Savannah- und Bengalkatzen als Haustier halten? Bitte nicht!

#KeinHaustier: Savannah- und Bengalkatzen als Haustier halten? Bitte nicht!

Katzenrassen wie Bengalen oder Savannah nehmen an Beliebtheit zu. „Die Savannah-Katze ist das Must-Have der Saison“, titelte ein Schweizer Lifestyle-Portal schon 2019. Doch die Kreuzungen von Hauskatzen mit nicht-gezähmten, eigentlich wildlebenden Katzenarten ist aus Tierschutzsicht abzulehnen. Als Welttierschutzgesellschaft sehen wir deshalb auch die unkritische Darstellung der Tiere in Beiträgen sozialer Netzwerke als Problem, da diese den bedenklichen Trend zur Qualzucht noch befördern.

Der Begriff „Hybrid“ kommt aus dem Lateinischen und bezeichnet die Nachkommen von Eltern zweier Spezies, die nicht der gleichen Art, Unterart, Gattung oder Population angehören. Klassische Hybriden, wie beispielsweise das Maultier, eine Kreuzung aus Pferd und Esel, sind unfruchtbar. Auf Bengal- und Savannah-Katzen, als Kreuzungen wilder Katzenrassen mit Hauskatzen, trifft dies teilweise zu, wie wir später noch erläutern werden.

Was sind Savannah- und Bengal-Katzen?

Savannah-Katzen stammen von Kreuzungen einheimischer Katzenrassen mit einer Wildkatzenart, dem Serval (Leptailurus serval), ab. Die Verpaarung der Wildkatze der Art Serval mit einer Hauskatze (vornehmlich der Rasse Siam) dient der Erzeugung von Nachkommen, die das charakteristische Aussehen der Wildtiere, aber das Verhalten und den Charakter von Hauskatzen aufweisen sollen

Ein Vergleich der Größe der beiden Ursprungsarten- bzw. rassen Serval und Hauskatze gibt einen ersten Hinweis auf die Problematik, die mit dieser Züchtung verbunden ist: Eine Hauskatze bringt je nach Rasse durchschnittlich 4 bis 5 kg auf die Waage und besitzt eine Schulterhöhe von 30-35 cm. Individuen der Wildkatzenart Serval weisen hingegen oftmals eine Schulterhöhe von bis zu 60 cm auf und besitzen ein Körpergewicht von bis zu 13,5 kg (teilweise bis zu 20 kg). Sie sind somit fast dreimal so schwer wie Hauskatzen. Die Hybride wiegen etwa 10 kg und können eine Schulterhöhe von bis zu 45 cm aufweisen.

Serval © Bernard Dupon/flickr

Savannah-Kitten © Michael Broad/flickr

Savannah-Katzen sind generell schlank, aber auch muskulös und besitzen einen relativ kleinen Kopf mit auffallend großen Ohren. Die Fellzeichnung der Ursprungsrasse Serval erhält sich über die Hybridzuchtgeneration, aber Gewicht und Größe werden deutlich reduziert, wobei die unmittelbaren Nachkommen einer Verpaarung von Hauskatze und Serval noch besonders groß und kräftig sind.

Leopardenkatze © Tambako The Jaguar/flickr

Bengalkatze © pxfuel

Bengalen stammen von Kreuzungen einheimischer Katzenrassen mit einer Wildkatzenart, der asiatischen Leopardkatze (auch Bengalkatze genannt), ab. Die Asiatische Leopardkatze ist eine kleine Wildkatze mit schönen gefleckten Markierungen im Fell. Sie ist ähnlich groß wie eine Hauskatze, aber mit etwas längeren Beinen und Rücken. Die Verpaarung der Wildkatze mit Hauskatze dient der Erzeugung von Nachkommen, die das charakteristische Aussehen der Wildtiere, aber das Verhalten und den Charakter von Hauskatzen aufweisen sollen.

