Die Tollwut-Welle in Südafrika stoppen
Sich häufende Tollwutfälle sorgen aktuell für eine angespannte Lage im Land – und machen auch in unseren Einsatzgebieten zusätzliche Maßnahmen im Kampf gegen das Virus unbedingt notwendig.
Tollwut gilt als eine der tödlichsten Zoonosen, also eine von Tieren auf den Menschen (oder umgekehrt) übertragbare Erkrankung. Bis heute tötet das Virus weltweit fast 60.000 Menschen im Jahr – darunter vor allem Kinder, die in 99 Prozent der Fälle durch Hundebisse infiziert werden. Alles Wissenswerte über das lebensbedrohliche Virus – und wie wir von der Welttierschutzgesellschaft zu dessen Eindämmung beitragen – erfahren Sie hier: »https://welttierschutz.org/themen/tollwut/
In den vergangenen Jahren konnten wir zusammen mit unseren Partnerorganisationen in zahlreichen Armenvierteln und abgelegenen Gemeinen Südafrikas zu einer Verbesserung der Tierschutzsituation beitragen. Durch Impfkampagnen und Information der Tierhalter*innen wirkten wir rund um die Hauptstadt Pretoria sowie am Ostkap daran mit, dass das Tollwut-Virus in unseren Projektgebieten weitgehend unter Kontrolle gehalten werden konnte.
Noch Anfang 2021 waren wir zuversichtlich, dass unser gemeinsames Projekt mit der Community and Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA) nach langjähriger Zusammenarbeit unsere Unterstützung nicht mehr benötigte. Doch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verschlimmerten die Lage vieler Menschen im Land und damit einhergehend auch die Situation der Tiere.
So war es für uns selbstverständlich, die Zusammenarbeit im Spätsommer 2021 angesichts der unerwarteten Notlage zu reaktivieren – es sollte sich herausstellen, dass der Zeitpunkt besser nicht hätte sein können.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Denn bereits im August, als wir die Zusammenarbeit gerade erst wieder aufgenommen hatten, berichtete unsere Partnerorganisation von ungewöhnlich vielen Tollwutfällen im Land, die auch unsere Einsatzgebiete in den Provinzen Gauteng und am Ostkap betrafen.
Ursächlich dafür könnten die eingeschränkten Impfungen infolge der Corona-Restriktionen sein, als in Südafrika über Monate strenge Ausgangssperren herrschten und auch Tierärzt*innen nur bei Notfällen, nicht aber für präventive Maßnahmen wie Impfungen, tätig werden durften. Zudem berichtet Renee van Rheede van Oudtshoorn, Tierärztin und Leiterin der Organisation, dass in den betroffenen Regionen geplante Impfmaßnahmen durch staatliche Tierärzt*innen entfallen sind, da diese im Rahmen der Bekämpfung mehrerer Ausbrüche der hochansteckenden Maul- und Klauenseuche abberufen werden mussten.
20.000 Tollwutimpfungen in den besonders betroffenen Gebieten
Unsere Maßnahmen sind nun wichtiger denn je! Im Rahmen unserer laufenden Projektarbeit wollen wir in den kommenden zwei Jahren insgesamt 20.000 Tollwutimpfungen verabreichen.
Damit soll nicht nur der Ausbreitung des tödlichen Virus und vielen leidvoll sterbenden Tieren entgegengewirkt werden, sondern dem Tierleid insgesamt. Denn die Tollwut ist nicht nur für infizierte Tiere, für die es keine Heilungschancen oder lebensrettende Therapien gibt – fatal. Auch gesunde Tiere bekommen die Folgen zu spüren: Aus Angst vor einer möglichen Ansteckung werden sie nicht mehr versorgt, gewalttätig vertrieben, manchmal gar grausam getötet.
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, es lässt sich von Glück sagen, dass wir gerade jetzt wieder vor Ort im Einsatz sind und in den zurückliegenden drei Monaten bereits mehr als 3.000 lebensrettende Impfungen verabreichen konnten.
