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Streunerschutz trotz Krisen

Unsere Partnerorganisation Community and Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA) schafft es – trotz immer wieder erschwerender Umstände – unglaubliche Erfolge zu verzeichnen: Bis zum Ausbruch der Corona-Krise konnten rund um die Hauptstadt Pretoria sowie am Ostkap im Rahmen mobiler Kliniken noch viele tausend Streunerhunde und -katzen tiermedizinisch behandelt, geimpft und kastriert werden – und auch jetzt geht die Arbeit trotz besonderer Bedingungen weiter.

 

Hintergrund: Streuner in Südafrika

In den letzten Jahren erzielten wir zusammen mit der lokalen Organisation Community Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA) weitreichende Tierschutzerfolge in den Armenvierteln rund um die Hauptstadt Pretoria sowie in der Ostkap-Provinz: Wir ermöglichten den Ausbau einer tiermedizinischen Grundversorgung, führten Kastrations- und Impfaktionen durch und sorgten mit Bildungsmaßnahmen für mehr Tierschutzbewusstsein in der Bevölkerung. Jetzt gilt es, dass die großartigen Erfolge für die Streuner in Südafrika nicht durch Folgen der Corona-Pandemie zunichtegemacht werden.

Zum Projekt

Eine der effektivsten Methode, um nachhaltig Tierleid zu verhindern, ist die Kastration. Durch sie kann der unkontrollierten Vermehrung entgegengewirkt und so verschiedenen Problemen vorgebeugt werden: Dazu gehört in erster Linie die Vermeidung ungewollten Nachwuchses, der oft unversorgt und krank auf den Straßen seinem Schicksal überlassen wird. Aber auch die verstärkte territoriale Konkurrenz zwischen den Streunern und die leichtere Übertragung von Infektionskrankheiten können in kleineren Streunerpopulationen eingedämmt werden.

In den Einsatzgebieten unseres Partners CVS-SA bedarf eine erfolgreiche Kastrationsaktion jedoch umfangreicher Vorarbeit: Aufgrund von Vorurteilen, wie beispielsweise, dass Hunde nach dem Eingriff keine guten Wachhunde mehr seien oder nicht mehr erfolgreich als Jagdhund eingesetzt werden können, stehen viele Halter*innen dem Eingriff skeptisch gegenüber. Daher müssen Tierärztin Renee van Rheede van Oudtshoorn und ihr Team vorbereitend den Halter*innen ausführlich und verständlich darlegen, dass die Kastration auf das Verhalten der Tiere keine negativen Auswirkungen hat. 

Im Vorfeld einer Kastrationsaktion reist das Team immer mit einigen Monaten Vorlauf in das ausgewählte Gebiet, um sowohl mit den Halter*innen zu sprechen als auch eine Bestandsaufnahme der dort lebenden Tiere durchzuführen. Dabei wird der Gesundheitszustand der Tiere erfasst und bei Notwendigkeit bereits individuell notwendige tiermedizinische Maßnahmen geleistet.

Mit 1.031 Kastrationen im Zeitraum von einem Jahr haben die Tierärztin und ihr Team Großartiges geleistet. Zusätzlich wurden allein im Einsatzgebiet in der Region Gauteng rund um Pretoria insgesamt 11.924 Hunde und Katzen geimpft.

Streunerschutz trotz Krisen
Ostkap im Juni 2019: Tierschutzbewusste Hundehalter*innen hatten ihre Hunde teils kilometerweit in Schubkarren transportiert, um sie tiermedizinisch versorgen und kastrieren zu lassen.

Erschwerende Umstände: Erst Überflutung, dann Hitze – und jetzt die Corona-Pandemie

In Anbetracht der oftmals schwierigen Umstände, unter denen das Team arbeiten muss, bekommen diese Zahlen nochmals eine besondere Dimension. So wurde die Lage im zurückliegenden Dezember, mitten im südafrikanischen Sommer, erstmals prekär: Erst zehrten heftige Stürme mit Unmengen an Niederschlag an den Kräften der Menschen und Tiere. Die Regenmassen überfluteten große Teile der von unserem Partner aufgebauten mobilen Klinken und stellten die Durchführung unserer geplanten Einsätze vor Herausforderungen. Kurz darauf suchte Pretoria eine wochenlange Hitze auf – erneut war die Arbeit massiv erschwert.

Und jetzt die Corona-Krise, die eine neue, nie da gewesene Katastrophe darstellt und die wohl einschneidensten Folgen für unsere Arbeit hat: Natürlich werden die mobilen Kliniken, die regelmäßig in unterschiedlichen Townships stattfinden und große Menschenansammlungen verursachen, zum Schutz der Menschen ausgesetzt. Doch gerade jetzt muss unser Einsatz für die Streuner unbedingt weitergehen.

„Nicht nur bleibt bei den meisten Menschen in diesen sorgenvollen Zeiten weniger Platz für die Nöte der Tiere, auch kursieren Falschmeldungen hinsichtlich der Übertragung des Virus vom Hund auf den Menschen. Das hat zur Folge, dass mehr Tiere misshandelt und getötet werden“,

berichtet Renee van Rheede van Oudtshoorn.

Die offizielle Erlaubnis, erkrankten und verletzten Tieren trotz Ausgangssperre weiterhin zu Hilfe eilen zu dürfen, liegt glücklicherweise vor. Doch zum Schutz ihres Teams, bestreitet die Tierärztin diese Einsätze derzeit allein.

Starke Partner für mehr Tierwohl

Renee van Rheede van Oudtshoorns Einsatz ist unermüdlich – wie nicht zuletzt die aktuelle Situation belegt. Zuletzt wurde sie für ihren besonderen Dienst für die Gesellschaft auch durch eine offizielle Ehrung von der Gesellschaft der südafrikanischen Tierärzte (SAVA) belohnt.

Wir sind stolz, die tolle Arbeit ihres Teams maßgeblich zu unterstützen und so vielen tausend Streunern in Südafrika ein besseres Leben zu schenken – mit oder ohne Krise bedürfen Partner wie die CVS-SA unserer fortlaufenden Unterstützung.

Ihr Beitrag zum WTG-Nothilfefonds

Von ganzem Herzen bitten wir Sie, auch in dieser persönlich so herausfordernden Zeit an der Seite der Tiere zu bleiben – mit Ihrer treuen monatlichen Unterstützung für den WTG-Nothilfefonds!

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