Die Zuchtgenerationen (sogenannte Filialgenerationen): 

Wenn ein afrikanischer Seval oder eine Asiatische Leopardkatze mit einer Hauskatze gekreuzt wird, wird die erste Generation als F1 (filial 1 generation) bezeichnet. Wenn eine F1 dann mit einer Hauskatze gekreuzt wird, wird der Nachwuchs als F2 bezeichnet und so weiter. Sobald sie die fünfte Generation (F5) erreicht haben, gelten diese Katzen als Haustierrasse, alle vorherigen Generationen (F1-F4) jedoch als Hybride, die rechtlich als Wildtiere angesehen werden.

Exoten mit Hauskatzencharakter: Eine problematische Kombination?

 

Bengal- und Savannah-Katzen haben ihren Ursprung in der USA, wo sie mit dem Ziel gezüchtet werden, den liebevollen Charakter einer Hauskatze mit dem exotischen Aussehen von wilden Arten aus der Familie der Katzen wie Leoparden, Ozelots und Jaguaren zu verbinden. Durch die Verpaarung einer Wildkatze und einer Hauskatze entstehen jedoch eine Vielzahl von Problemen:

Bereits die Paarung der Tiere bringt Risiken und tierschutzrelevante Bedenken mit sich, denn es handelt sich um eine Zwangsverpaarung zweier unterschiedlicher Tierarten, die sich in der Körpergröße, dem Gewicht und der Tragzeit deutlich unterscheiden können.

Als Muttertier wird meistens eine Hauskatze genutzt, da Geburt und Aufzucht hier leichter und vor allem gefahrloser zu überwachen sind.  Die körperlich deutlich unterlegene Hauskatze wird bei dieser Zwangsverpaarung mit dem Wildkatzenkater erheblichem Stress und Schmerzen ausgesetzt. Dies kann auch bei Verpaarungen in späteren Generationen noch auftreten. Bei der Verpaarung kann die Hauskatze sogar versterben, da der immer stattfindende Nackenbiss für die gewöhnliche Hauskatze tödlich sein kann.

Während eine Hauskatze rund 63 Tage lang trächtig ist, dauert die Trächtigkeit bei Servalen etwa zehn Tage länger. Bei einer Kreuzung zwischen Hauskatze und Servalkater können die Welpen also unreif zur Welt kommen und benötigen oftmals menschliche Hilfe, vorausgesetzt sie sind überhaupt lebensfähig. Auch sind die Welpen der Generation F1 bis F3 oft zu groß im Verhältnis zum Muttertier, so dass Kaiserschnitte, Früh-, Fehl- oder Totgeburten keine Seltenheit sind.

Bei Savannah-Katern kommt hinzu, dass sie in der F1- bis F3-Generation in der Regel unfruchtbar geboren werden, was als ein direkter Zuchtschaden anzusehen ist. In der Folge kommt es vor, dass eine weitere Verpaarung von Wildkatern mit Hauskatzen bzw. Hybridkatzen späterer Generationen stattfindet, da die Hybridkater der F1 bis F3 Generationen dafür nicht genutzt werden können. Die weitere Zucht mit Hauskatzen oder Hybridtieren und Wildkatern der Ursprungsrasse führt zum Fortbestand des Wildtiercharakters über Generationen hinweg. Eine direkte Einkreuzung eines Wildkaters der Ursprungsrasse Serval führt zur Erneuerung des Artenschutzranges zur F1-Generation. Das heißt: Weil sowohl Servale als auch Leopardkatzen im Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) in Anhang II geführt sind, steht der Handel mit ihnen unter strengen Auflagen.

Die für die Zucht genutzten Wildtiere werden also entweder der Natur entnommen oder es handelt sich um die Nachkommen gefangener wildlebender Katzen. Daraus wiederum folgen Tierschutzprobleme: Immer wieder werden in den USA, wo die Zucht beider Hybridarten ihren Ursprung hat, schlechte Haltungsbedingungen aufgedeckt und stark geschwächte und verletzte Tiere gerettet.

>> Die Nachfrage nach Savannah- und Bengalkatzen hierzulande kann möglicherweise in direktem Zusammenhang mit dem illegalen Wildtierhandel und der Haltung von Wildkatzen in schlechten Lebensbedingungen andernorts sein. <<

Fazit: Die Zucht von Bengal- und Savannahkatzen ist problematisch!

