Erfolgsmeldungen aus Zeiten vor Corona

Seit rund anderthalb Jahr arbeiten wir zusammen mit unserer Partnerorganisation Zero Stray Pawject (ZSP) darauf hin, die Kennzeichnung der rund 2.000 Hunde auf der griechischen Insel Ägina zu erreichen. Lassen Sie uns gemeinsam auf die bisherigen Erfolge dieses Projekts blicken – an denen auch die Corona-Krise nichts mehr rütteln kann.

Hintergrund: Streunerhunde in Griechenland

Das griechische Tierschutzgesetz sieht vor, dass die Zugehörigkeit von Hunden zu ihren Halter*innen durch Mikrochippen und Registrieren nachvollzogen werden kann. Das Fehlen von Kontrollen und strafrechtlicher Verfolgung der Halter*innen ungechippter Hunde auf Ägina führte jedoch dazu, dass viele Menschen dieser Verpflichtung bisher nicht nachkamen. Vielmehr war es üblich, die oftmals weder registrierten noch kastrierten Hunde, herumstreunern zu lassen oder gar auszusetzen. Versuche, die Streuneropoulation einzudämmen, blieben erfolglos.

Zum Projekt

Wir schaffen Bewusstsein für die Notwendigkeit der Kennzeichnung

In den ersten knapp anderthalb Jahren unseres Einsatzes konnten wir bereits viele lokale Tierhalter*innen erfolgreich für die Notwendigkeit des Mikrochippens sensibilisieren: Lag die Rate der gechippten Hunde auf Ägina zu Beginn unseres Einsatzes Ende 2018 noch bei geschätzten 1,5%, konnte diese Prozentzahl im Laufe eines Jahres bereits mehr als verzehnfacht werden: Heute ist bereits jeder vierte Hund auf Ägina gechippt und registriert. 568 Hunde an der Zahl.

Erreichen konnten wir dies unter anderem durch eine breit angelegte Informationskampagne, in deren Rahmen die Menschen über die Notwendigkeit und den Nutzen des Kennzeichnens informiert wurden. Die wichtigste Maßnahme hierbei war der Versand von Flyern, die auf die gesetzliche Verpflichtung des Registrierens sowie auf die strengeren und regelmäßigeren Kontrollen hinweisen, an alle rund 6.000 Haushalte auf Ägina. Diese wurden den einmal jährlich postalisch versendeten Wasserrechnungen beigelegt, wodurch nahezu garantiert werden konnte, dass alle Haushalte erreicht wurden. Zusätzlich wurden informative Poster in öffentlichen Gebäuden und bei Tierärzt*innen ausgehangen.

Kontrollen können nun effizient durchgeführt werden

Darüber hinaus führen Polizei und Küstenwache seit dem letzten Sommer aktive Kontrollen von Hunden – ganz gleich, ob streunend oder nicht – durch. Damit auf den ersten Blick erkannt werden kann, ob ein Tier registriert ist, erhält jede*r Halter*in pro Tier eine Hundemarke, die sichtbar am Tier angebracht werden soll. Zudem sind die Beamten mit Chiplesegeräten ausgestattet. Wird ein ungechippter Hund vorgefunden, dessen Halter*in ausfindig gemacht werden kann, wird gesetzeskonform ein Bußgeld in Höhe von 300 Euro erhoben.

Derartige effiziente Kontrollen sind erst dank der neu aufgebauten lokalen Hundedatenbank möglich, die ebenfalls das Resultat unserer Bemühungen ist. Gab es zuvor lediglich eine nationale Datenbank, auf die die Kontrollorgane in Ägina jedoch keinen Zugriff hatten, konnte dank der konstruktiven Zusammenarbeit der lokalen Regierung nun auch eine lokale Datenbank eingerichtet werden, in die alle neu registrierten Hunde eingetragen werden. Durch den regelmäßigen Abgleich der Datenbanken ist eine zuverlässige Grundlage für die Kontrollinstanzen vorhanden.

Zusätzlich zu der Kennnummer jedes Hundes werden dort weitere relevante Informationen zu Hund und Halter*in gespeichert, z.B. ob das Tier kastriert ist. Das macht die Datenbank zur ersten ihrer Art in ganz Griechenland.
Ihr Aufbau im letzten Jahr war ein großer Schritt, um die Streunerpopulation langfristig unter Kontrolle zu bringen.

Nicht nur die Zahlen, auch die Beobachtungen vor Ort sprechen für den Erfolg des Projekts. So berichtete das lokale Tierheim unserem Partner, dass merklich weniger verwahrloste Jagdhunde aufgelesen werden. Um zudem zu verhindern, dass Menschen vom Festland nach Ägina kommen, um ihre Hunde auszusetzen, sollen in Zukunft auch am nur 45 Minuten entfernten Hafen von Piräus (Athen) Plakate ausgehängt werden, die darauf hinweisen, dass Besucher*innen der Insel, die mit ungechippten Hunden unterwegs sind, ebenfalls 300 Euro Strafe zahlen müssen.

Erfolgsmeldungen aus Zeiten vor Corona
© Zero Stray Pawject e.V.

Doch wann wir Maßnahmen wie diese zum nachhaltigen Streunerschutz wieder anpacken können, ist momentan unklar. Aufgrund des Coronavirus herrscht in Griechenland eine strikte Ausgangssperre, die nur in Ausnahmefällen – beispielsweise für Arztbesuche oder den Gang zum Supermarkt – den Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung erlaubt. Zwar sind Tierarztpraxen derzeit weiter geöffnet, dort dürfen aber nur tiermedizinische Notfälle behandelt werden.

„Am notwendigsten ist es derzeit, den Menschen unbegründete Ängste im Hinblick auf ihre Hunde als potenzielle Überträger von Covid19 zu nehmen und auf diese Weise zu verhindern, dass die Menschen ihre Tiere aussetzen. Über die Sozialen Medien versuchen wir, möglichst viele Menschen darüber zun informieren, dass von Ihren Haustieren keine Gefahr ausgeht“,

so unsere Partner zur aktuellen Arbeit.

Großflächige Informationsarbeit, um solche unter Umständen für die Tiere lebensbedrohlichen Falschmeldungen aus der Welt zu räumen, ist auch eines der Ziele, das wir mit Hilfe des WTG-Nothilfefonds ermöglichen wollen.

Wir bitten Sie von Herzen: Unterstützen Sie uns dabei, dass die wertvolle Arbeit für den Schutz der Tiere nicht zusammenbricht.

 

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