|

Leptospirose: unbekannt, aber nicht ungefährlich!

Leptospirose ist eine besonders in tropischen Ländern wie Uganda verbreitete Infektionskrankheit, die zwischen Tier und Menschen übertragen werden und unbehandelt für beide tödlich enden kann. Während die Impfung gegen die Krankheit bei Hunden in Deutschland zu den dringend empfohlenen Impfungen gehört, ist dies in Uganda, insbesondere aufgrund fehlender finanzieller Mittel der Tierhalter sowie des Mangels an Tierärzt*innen und Tiergesundheitspersonal, nicht üblich. Mit einem neuen Einsatz des Bildungsprogramms TIERÄRZTE WELTWEIT, einem Gemeinschaftsprojekt mit der Welttierschutzstiftung, wollen wir das Wissen über die Krankheit verbessern und Menschen und Tiere in Uganda effektiv davor schützen.

Eine Gefahr für Tier und Mensch, die unbehandelt tödlich enden kann

Leptospirose, im allgemeinen Sprachgebrauch auch Schlamm-, Sumpf- oder Feldfieber genannt, ist eine potentiell lebensbedrohliche, zoonotische – also zwischen Tier und Mensch übertragbare – Krankheit. Die durch das Bakterium Leptospira interrogans verursachte Erkrankung kann bei unterschiedlichsten Säugetieren vorkommen und wird vor allem über infektiöse Körperflüssigkeiten wie Urin, Blut oder Speichel übertragen. Häufigste Überträger sind Nagetiere, aber auch Hunde, Rinder und Schweine können Überträger sein. Menschen können sich durch kleine Verletzungen der Haut, der Schleimhaut oder Bindehaut anstecken. Aufgrund ihrer hohen Widerstandfähigkeit können die Bakterien im Wasser oder im Erdboden monatelang überleben.

Die Krankheit äußert sich bei Tieren in den meisten Fällen durch Erbrechen, Durchfall, Mattigkeit, Fressunlust, vermehrtes Trinken und Harnabsetzen sowie Atemproblemen. Bei einer schwerwiegenden Leptospirose kann es zu einer Niereninsuffizienz, Leber- und Lungenproblemen kommen, welche unbehandelt zum Tode führen können.
Die Symptome bei erkrankten Menschen unterscheiden sich nicht allzu sehr von den Symptomen der Tiere. Neben Fieber und Übelkeit sind auch Kopfschmerzen, Herzklopfen und Muskelschmerzen charakteristisch für die Erkrankung. Auch bei Menschen kann es in einem späteren Stadium der Krankheit zur Schädigung von Nieren, Leber und Lunge kommen. Häufig wird beim Menschen auch eine Gehirnhautentzündung als Folge beobachtet. Weltweit sterben jährlich rund 60.000 Menschen an der Krankheit.

Leptospirose: unbekannt, aber nicht ungefährlich.
Leptospirose: unbekannt, aber nicht ungefährlich.

Besserer Schutz vor Leptospirose in Uganda

Neben fehlenden finanziellen Mitteln zur Vorbeugung und Behandlung von Leptospirose sind es vor allem Schwierigkeiten bei der Diagnose sowie das fehlende Wissen über die Krankheit, die die Verbreitung im afrikanischen Uganda bisher begünstigten.

Vor allem Hunde stellen eine wichtige Ansteckungsquelle für Menschen und auch Rinder dar. Doch aufgrund des recht unspezifischen, also von anderen schwer zu unterscheidenden, Krankheitsbildes wird die Krankheit von Tierärzt*innen oftmals nicht diagnostiziert und nur sehr vereinzelt dokumentiert. Auch bei den Tierhalter*innen und in der Bevölkerung insgesamt fehlt es an Wissen über die Erkrankung, ihre Verbreitungswege und Folgen. Werden auftretende Symptome nicht mit einer möglichen Leptospiroseerkrankung in Zusammenhang gebracht und wird die Krankheit nicht diagnostiziert und entsprechend behandelt, können weder weitere Übertragungen noch tödliche Krankheitsverläufe verhindert werden.

Um das Vorkommen der Leptospirose in Uganda nachhaltig einzudämmen und das Bewusstsein in den Gemeinden zu stärken, unterstützen die Welttierschutzgesellschaft und die Welttierschutzstiftung im Rahmen ihres Gemeinschaftsprojekts TIERÄRZTE WELTWEIT die Makerere Universität in Kampala bei der Durchführung von speziellen Leptospirose-Workshops für Tiermediziner*innen. Dabei geht es neben der Sensibilisierung der Tierärzte für die Erkrankung vor allem darum, das tatsächliche Vorkommen von Leptospirose bei Hunden zu erfassen.