  • Aus tierärztlicher Sicht ist die Savannah-Katze als Qualzucht einzustufen; ihre Entstehungsweise stellt darüber hinaus einen Verstoß gegen § 1 TierSchG dar, siehe „QUEN-Merkblatt Rasse Savannah: https://qualzucht-datenbank.eu/merkblatt-katze-hybridzucht-rasse-savannah/?highlight=savanna.
  • Auch die Zucht der Bengalkatze sehen wir als Welttierschutzgesellschaft in ihrem gesamten Ausmaß als unvereinbar mit dem Tierschutzgedanken und dem deutschen Tierschutzgesetz an.

Darf ich Savannah- und Bengal-Katzen in Deutschland trotzdem halten?

 

Die Haltung von Savannah- und Bengalkatzen als Hauskatze ist in Deutschland generell legal und nicht meldepflichtig – solange es sich um Tiere ab der fünften Generation der Zuchtlinie handelt.

Sowohl Servale als auch Leopardkatzen sind nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES), einem Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten freilebenden Tieren und Pflanzen, geschützte Tierarten: Das betrifft reine Tiere sowie Hybride der höheren Filialgenerationen (bis zur vierten Generation ‚F4‘). Ihre Beschaffung und Haltung ist dementsprechend klar reglementiert, ein Im- oder Export in die Europäische Union ist nur mit einer Genehmigung möglich. Bei einer Haltungsgenehmigung sieht §2 des deutschen Tierschutzgesetzes (TierSchG) Anforderungen für Tierhalter*innen vor, die im Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren (S.19 Absatz 4.5.), das sogenannte Säugetiergutachten, konkretisiert werden. Im Hinblick auf Hybride heißt es dort:

„Die Zucht von Hybriden zwischen verschiedenen Tierarten und zwischen Wild- und Haustierformen ist zu vermeiden. Ungeachtet dessen gelten für die Haltung von Wildtier-/Haustier-Hybriden sowie deren Nachkommen die gleichen Haltungsanforderungen wie für die Elterntiere der wild lebenden Form.“

Die besonderen Einschränkungen, Auflagen und Verbote variieren von Bundesland zu Bundesland.

Zu beachten ist, dass es ab der F5-Generationen keinen Automatismus gibt, der eine vollständige Wesensänderung mit sich bringt – Savannah- und Bengal-Katzen gelten dann offiziell als Hauskatzen, können aber weiterhin einen Wildtiercharakter besitzen, der mit speziellen Verhaltensweisen und Bedürfnissen einhergehen. Dies äußert sich beispielsweise in einem stark ausgeprägten Bewegungsdrang, einem scheuen, einzelgängerischem Charakter, verstärktem Jagddrang und Nachtaktivität.

Savannah- und Bengalkatzen als Haustier halten? Bitte nicht!

© Kim Davies/unsplash

Die tiergerechte Haltung von Savannah- und Bengal-Katzen: Für die meisten Menschen kaum machbar!

 

Savannah- und Bengalkatzen sind aufgrund ihres Bewegungsdrangs nicht als Wohnungskatzen geeignet. Ebenso wenig eignen sie sich jedoch als Freigänger, da sie Hauskatzen-Freigängern überlegen sind und sie so gefährden und darüber hinaus durch ihr ausgeprägtes Jagdverhalten eine Gefahr für die heimische Natur, insbesondere für Vögel und Kleinsäuger, darstellen. Hinzu kommt eine mögliche Verpaarung mit der Europäischen Wildkatze während der Freigänge, was wiederum deren Fortbestand gefährden könnte.

Hybridrassen können ein ihren wilden Vorfahren noch recht ähnliches Verhalten zeigen, über einen starken Bewegungsdrang verfügen und impulsiv und temperamentvoll sein. Viele sind keine jederzeit zum Kuscheln bereite Schoßkatze, sondern Verwandte wilder, scheuer und einzelgängerischer Tiere.

Grundsätzlich gilt: Das Verhalten von Savannah- und Bengal-Katzen hängt stark von der Generation des Tieres ab – tendenziell verstehen sich Katzen der früheren Generationen besser mit anderen Tieren als mit Menschen. In Gesellschaft von Fremden oder Kindern fühlen sie sich häufig unwohl, auch wenn sie sozialisiert wurden. Beide Rassen teilen besonders in den frühen Generationen die Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen in ihrem Umfeld. Letztendlich sind diese Rassen selbst bei der Ernährung sehr anspruchsvoll – so kann Dosenfutter laut Berichten von Züchter*innen zu ernsthaften Mangelerscheinungen führen.