Anderer Ort, gleiche Gefahr
Auch aus der Township Khayelitsha nahe Kapstadt, mehr als 1.000 Kilometer entfernt, erreichten uns im Sommer beunruhigende Nachrichten: Wenige Tage nacheinander waren Mitte August in der Klinik unserer Partner Mdzananda Animal Clinics (MAC) zwei Hunde eingeliefert worden, bei denen die Tierärzt*innen eine Tollwutinfektion vermuteten. Die Tiere litten unter verdächtigen Symptomen wie Erbrechen, starkem Speichelfluss, Desorientierung und Aggressivität. Aufgrund des großen Leids der Tiere und des begründeten Verdachts auf Tollwut entschieden sich die Tierärzt*innen dafür, die Tiere zu erlösen. Anschließend wurden diese dem staatlichen tiermedizinischen Labor zugeführt, das wenig später den Verdacht bestätigte: Beide Proben waren positiv auf das Tollwutvirus. Damit handelt es sich, Angaben unserer Partner zufolge, um die ersten registrierten Tollwutfälle in der südafrikanischen Provinz Westkap seit 1994.
Wie die beiden infizierten Tiere, die in derselben Straße des Armenviertels Khayelitsha lebten, sich mit dem Virus angesteckt hatten, konnte bisher nicht nachvollzogen werden. Weitere Verdachtsfälle bestätigten sich glücklicherweise nicht, doch die Bedrohung ist wieder in greifbare Nähe gerückt – eine schnelle Reaktion unbedingt notwendig.
Neben mehreren Impfeinsätzen in der unmittelbaren Umgebung der beiden bestätigten Tollwutfälle wurden in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium und mit unserer Unterstützung weitere Impfaktionen durchgeführt. So wurden in der benachbarten Township Mfuleni an insgesamt vier Standorten 900 Impfungen – 500 davon von uns finanziert – an nur einem Tag verabreicht und schützen nun ebenso viele Tiere vor der tödlichen Gefahr einer Infektion mit dem Virus.
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, schnelle Hilfe durch Impfkampagnen auf der einen, nachhaltige Einsätze auf der anderen Seite: Es braucht jetzt gemeinsame Kräfte, um der Tollwut zu begegnen. Bitte helfen Sie!
Jetzt die Tollwut stoppen!
Bitte werden Sie Fördermitglied und sichern Sie mit 5 Euro im Monat zehn Hunden wie Lynel die lebensrettende Tollwut-Impfung!
Jetzt helfenLesen Sie aktuelle Neuigkeiten aus unseren Projekten für Streuner
Hunde Syriens in tödlicher Gefahr
Ein blinder Hund, wir nennen ihn Enis, war von seinem metertiefen Sturz in eine Grube verletzt und hilflos,… Weiterlesen »
Khayelitsha: Nalas Weg zurück ins Leben
Nala bewies sich in der Tierklinik unserer Partnerorganisation als wahre Kämpferin und überlebte. Sie hatte die Chance, fürsorglich… Weiterlesen »
Südafrika: Hunde sterben ungesehen im Schatten der Armut
Ein zarter Welpe, durch schweren Räudebefall und Unterernährung dem Tode geweiht, im Müll zusammengebrochen: Die kleine Hündin Nala… Weiterlesen »
Wenn der beste Freund zum Feind wird
Sein eindringlicher Blick geht unter die Haut, der Wunsch nach Fürsorge ist nicht zu übersehen. Doch viele Hunde… Weiterlesen »
Syrien: Unerschütterliche Tierhilfe – auch für Raja und ihre Welpen
Inmitten von Krieg, Krankheit und Naturkatastrophen droht auch Hunden und Katzen in Syrien der Tod – gemeinsam mit… Weiterlesen »
Syrien: Hündin und Welpen in Not
Nach einem Verkehrsunfall gelähmt und zu geschwächt, ihre sechs kleinen Welpen zu säugen, versteckte sich diese Hündin im… Weiterlesen »
Impfen gegen Tollwut: So helfen unsere Tierkliniken in Südafrika
Unter anderem in der Ostkap-Provinz in Südafrika etwa grassiert bis heute die Tollwut. Hier sind es Tierschützer*innen wie… Weiterlesen »
Hund Mickey soll leben dürfen!
