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Auf dem Weg zu mehr Tierwohl: 25 neue Paravets für Liberia

Anfang 2019 starteten wir im westafrikanischen Liberia gemeinsam mit LAWCS (Liberia Animal Welfare and Conservation Society) und der Welttierschutzstiftung den Einsatz unseres Aus- und Weiterbildungsprogrammes TIERÄRZTE WELTWEIT. Angehendes Fachpersonal für Tiergesundheit, so genannte »Paravets, werden im Rahmen ihrer Ausbildung auch im Tierschutzwissen geschult, um den Tieren künftig eine bessere Versorgung bieten zu können. Die ersten 25 Studierenden schlossen Anfang des Jahres erfolgreich ab und sind jetzt Hoffnungsträger für das Tierwohl im Land.

Ein Beitrag von Paula Peckmann, Praktikantin bei der Welttierschutzgesellschaft.

Hintergrund: TIERÄRZTE WELTWEIT

Gemeinsam mit der Welttierschutzstiftung und lokalen Partnern engagieren wir uns im Rahmen des Programms TIERÄRZTE WELTWEIT (englisch: VETS UNITED) für mehr Tierschutz in tierbezogenen Berufen in Ländern des Globalen Südens. Dafür setzen wir bei zahlreichen Berufsgruppen an, um durch Aus- und Fortbildungskurse sowohl theoretisch als auch praktisch Tierschutzthemen zu lehren und so das Tierwohl durch eine optimierte tiermedizinische Versorgung nachhaltig zu verbessern.

Zum Programm

Wie in vielen afrikanischen Ländern ist auch in Liberia die Haltung von Nutztieren Lebensgrundlage vieler Menschen. Insgesamt 60 Prozent der Bevölkerung arbeitet im Nutztiersektor, jede dritte Familie hält eigene Rinder, Schafe, Ziegen oder Hühner. Der hohen Anzahl von rund 1,5 Millionen Nutztieren steht die außerordentlich geringe Anzahl von weniger als zehn Tierärzt*innen und etwa 20 Paravets gegenüber. Das Wohl vieler Tiere kann somit kaum sichergestellt werden.

Die Cuttington Universität und das Lofa County Community College (LCCC) bieten den Studiengang Tierwissenschaft an, der sich vor allem theoretisch mit den Grundlagen der Haltung und Versorgung von Tieren beschäftigten. Durch die geringe Anzahl an Tierärzt*innen in Liberia, starten viele Studierenden direkt nach ihrem Abschluss mit der Versorgung der Tiere, wenngleich ihre Kenntnisse hinsichtlich Haltungs-, Ernährungs-, Gesundheits- und vor allem der dafür wichtigen Tierschutzaspekte aufgrund von Defiziten in ihrer Ausbildung nur unzureichend sind.

Diese Lücke wollen wir mit unserem Einsatz schließen.

Ein Start unter besonderen Bedingungen

Die Maßnahmen, die ab März 2020 mit der Corona-Pandemie einhergingen, machten nach einem ersten erfolgreichen Jahr des Projektes kurzfristige Umstrukturierungen notwendig. Anstelle von Präsenzvorlesungen, wurden die theoretischen Tierschutzmodule von April bis August 2020 online gelehrt:

Das Programm startete dann digital mit 39 Studierenden der Cuttington University und 35 Studierenden des LCCC, die im Verlauf des Studienjahres in 19 Tierschutzthemen weitergebildet wurden. Zudem nahmen vier Dozent*innen der Cuttington Universität und ein Dozent des LCCC sowie dessen Dekan am Lehrprogramm teil, um in Zukunft diese Tierschutzlehre eigenständig übernehmen zu können.

  • Alle Studierenden waren außerdem Teilnehmer*innen der digitalen »Africa Animal Welfare Conference (AAWC). Bei der Konferenz kommen internationale Protagonist*innen aus dem Bereich des afrikanischen Tierschutzes zusammen, um sich zu vernetzen und gemeinsam Tierwohlthemen zu diskutieren. Die Studierenden hatten die Gelegenheit sich über nennenswerte Tierschutzthemen zu informieren und Gelerntes mit internationalen Kolleg*innen auszutauschen.
  • 25 Studierende der Cuttington Universität, die erfolgreich zwei Semester am Tierwohlkurs teilnahmen, schlossen bereits ihr Studium ab.

Mit dem Wissen aus dem Tierwohlkurs für die Tätigkeit als Paravets gewappnet

Jene Studierende wurden in einer feierlichen Abschlusszeremonie Ende Januar 2021 verabschiedet. Anwesend waren neben dem Direktor der liberischen Veterinärbehörde, ein Repräsentant der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen sowie der ehemalige Landwirtschaftsminister des Landes.

Der Tag war bedeutend für den Tierschutz: Denn es handelt sich um die ersten in Liberia ausgebildeten Paravets, die im Rahmen ihres Studiums umfangreiche praktische und theoretische Tierschutzkenntnisse erworben haben. Dies ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr. Um langfristig und nachhaltig Verbesserungen in Ausbildungsqualität sicherzustellen, werden wir neben der Lehre von Studierenden auch in Zukunft durch die Weiterbildung der Lehrenden sowie mit dem Engagement für die Akkreditierung des Kurses im Lehrplan fortfahren.

Leider ist die Coronasituation aktuell (stand Juli 2021) im Land aber sehr angespannt, die Zahl der Infektionen und Todesfälle beständig steigend. Erneut finden deshalb alle Kurse ausschließlich virtuell statt.

Der WTG-Nothilfefonds: Tierschutzbildung stärken!

Bereits mit 40 Euro übernehmen Sie die Kosten für den zweitägigen Einsatz eines Tierärzt*innen-Teams, zum Beispiel für die Versorgung von Nutztieren in Indien.

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