Zahlreiche privat-gehaltene Tiere – auch der nachfolgenden Generationen – entwickeln im Laufe der Zeit Verhaltensprobleme, da die Halter*innen die Voraussetzungen für ein tiergerechtes Leben oftmals nicht erfüllen können.

Wem also der Gedanke durch den Kopf geht, sich eine Savannah- oder Bengal-Katze anzuschaffen, sollte sich zunächst fragen, ob nicht die schöne Optik des Tieres der alleinige Grund für den Haltungswunsch ist: Zu viele Menschen kaufen sich diese Katzen aufgrund ihres Aussehens, können aber nicht die Anforderungen der Tiere erfüllen und provozieren so Verhaltensstörungen. Davon raten wir eindringlich im Sinne des Tierschutzes ab!

Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. sind „Hybridkatzen ungeeignet für das Zusammenleben mit dem Menschen und gefährden durch ihre Größe und ihre Wildtiereigenschaften unsere Hauskatzen, wenn sie entweichen sollten“. Ob Katzen späterer Generationen eher zahm bzw. wild sind, ist sehr von den eingekreuzten Rassen sowie der Sozialisierung als Jungtier abhängig. Fest steht: Auch spätere Generationen tragen Gene der wilden Vorfahren in sich und können entsprechend enorm hohe Bedürfnisse haben, denen kaum ein*e Halter*in gerecht werden kann. Leidtragende sind dann die Tiere. Zudem kann die Haltung von Hybridrassen generell nicht nur größerer finanzieller Mittel im Vergleich zu nicht-hybridisierten Hauskatzen bedürfen, sondern auch hinreichende Sachkenntnisse und Geduld. Viele Halter*innen sind sich darüber nicht im Klaren und merken erst später, dass sie den Tieren nicht gerecht werden können.

Als Welttierschutzgesellschaft sehen wir die Zucht von sowohl Savannah- als auch Bengalkatzen in ihrem gesamten Ausmaß als unvereinbar mit dem Tierschutzgedanken und dem deutschen Tierschutzgesetz an. Die große Anzahl an Gesundheitsproblemen, die insbesondere bei Bengalen beschrieben sind, verstärken diese Bewertung noch. Eine unkritische Darstellung von Vertretern beider Rassen ist abzulehnen. Darüber hinaus ist die Haltung von Vertretern der Ursprungsrasse sowie der F1- bis F4-Generationen streng reglementiert und in privater Haltung kaum leistbar. Sie wird von uns entsprechend nicht befürwortet.

Warum die unkritische Darstellung von Savannah- und Bengalkatzen problematisch ist

 

Unter den Hashtags #bengal und #savannah, bei Instagram, Facebook oder Twitter: Millionenfach werden in sozialen Netzwerken Videos und Bilder von Savannah- und Bengalkatzen geliked, kommentiert und begeistert geteilt – das ist fatal, weil durch die fehlende Nennung der Hintergründe wie Herkunft und Generation des Hybriden das möglicherweise immense Leid der Tiere verharmlost wird. Statt mit Jubel und Berühmtheit in den sozialen Netzwerken sollte die Thematik konsequent kritisch dargestellt werden.

Wir appellieren im Rahmen unserer Kampagne „Stoppt Tierleid in den sozialen Netzwerken“ an alle Halter*innen von Tieren, die eine Qualzucht sind oder einer Rasse mit Defektmerkmalen angehören, sich mit der Thematik in ihren Beiträgen kritisch auseinanderzusetzen. Dazu zählt, dass alle Inhalte mit den entsprechenden Tieren einen kritischen Hinweis enthalten sollten, der über die (potentiellen) Krankheiten, Qualen, Schmerzen oder Leiden des Tieres und die Problematik der Zucht von Rassen mit Defektmerkmalen informiert. Nur so kann ein Beitrag geleistet werden, damit Qualzucht zukünftig verhindert wird.

