Thailand: Unsere Tierschutzarbeit steht keinen Moment still
Die vergangenen zwei Jahre forderten den Streunern in Thailand viel ab. Aufgrund der zunehmenden Armut im Land infolge der Corona-Pandemie, wuchs auch ihr Leid immens. Gleichzeitig konnte die wertvolle Hilfe im Rahmen unseres Projekts mit unseren Partnern der Lanta Animal Welfare (LAW) nur eingeschränkt geleistet werden – strenge Lockdown-Regeln verhinderten beispielsweise zeitweise den Einsatz der so notwendigen mobilen Klinik, Bildungsarbeit in Schulen musste gänzlich aussetzen. Doch wir standen nicht einen Moment still – und geben jetzt erst recht alles, um die Lücken zu schließen und weitere schwerwiegende Folgen abzuwenden!
Hintergrund: Tierklinik in Thailand
Im Fokus unseres Einsatzes für die streunenden Hunde und Katzen in Thailand steht die nachhaltige Minimierung der Streunerpopulation durch Kastrationen sowie die Prävention von Krankheiten wie Tollwut. Durch Informations- und Bildungsarbeit wollen wir den Umgang mit Streunern nachhaltig verbessern.
Zum ProjektSchmerzlicher Rückblick: Tierschutz in Corona-Zeiten
Bereits Ende 2020 berichtete Tierärztin Dr. Helen Guy, die leitende Tierärztin unserer Partnerorganisation von einer Zunahme ausgesetzter Hunde und Katzen in Thailand, die hungernd und geschwächt durch die Straßen streunten. Zudem beobachteten unsere Partner, dass der Missmut der Menschen über die eigene Not und die wachsende Zahl der Streuner in Gewalt gegenüber den Tieren resultierte.
Wenngleich unser Einsatz notwendiger nicht hätte sein können, konnte er über Monate nur eingeschränkt stattfinden. Bildungsmaßnahmen fielen gänzlich aus. Auch 2021 setzte sich dieser Krisenmodus fort: Zeitweise konnte keine Klinik ausgeführt werden, wir konnten aber immerhin in den wenigen Wochen, in denen es möglich war, in doppeltem Tempo arbeiteten und so für die Tiere Hilfe leisten.
Mit unermüdlichem Einsatz und immens gewachsenem Aufwand stellten wir so aber sicher, dass in Summe über 1.500 Katzen und mehr als 800 Hunde geimpft und kastriert wurden.
Dass unser Einsatz – aller Herausforderungen zum Trotz – lebensrettend ist, zeigt das Beispiel der Welpen Jenny und Forest:
Ausgesetzt am Rande eines Tempels
Ihr Schicksal gibt der Notsituation ein Gesicht: Stark abgemagert und von Parasiten befallen wurden die beiden nur wenige Monate alten Hunde von unseren Partnern am Rande eines Tempels im thailändischen Pak Meng aufgelesen. Verzweifelt suchten die offensichtlich ausgesetzten Tiere bereits seit Tagen erfolglos im Müll nach Nahrung.
Das Aussetzen ungewollter Hunde in Tempelanlagen ist in Thailand nicht unüblich: Die Halter*innen lassen ihre Tiere dort in falscher Annahme zurück, dass sich die Mönche den Tieren annehmen würden. Doch die große Anzahl macht das unmöglich. Zudem steigert sich das Problem, da sich die zumeist unkastrierten Tiere unkontrolliert vermehren, sich Krankheiten verbreiten und letztlich auch Konflikte zwischen den Hunden entstehen. Diese führen dann mitunter zu Verletzungen, die unbehandelt tödlich verlaufen können.
Junge Hunde wie Forest und Jenny haben es besonders schwer:
„Die größeren, etablierten Hunde in dem Revier verweigerten ihnen den Zugang zu Nahrung. Niemand kümmerte sich um sie“
erzählt Dr. Helen Guy, die an der Rettung der beiden Welpen im Rahmen einer unserer mobilen Kliniken beteiligt war.
Forest und Jenny hatten Glück im Unglück: Sie wurden von unserer mobilen Klinik aufgelesen und von unseren Partnern tiermedizinisch umfassend .