Rund um die Hauptstadt Kampala werden daher Hunde eingefangen und auf die Leptospirose hin untersucht: Alle Hunde, die Anzeichen der Erkrankung aufweisen, werden in Tierkliniken gebracht, um dort untersucht und im Falle eines positiven Testergebnisses entsprechend tiermedizinisch behandelt zu werden. Jedes negativ getestete Tier erhält eine Schutzimpfung, die gegen die gängigsten Leptospiren schützt.

Leptospirose: unbekannt, aber nicht ungefährlich.
Leptospirose: unbekannt, aber nicht ungefährlich.

Die 15 derzeit an den Workshops teilnehmenden Tierärzte lernen die Krankheit mit schnellen und günstigen Labortests zu diagnostizieren und Tierhalter*innen fachgerecht über vorbeugende Maßnahmen aufzuklären. Sie werden so zu Akteuren der Bewusstseinsbildung für die Krankheit in ihren jeweiligen Gemeinden.

Darüber hinaus sollen die erhobenen Daten langfristig Aufschluss darüber geben, welche spezifischen Impfstoffe gegen die unterschiedlichen Leptospira-Typen in Uganda zugänglich gemacht werden sollten.

Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Krankheit!

Mit Ihrer Unterstützung können wir das Programm weiterführen!

Mit einer Spende von 40 Euro retten Sie Tierleben!

Jetzt spenden

Aktuelle Neuigkeiten aus dem Programm VETS UNITED

Uganda: Die neue Tierschutzgeneration startet durch!

Gemeinsam für mehr Tierwohl sensibilisieren – unter dieser Mission schloss sich im Rahmen unseres Programms VETS UNITED eine… Weiterlesen »

Interview mit Tierärztin Maria Victoria Larrateguy über die neuen Lehrmodule von VETS UNITED

Die 14 Lehrmodule von VETS UNITED beinhalten umfangreiche Informationen zu Themen wie Tierhaltung, Transport und Krankheitsprävention und richten… Weiterlesen »

Tierschutzbotschafter*innen auf Tour

Mangelnde Kenntnisse in der Haltung von Nutztieren sind im westafrikanischen Gambia ein großes Problem. Eine Gruppe junger Tierschutzbotschafter*innen… Weiterlesen »

Africa Animal Welfare Conference 2022

Zusammen mit der Welttierschutzstiftung setzen wir in diesem Jahr einen maßgeblichen Programmpunkt auf der 6. Africa Animal Welfare… Weiterlesen »

Leitlinien für Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit

Mit praktischen Handlungsempfehlungen ebnen wir den Weg für mehr Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit. Weiterlesen »

TIERÄRZTE WELTWEIT: Zurück in den Alltag

Blicken Sie mit uns anlässlich des World Veterinary Day am 30. April auf die Erfolge des letzten Jahres… Weiterlesen »

Malawi: Wegweisend in Sachen Tierschutz

Für den Tierschutz in Malawi wendet sich vieles zum Positiven. In den vergangenen Monaten erlebten wir in dem… Weiterlesen »

Vom Studierenden zum Lehrenden

Bubacarr Jobarteh ist ein großer Hoffnungsträger für den Tierschutz in Gambia. Hoch motiviert trägt er dazu bei, den… Weiterlesen »

Auf dem Weg zu mehr Tierwohl: 25 neue Paravets für Liberia

Mit dem Wissen aus dem Tierwohlkurs des Programms TIERÄRZTE WELTWEIT sind sie Hoffnungsträger für Millionen Tiere. Weiterlesen »

Needs-Gaps-Analyse: Qualitätssicherung am Beispiel von TIERÄRZTE WELTWEIT in Malawi

Um die Bedarfe und Lücken in den Lehrinhalten zu ermitteln wurde vom Arbeitsbereich Monitoring & Evaluation eine umfangreiche… Weiterlesen »

Die Zukunft der Tiere Malawis liegt in ihren Händen

An zwei Bildungseinrichtungen schulen wir derzeit Lehrkräfte theoretisches und praktisches Tierschutzwissen - und ebnen somit den Weg zu… Weiterlesen »

„Wir wollen sicherstellen, dass unsere Arbeit einen echten Unterschied macht.“

Im Interview berichtet WTG-Mitarbeiterin Natascha Pancic über den Arbeitsbereich Monitoring & Evaluation.  Weiterlesen »

Zum Welteseltag: Eine Liebeserklärung an die Esel weltweit

Rund um den Welteseltag am 8. Mai wollen wir die bemerkenswerten Tiere und unsere weltweiten Einsätze für sie… Weiterlesen »

Uganda: Renovierung des Hundehauses der Universität

Das Hundehaus auf dem Gelände der Universität dient auch den praktischen Übungen der Studierenden. Nun wurde es grundlegend… Weiterlesen »

Tierwohl in Afrika: eine Zukunftsfrage

Vor allem unter jungen Menschen wächst das Interesse am Tierwohl in erheblichem Maße, doch... Weiterlesen »