Nutzerinnen und Nutzer der Netzwerke, die Inhalte mit potentiellen Qualzuchten oder Tieren einer Rasse mit Defektmerkmalen sehen, sollten diese Beiträge nicht liken oder kommentieren.

Jede öffentliche Reaktion verschafft dem Inhalt weitere Reichweite. Melden Sie stattdessen den Beitrag konsequent den Moderator*innen-Teams.

Bei Unsicherheit, ob es sich beim dargestellten Tier um eine Qualzucht handelt, sollte unserer Ansicht nach im Zweifel für das Tier entschieden werden: Zeigt das Tier sichtbare Defektmerkmale wie im Folgenden erläutert oder zählt es zu einer Rasse mit Defektmerkmalen und könnte potentiell (auch nicht sichtbar) die genetische Veranlagung für Defektmerkmale tragen, ist die einzig richtige Reaktion dieselbe: #KeineLikesFürTierleid – und konsequent melden.

#StopptTierleid

Jetzt Petition unterschreiben!

Stärken Sie unsere Forderungen an die sozialen Netzwerke und die Bundesregierung: Für ein Stopp von Tierleid-Inhalten!

Die WTG fordert: Das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt

Unsere Forderungen richten sich an:

… die Gesetzgebung

Solange es an einer rechtlich bindenden Konkretisierung von Qualzucht fehlt, wird sich an den oft tierquälerischen Zuständen nichts ändern. Eine Neuregelung, die im Zweifel für das Tier entscheidet, muss helfen, dass durch Qualzucht bewusst erzeugtes Leid verhindert wird. Die Gesetzgebung ist entsprechend angehalten, die Wissenschaft dabei zu fördern, eine Defektmerkmal-orientierte Definition von Qualzucht zu erarbeiten, aus der dann Zuchtverbote oder Anpassungen der Zuchtstandards im Sinne des Tierwohls resultieren.

In Bezug auf bestimmte Rassen mit Defektmerkmalen müssen wir schon jetzt davon ausgehen, dass die Einzeltiere Qualzuchten sein können. Insbesondere Tiere, bei denen entsprechende Defekte sichtbar ausgeprägt sind oder genetisch nachgewiesen werden können, sollten deshalb unmittelbar und konsequent von der Zucht, Werbung und unkritischen Darstellung etwa in sozialen Netzwerken ausgeschlossen werden.

… die Zuchtverbände und Züchter*innen:

Züchter*innen sollten die gezielte Entstehung und Vermehrung von Qualzuchten verhindern. Dies betrifft auch die derzeit gerne propagierten Rückzuchten oder gezielte Mischzuchten einiger Rassen, da auch hier nicht sichergestellt werden kann, dass die Zwischengenerationen frei von Leiden sein werden. (Siehe auch: Gutachten zur Frage, ob Verstöße gegen das Qualzuchtverbot nach § 11b Abs. 1 TierSchG tatbestandlich ausgeschlossen oder gerechtfertigt sein können, wenn bezweckt ist, als Endresultat – d. h. nach mehreren Zuchtgenerationen – schmerz-, leidens- und schadensfrei lebensfähige Nachkommen zu erzielen: https://qualzucht-datenbank.eu/wp-content/uploads/2021/10/Ergaenzungsgutachten-Cirsovius-30.09.2021.pdf). Grundsätzlich gilt es, nur mit gesunden Tieren und keinen Individuen einer Rasse mit Defektmerkmalen zu züchten, deren Zuchtstandards Leiden und Schmerzen zur Folge haben können.

… (potentielle) Tierhalter*innen und Verbraucher*innen:

Wir wünschen uns: Rücken Sie das Wohl des Tieres in den Mittelpunkt Ihrer Entscheidung bei der Wahl für eine bestimmte Rasse oder ein bestimmtes Tier. Die Tierzucht ist stark von der Kund*innennachfrage beeinflusst und kann daher auch dadurch geleitet werden, dass fortan gezielt Gesundheit über Aussehen und/oder Leistung gestellt wird!

Im Hinblick auf Qualzucht von Nutztieren sollte es des Weiteren allen Verbraucher*innen bewusst sein, dass durch das eigene Kaufverhalten unter Umständen Tierleid billigend in Kauf genommen und die Qualzucht in der Nutztierhaltung gar unterstützt wird. Verbraucher*innen sollten daher unbedingt auch eigenständig recherchieren und sich informieren.

