich ist. Besonders unrealistisch scheint oft, wenn die Erstellenden angeblich zufällig Tiere in Not finden. Diese Erstellenden hatten teilweise auch mehrere Videos solcher „zufälligen“ Begegnungen, was äußerst unwahrscheinlich ist. Zum Beispiel zeigen zahlreiche Videos Welpen in zusammengebundenen Plastiktüten, in Mülleimern oder in Müllhaufen. Die Erstellenden filmen sich selbst beim Gehen und “Überhören” dabei noch die Schreie der Welpen, werden aber in einer Perspektive gefilmt, die schon auf den anstehenden Fund hinweisen.  

Ein Welpe wird am Straßenrand in einem Müllsack gefunden. Als der Müllsack gefunden wird, wird der stark verängstigte Welpe sichtbar. Trotzdem verzögert der Erstellende die Rettung des Tieres aus der Situation. Zudem ist keine Organisation ersichtlich und der Erstellende filmte die Szene so, als sei es eine zufällige Entdeckung gewesen, was belegt, dass es sich um eine Fake Rescue handeln muss. 

Erscheint das gleiche Tier/die gleichen Tiere in mehreren Inhalten? 

Leider werden einige Tiere wiederholt in Fake Rescue-Videos verwendet. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass dasselbe Tier mehrfach gerettet werden muss. Um eine Vielzahl von Videos zu erstellen, setzen die Erstellenden das Tier immer wieder gefährlichen Situationen aus und riskieren dessen Leben für Inhalte in den sozialen Medien. Es kann schwierig sein, dasselbe Tier zu identifizieren, aber Hinweise wie Größe, Färbung oder Muster im Fell oder auf der Haut können helfen. 

Ein professionelles Video, das eine gesamte Rettung in perfekter Szene und Qualität zeigt – vom Finden des Tieres, der Rettung bis zur Pflege – ist fast unmöglich. Tierschutzorganisationen sollte immer die Rettung des Tieres dem perfekten Kamera-Setting vorziehen. Daher ist es ein starkes Indiz für Fake-Rescues, wenn das Video zu professionell und ‚perfekt‘ erscheint. 

Verzögern die Erstellenden die Hilfe für das Tier, um die Situation zu filmen?  

Ein sehr starkes Indiz, dass es sich um eine inszenierte Rettung handelt, ist das verzögerte Eingreifen: Tiere werden manchmal mehrere minutenlang in der Gefahrensituation gelassen, während die Erstellenden sie filmen. Dies entspricht nicht der Definition von Rettung, wenn das Tier weiterhin leidet. Es wird deutlich, dass das Filmen in der Priorität über der tatsächlichen Rettung des Tieres steht.  

Eine Katze ist in einem rostigen Metallrohr gefangen. Während sie verzweifelt miaut, filmen die Erstellenden das Tier zunächst aus unterschiedlichen Perspektiven, anstatt zu helfen. Dieses Video wird immer wieder auf unterschiedlichen Kanälen geteilt und ist eine Fake Rescue. 

Es stimmt, dass auch echte Rettungen professionell gefilmt und verbreitet werden können, jedoch ist dies normalerweise bei Rettungen der Fall, bei denen die Organisation im Voraus informiert wurde und zusätzliche Teammitglieder vor Ort sind, um sich ausschließlich auf die Dokumentation des Geschehens zu konzentrieren. Die aktive Rettung des Tieres steht immer an erster Stelle und wird so schnell wie möglich durchgeführt. 

Ist das Video klar geschnitten und wird die Szene aus mehreren Kamerawinkeln gezeigt? 

Das Narrativ vieler Fake-Rescue-Videos ist, dass die Person, die den Inhalt erstellt, unerwartet auf ein Tier stößt, das gerettet werden muss. Daher wäre bei diesen Videos zu erwarten, dass das Filmmaterial aus der Perspektive der Erstellenden stammt, der die Kamera normalerweise vor seinem Gesicht hält, oft ein Smartphone. Das wäre wiederum mit viel Kamerabewegung verbunden. Jedoch zeigen viele Fake-Rescue-Videos eine sehr professionelle Produktion und perfekte Bearbeitung durch die Erstellenden. Dies deutet darauf hin, dass die Erstellenden sorgfältig geplant haben, was sie filmen wollten. Typischerweise hat der Inhalt zahlreiche Schnitte und Szenen, die verschiedene Phasen der Rettung zeigen. Das Szenario wird aus mehreren Kamerawinkeln gefilmt, was in einem einzigen Take mit einem Handy nicht möglich wäre. Auch erfordert all dies enorme Zeit, die vergeht, bevor dem Tier geholfen werden kann. 

Die im SMACC-Bericht analysierten Fake-Rescue-Inhalte konnten allesamt anhand dieser Checklisten überprüft und eindeutig als inszeniert identifiziert werden. Alle gemein hatten, dass keine echte Tierschutzorganisation involviert war. Nahezu 90% der Inhalte bestanden den Realitätscheck nicht, da sie sehr unrealistische Umstände und Szenarien darstellten und über 80% entlarvten sich selbst über eine ganze Reihe weiterer Rettungsvideos im ähnlichen Stil oder mit denselben Tieren auf ihren Kanälen/in ihren Profilen. Dies zeigt: Die A-R-E-Schritte sind ein wichtiger Leitfaden zur Erkennung von Fake-Rescues und sollten auch von Seiten der Moderationsteams sozialer Netzwerke genutzt werden. 

Bitte teilen Sie Ihr Wissen und diese Anleitung in Ihren Netzwerken. Gern können Sie auch folgende Bilder speichern und weiterverbreiten.

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, so lange von Seiten der sozialen Netzwerke unzureichend gehandelt wird, müssen wir aktiv sein: Bitte prüfen Sie potenzielle Fake Rescues auf Authentizität, machen Sie einen Realitätscheck und achten Sie auf die Form der Erstellung – kurz A-R-E – und melden Sie dann die Fake-Rescues unmittelbar an die Moderationsteams der sozialen Netzwerke.  

#StopptTierleid

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Stärken Sie unsere Forderungen an die sozialen Netzwerke und die Bundesregierung: Für ein Stopp von Tierleid-Inhalten!

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