Schauen Sie selbst, welch positive Veränderung bereits wenige Wochen dieser Fürsorge bewirkten:
Doch Jenny und Forest sind nur beispielhaft für das Leid unzähliger Streuner Thailands. Hunderte weitere Tiere – neben Hunden auch zahlreichen Katzen – müssen den täglichen Kampf ums Überleben auf den Straßen Thailands weiterführen. Kater Blanco – ebenfalls im Rahmen einer unserer Einsätze aufgelesen – ist ein weiteres, schmerzliches Beispiel:
Der ausgezehrte Körper des Katers wies bei seinem Auffinden schmerzhafte Entzündungen und von Maden befallene Wunden auf. So sehr plagten ihn die Schmerzen, dass er nicht mehr in der Lage war, Nahrung zu sich zu nehmen. Auch ihm können unsere Partner nun die tiermedizinische Versorgung und Fürsorge bieten, um seine Schmerzen zu lindern und ihm hoffentlich neuen Lebensmut zu schenken.
Um ihre Leben zu verbessern, die Streunerpopulation langfristig einzudämmen und so unzähligen Tieren großes Leid zu ersparen, sind unsere mobilen Klinken unerlässlich.
2022: Die Lücken schließen, die die Pandemie hinterlassen hat
Wir sind erleichtert, dass wir mittlerweile unsere Arbeit wieder nahezu uneingeschränkt ausüben dürfen: Unter Berücksichtigung der Hygiene- und Abstandsgebote können sowohl die mobilen Kliniken stattfinden, als auch wertvolle Bildungsmaßnahmen wiederaufgenommen werden. Herausforderungen wie gestiegene Preise wollen wir dank Menschen wie Ihnen überwinden – mit dem gemeinsamen Willen, den Streunern zu helfen, wollen wir in den nächsten Monaten in insgesamt neun Regionen Thailands regelmäßige mobile Klinken durchführen. Unser Ziel ist es, mehr als 5.000 Tiere – Hunde und Katzen – zu kastrieren und gegen Tollwut zu impfen. Dafür geben wir alles!
Wir stehen jetzt fester denn je an der Seite der Tiere – damit es zu traurigen Einzelschicksalen wie jenen von Jenny und Forest gar nicht erst kommt.
Im Video lernen Sie Dr. Helen Guy kennen und können einige Eindrücke von einer der ersten Kliniken in diesem Jahr, die auf Lanta Noi stattfand, gewinnen:
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Bildungsarbeit im Fokus
Wie Guy im Video berichtet, spielt insbesondere auch die Bildungsarbeit in diesem Jahr eine bedeutende Rolle, denn hier hatte die Corona-Pandemie nahezu für Stillstand gesorgt. Aber nachhaltig kann unser Einsatz für die Streuner in Thailand nur sein, wenn auch die Bevölkerung für die Tierschutzproblematiken sensibilisiert wird und den Schutz der Tiere selbst in die Hand nimmt. Dazu zählt neben dem richtigen Umgang und der Versorgung von Haustieren vor allem das Wissen um die Notwendigkeit von Kastrationen.
2022 wollen wir deshalb diesen Bereich wieder massiv ausbauen und an allen Klinikstandorten die begleitenden Bildungsmaßnahmen für Schulkinder wiederaufnehmen. Über persönliche Gespräche und anschauliches Informationsmaterial sollen darüber hinaus möglichst viele Menschen in den jeweiligen Gemeinden erreicht werden. Darunter sind auch zahlreiche Haustierhalter*innen, denen wir die Bedeutung von Kastrationen und Impfungen ihrer Tiere ans Herz legen.
Auch wollen wir durch diese Gespräche ermitteln, inwiefern sich die Einstellung der Menschen gegenüber den Streunern verändert hat. Diese Erkenntnisse sind dann die Basis weiterer umfangreicher Bildungsmaßnahmen.
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, nur durch Ihre Unterstützung können wir die krisengezeichneten Monate hinter uns lassen und Streunern wie Forest und Jenny die Chance auf ein leidfreies, tiergerechtes Leben schenken. Bitte helfen Sie dabei – mit Ihrer Spende.
Thailands Streuner brauchen Ihre Hilfe!
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