… von sozialen Netzwerken und seinen Nutzer*innen:

Zahlreiche Werbetreibende und relevante Nutzer*innen-Profile in sozialen Netzwerken setzen Qualzuchten als Werbegesichter auf Plakaten oder Anzeigen ein. Besonders häufig werden die vermeintlich niedlichen Tiere auch von Tierhalter*innen dargestellt, um Reichweite zu gewinnen –  dabei beliebt sind brachyzephale oder zwergwüchsige Tiere, die etwa durch die großen „Kulleraugen“ oder die platten Nasen das Kindchenschema verkörpern. Durch diese unkritische Darstellung von Qualzuchten wird unserer Ansicht nach das mit der Qualzucht verbundene Tierleid verharmlost und der gefährliche Trend maßgeblich befördert. Wir fordern deshalb auch die sozialen Netzwerke auf, konsequenter gegen die unkritische Darstellung von Tierleid wie (potentiellen) Qualzuchten vorzugehen. Unsere Forderung an die Betreiber*innen der Netzwerke können Sie hier mit Ihrer Petitions-Unterschrift stärken: https://welttierschutz.org/tierleid-stoppen/.

Konkrete Forderungen an Halter*innen von Tieren, die (potentielle) Qualzuchten sind, lesen Sie auch hier: https://welttierschutz.org/unkritische-darstellung-von-qualzucht/.

Und auch von Seiten der Nutzer*innen sozialer Netzwerke muss der Umgang mit und die Reaktion auf Qualzuchten überdacht werden. Inhalte, die (potentielle) Qualzucht unkritisch darstellen, sollten ignoriert und konsequent den Moderator*innen-Teams gemeldet werden. Wie Sie dabei in sozialen Netzwerken vorgehen sollten, zeigt unser Leitfaden.


https://bellevue.nzz.ch/die-savannah-katze-ist-das-must-have-der-saison-ld.1517477

http://catsg.org/index.php?id=109:

https://www.iucnredlist.org/species/18146/50661611

https://www.purina.co.uk/cats/cat-breeds/library/bengal

http://www.dracoventures.com/herkunft_savannah_katzen.htm

https://www.savannahcatassociation.org/savannah-cat-size/

https://www.savannahcats-germany.de/anschaffung/

https://www.cbc.ca/news/canada/british-columbia/serval-cats-seized-little-fort-bc-1.5198230

https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/qualzucht/

https://www.lgl.bayern.de/downloads/tiergesundheit/doc/tagungsband_hybridkatzen.pdf

https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzenrassen/serval

https://www.haustiermagazin.com/katzenrassen/f1-f4-savannah/

https://cites.org/eng/app/appendices.php (Servale unter Appendix II: Felidae spp.)

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Tiere/Tierschutz/HaltungSaeugetiere.pdf?__blob=publicationFile&v=7, S. 19 Absatz 4.5.

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/de/TXT/?uri=CELEX%3A32003R1497

https://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_2005/__7.html

https://www.savannah-genetics.de/haltungsbedingungen/

https://tica.org/breeds/browse-all-breeds?view=article&id=1521:the-bengal-breed&catid=48

https://www.aniforte.de/magazin/wissenswertes/gefaehrlicher-trend-wildkatzen-auf-der-couch

Jonathan Kingdon, The Kingdon Pocket Guide to African Mammals, S. 190

https://www.nespthreatenedspecies.edu.au/news/banning-savannah-cats-in-australia-was-good-science

https://www.welt.de/wissenschaft/article202615358/Warum-Savannah-Katzen-als-Haustier-keine-gute-Idee-sind.html

https://www.tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/#c412

++ Der Welttierschutzgesellschaft e.V. weist darauf hin, dass dieser Artikel mit größter Sorgfalt recherchiert und erstellt wurde. Die Inhalte und Links werden allerdings nicht stetig aktualisiert und beziehen sich grundsätzlich immer auf den Stand der Recherche zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Wenn Sie Anregungen oder Bemerkungen zum Artikel haben, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt via info@welttierschutz.org Kontakt auf. ++