Projektmanager Uganda
David Balondemu ist »Paravet (Fachkraft für Tiergesundheit) und seit 2016 Projektmanager für das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT in Uganda. Seine Begeisterung für Tiere begann bereits im Alter von sieben Jahren, als seine Mutter ihm und seinen Geschwistern jeweils eine Ziege schenkte, für die er fortan Verantwortung übernahm. Während Balondemu mehrere Jahre lang für die staatliche Veterinärbehörde arbeitete, organisierte er Tagestouren in die umliegenden Dörfer, um dort die Tiere zu behandeln und die Menschen über Tierhaltung zu informieren. Im Jahr 2009 gründete er die BAM Tierklinik – eine lokale Organisation – die als Partner bei der Umsetzung des Programms TIERÄRZTE WELTWEIT in Uganda agiert.
Wie würden Sie die momentane Tierschutzsituation in Uganda beschreiben?
Wir haben festgestellt, dass die registrierten Krankheitsfälle und damit Krankheitsvorkommen über die letzten 16 Jahre angestiegen sind. Das weist darauf hin, dass sich die Gesundheit der Tiere verschlechtert und das Tierwohl abnimmt. Insbesondere Nutztiere erfahren während der Transporte oder auf dem Schlachthof viel Leid, denn das Interesse der Händler*innen ist es, den maximalen Profit zu erzielen – Tierwohl spielt dabei für sie leider kaum eine Rolle.
Des Weiteren stehen wir vor dem Problem, dass die Anzahl von Streunern, insbesondere von Hunden, aber auch streunenden Wiederkäuern, stetig zunimmt. Diese Tiere fallen häufig der Tollwut zum Opfer oder verenden in Verkehrsunfällen – hierbei werden nicht selten auch Menschen in Mitleidenschaft gezogen. Unterschiedliche Faktoren, darunter insbesondere die Armut und das Fehlen von ausgebildetem Tiergesundheitspersonal, führen hierzulande zu schlechtem Umgang mit den Tieren und oftmals zu deren Tod. Hinzu kommen Tierdiebstähle und die kontinuierlich zunehmenden Klimaextreme (extreme Dürre- und Regenzeiten), als zusätzliche Bedrohungen für die Tiere.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit für das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT am meisten?
Als Gründer der BAM Tierklinik bin ich sehr froh, einen Partner gefunden zu haben, der uns dabei unterstützt, die zentralen Herausforderungen, die uns zur Gründung des Vereins veranlasst haben, anzugehen. Die strukturierte Hilfe durch das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT, mit den gut durchdachten und vorbereiteten Kursmaterialien, vereinfacht die Ausbildung sehr. Insbesondere der Kontakt zu anderen teilnehmenden Organisationen hat mir geholfen, Ideen in Bezug auf Tierschutz und -gesundheit untereinander austauschen kann.
Inwiefern hat sich die Qualität von Bildung und Tierschutz in Uganda durch das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT bereits geändert?
Wir stellen fest, dass bei dem von uns ausgebildeten Personal in den sechs Gemeinden ein gutes Verständnis von der Verbindung zwischen Tierschutz und Tiergesundheit und besteht, da alle im Zuge derselben Ausbildung die notwendigen Kompetenzen erworben haben. Des Weiteren haben Auffrischungskurse für ausgebildete Paravets dabei geholfen, die Versorgung der Tiere maßgeblich zu verbessern. Nicht zuletzt haben wir durch die Ausstrahlung von Radiospots die Aufmerksamkeit zahlreicher Menschen auf unsere Arbeit lenken können und ein Bewusstsein für die Problematik und die Notwendigkeit unserer Maßnahmen geschaffen.
Nur mit Ihrer Unterstützung können wir das Programm weiterführen!
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