TIERÄRZTE WELTWEIT: Digitales Lernen eröffnet neue Möglichkeiten

Unsere Projektteams in Ländern wie Malawi und Gambia haben sich in kürzester Zeit an die aktuelle Situation angepasst. Weiterlesen »

Anti-Tollwut-Einsatz in Liberia gewürdigt

Im westafrikanischen Liberia wurden unsere Partner mit dem „World Rabies Day Award“, der wichtigsten internationalen Auszeichnung für erfolgreiche… Weiterlesen »

Tierwohlkonferenz – international und online

Mit der Africa Animal Welfare Conference (AAWC) findet Anfang September ein wichtiges Netzwerktreffen zwischen Organisationen und Regierungsvertreter*innen statt,… Weiterlesen »

Sparkly: Die Qualen vergessen lernen

Der Umgang mit Straßenhunden in Ugandas Hauptstadt Kampala ist rau, zuweilen auch grausam. Und doch war der Anblick… Weiterlesen »

Welttierschutzstiftung WTS wird 5 – ein Gespräch

In diesem Monat liegt die Gründung der Welttierschutzstiftung exakt fünf Jahre zurück. Im Video lassen wir mit den… Weiterlesen »

Herausfordernder Start in Ruanda

In Folge der Coronakrise konnte das erste Training des Programms TIERÄRZTE WELTWEIT zwar nicht planmäßig stattfinden, doch unsere… Weiterlesen »

TIERÄRZTE WELTWEIT: Digitales Lernen in Coronazeiten

Unsere lokalen Projektmanager*innen berichten von den Erfolgen des Programms in ihren Ländern - vor und während Corona. Weiterlesen »

Gambia stärkt den Tierschutz – trotz Krise

Das gambische Parlament hat den Tierschutz in seine Verfassung aufgenommen. Zum ersten Mal in der Geschichte wird nun… Weiterlesen »

Morris Darbo

Als Projektmanager des Programms TIERÄRZTE WELTWEIT in Liberia stellt Morris Darbo sicher, dass das Kursprogramm bestmögliche Anwendung findet… Weiterlesen »

Solomon Oyango

Dr. Solomon Onyango engagiert sich seit mittlerweile mehr als 20 Jahren aktiv für den Tierschutz in Kenia. Seit… Weiterlesen »

Jean Claude Masengesho

Seit Januar 2020 ist Jean Claude Masengesho als Projektmanager des Programms TIERÄRZTE WELTWEIT in Ruanda tätig, wo er… Weiterlesen »

David Balondemu

David Balondemu ist Projektmanager für das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT in Uganda und Gründer der BAM Tierklinik, die als… Weiterlesen »

Kebba Daffeh

Kebba Daffeh ist Projektmanager des Programms TIERÄRZTE WELTWEIT in Gambia und Westafrika-Repräsentant. Weiterlesen »

Madeline Nyamwanza

Als Projektmanagerin des Programmes TIERÄRZTE WELTWEIT in Malawi leitet Madeline Nyamwanza Studierende in praktischen Trainings an.Studierende in praktischen… Weiterlesen »

Abdoulie Ceesay

Als Tierschutzlehrer leitet Abdoulie Ceesay an zwei Ausbildungsinstitutionen in Liberia die Praxismodule, in deren Rahmen Studierende praktische Erfahrungen… Weiterlesen »

Fünf Jahre TIERÄRZTE WELTWEIT

Die Erfolgszahlen aus fünf Jahren Programmarbeit lassen uns einen Moment innehalten und feiern. TIERÄRZTE WELTWEIT befähigt Menschen, Tierleben nachhaltig… Weiterlesen »

Malawis erste Tierärzt*innen

Herzlichen Glückwunsch! Die ersten Studierenden der Tiermedizin in Malawi haben ihr Studium abgeschlossen und sind kürzlich vereidigt worden. Weiterlesen »

Schneller Erfolg in Liberia: Tierschutz im Lehrplan

Wenige Wochen nachdem das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT in Liberia gestartet ist, werden die ersten Studenten bereits in Tierschutz… Weiterlesen »

Tierarzt Dr. Kebba Daffeh im WTG-Gespräch

Das Thema „Tierwohl“ hat in dem westafrikanischen Staat Gambia in den letzten Jahren maßgeblich an Bedeutung gewonnen. Im… Weiterlesen »

Reise um unsere Tierschutzwelt

Gemeinsam mit unseren Partnern weltweit konnten wir in den letzten 20 Jahren maßgebliche Erfolge für die Tiere verzeichnen.… Weiterlesen »

Dr. Robyn McCann

„Eine besondere Leidenschaft für den Tierschutz begleitet mich schon mein ganzes Leben. Daher habe ich seit dem Abschluss… Weiterlesen »

Dr. Kebba Daffeh

„Ich bin in Gambia geboren, wo es leider keine tiermedizinische Ausbildung gibt. Glücklicherweise bot sich die Möglichkeit, nach… Weiterlesen »