Bis heute tötet die Tollwut Tiere und Menschen in Südafrika – dabei gibt es eine einfache und langfristige… Weiterlesen »
Hunde in Südafrika: Vertrauen in Tierschutz wächst!
Unser Einsatz für Haustiere und Streuner in Südafrikas Township Khayelitsha ist leider einmalig – wir bieten hier die… Weiterlesen »
Hundeleben in Südafrika: Hilfe, wo es sonst keine gibt
Nachdem Linas Halter verstorben war, durchlebte sie offenbar wochenlang schlimmste Qualen. Helfen Sie Hunden wie Lina in Südafrika! Weiterlesen »
Dringender Aufruf: Jetzt Tierrettung in Syrien ermöglichen!
Unaufhaltsam ist unser Team in diesen Stunden im Einsatz, bergen Tiere aus den Trümmern und versorgen ihre Wunden.… Weiterlesen »
Syrien: Hunde wie Blade kämpfen ums Überleben
Tagelang muss die junge Hündin bereits vergeblich auf Nahrungssuche gewesen sein – ausgezehrt und verzweifelt, einsam und allein… Weiterlesen »
Weltkatzentag: Streuner in Thailand nicht vergessen
Am 8. August feierten wir den Weltkatzentag. Bitte schließen Sie sich an: Schenken Sie Ihre Aufmerksamkeit und Fürsorge… Weiterlesen »
Thailand: Unsere Tierschutzarbeit steht keinen Moment still
Um traurigen Schicksalen wie dem von Jenny und Forest vorzubeugen, wollen wir mehr als 5.000 Tiere – Hunde… Weiterlesen »
Tierschutz in Thailand: Um Jahre zurückgeworfen!
Monate des Krisenmodus haben in Thailand ihre Spuren hinterlassen: Zu der ohnehin hohen Zahl streunender Tiere sind zuletzt… Weiterlesen »
Gefahren durch Corona und Tollwut – und trotzdem viel Hoffnung für die Streuner Südafrikas
Beunruhigende Entwicklungen in Südafrika: Besonders haben die wieder anwachsenden Tollwut-Zahlen im Land unsere Projektarbeit gefordert. Doch es gibt… Weiterlesen »
Unser Hoffnungsbote fürs neue Jahr: Kätzchen Bert
Zwischen Bombeneinschlägen, steigender Corona-Infektionszahlen und wachsender Nahrungsmittelnot erscheint die Rettung des kleinen Kätzchens Bert in Syrien wie ein… Weiterlesen »
Gauteng/Südafrika: Tierschutz erneut im Krisenmodus
Wie gestaltet sich die Arbeit kurz vor womöglich neuen gravierenden Einschränkungen, durch die sich auch die Situation für… Weiterlesen »
Tollwut auf dem Vormarsch?
In Südafrika konnte die Tollwut – Jahrzehnte unter Kontrolle gehalten – jetzt wieder um sich greifen. Darauf müssen… Weiterlesen »
Mit Information und Impfung Leben retten
Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation sind wir seit 2015 in Lilongwe aktiv, um das tödliche Tollwutvirus einzudämmen. Seit 2020… Weiterlesen »
Zum Weltkatzentag: Die Rettung von Alin und Alen
Die zwei kleinen Katzenkinder waren gerade einmal schätzungsweise acht Wochen alt, als sie durch einen glücklichen Umstand von… Weiterlesen »
Überleben zwischen Trümmern: Tierhilfe in Syrien
Traumatisiert und verletzt: Das Leid der Tiere in Syrien – die oft unsichtbaren Opfer des Krieges – ist… Weiterlesen »
Streuner im Schatten der Coronakrise: Wohin, wenn es kein Zuhause gibt?
Menschenleer: Nichts beschreibt die Situation auf den Straßen der Welt in Pandemiezeiten besser. Doch das Leid der streunenden… Weiterlesen »
Zum Weltstreunertag: Zeigen auch Sie Herz für Hunde wie Griffin?
Der diesjährige Weltstreunertag am 04. April steht ganz im Zeichen der Coronakrise: Denn die Folgen der mittlerweile monatelang… Weiterlesen »
Streunern wie Chance ein besseres Leben schenken
Mit großen ängstlichen Augen kauert der Hund in der Ecke. Schwer erkrankt, die offene Wunde am Nacken von… Weiterlesen »
Hilfe für Streuner in Südafrika – Blick zurück und nach vorn
Nach fünfjährigem gemeinsamen Einsatz in den Townships von Südafrika mit der lokalen Organisation CVS-SA geben wir die Tierschutzarbeit… Weiterlesen »
Thailand ohne Tourismus: Was heißt das für die Streuner?
Im Interview berichtet Dr. Helen Guy, Tierärztin unserer Partner auf der Insel Koh Lanta, über die unmittelbaren Folgen… Weiterlesen »
Unvergessliche Erfahrungen
Zwei südafrikanische Tiermedizinstudierende berichten von ihren Erfahrungen in unserem Streunerprojekt rund um Pretoria. Weiterlesen »
Der Weg in eine Tollwut-freie Welt
Der Welt-Tollwut-Tag ist ein wichtiger Termin - auch im Tierschutzkalender. Er macht auf die weiterhin große Belastung durch… Weiterlesen »
Im Kampf gegen die Tollwut
Bis heute sterben in der Hauptstadt Lilongwe jedes Jahr noch zahlreiche Menschen, die sich über einen Biss von… Weiterlesen »
Zola will leben!
Ihr leises Wimmern, die unterwürfige Körperhaltung und nicht zuletzt der eindringliche Blick: Zola, so tauften wir den Welpen hier am Stadtrand… Weiterlesen »
Brief aus Südafrika
Die Worte unserer südafrikanischen Partner rühren zu Tränen. Es ist ein Dank an Sie alle... Weiterlesen »
Kater Armando: Samtpfote mit großem Überlebenswillen
Was ist ihm nur widerfahren? Diese Frage stellte sich uns beim Anblick des Katers bei seiner Rettung im Rahmen unserer… Weiterlesen »
WTG-Nothilfefonds: Für den Streunerschutz in Südafrika
Die ersten Gelder aus dem WTG-Nothilfefonds – der eine grundlegende Tierschutzarbeit trotz Coronakrise ermöglichen soll – werden unserem… Weiterlesen »
Streunerschutz trotz Krisen
Bis zum Ausbruch der Corona-Krise konnten viele tausend Streunerhunde und -katzen tiermedizinisch behandelt, geimpft und kastriert werden. Weiterlesen »
Hunde wie Clifford brauchen Menschen wie Sie!
Der Weltstreunertag macht alljährlich auf die Notwendigkeit für den Schutz der unzähligen Streunerhunde und -katzen weltweit aufmerksam. Wie wichtig… Weiterlesen »
Besorgniserregende Reaktionen auf Beißvorfall in Thailand
Der Fall eines fünfjährigen Jungen, der im Februar in Thailand am Strand von Ao Nang von streunenden Hunden… Weiterlesen »
Reise um unsere Tierschutzwelt
Gemeinsam mit unseren Partnern weltweit konnten wir in den letzten 20 Jahren maßgebliche Erfolge für die Tiere verzeichnen.… Weiterlesen »