Projektmanagerin Malawi
Die Tierärztin Madeline Nyamwanza wuchs in einem Haushalt mit Rindern, Hunden, Katzen, Truthähnen und vielen anderen Tieren auf und fand es schon als Kind sehr belastend, Tiere aufgrund von ungenügendem Wissen über Krankheiten leiden zu sehen. Gesunde Tiere und glückliche Tierhalter*innen als Resultat ihrer heutigen Arbeit zu sehen, motiviert sie täglich aufs Neue. Seit 2017 leitet Nyamwanza als Projektmanagerin des Programmes TIERÄRZTE WELTWEIT in Malawi Studierende in praktischen Trainings an.
Wie würden Sie die momentane Tierschutzsituation in Malawi beschreiben?
Im Bereich Tierschutz gibt es in Malawi noch viel zu tun: Es fehlt sowohl bei den sehr wenigen Tierärzt*innen im Land als auch bei den Tierhalter*innen an Wissen und Fähigkeiten im Hinblick auf Tierschutz und –gesundheit. Die Ausbildungsinstitute brauchen zum Teil sehr lange, um Tierschutzmodule in ihre Curricula aufzunehmen und leider gibt es auch für die so wichtigen praktischen Übungen nur begrenzte Ressourcen - sowohl personell als auch logistisch und finanziell.
Inwiefern hat sich die Qualität von Bildung und Tierschutz in Malawi durch das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT bereits geändert?
Das praktische Training hat deutlich zu einer Verbesserung des Tierwohls geführt. Denn es umfasst nicht nur die Behandlung der Tiere, sondern auch die Information der Tierhalter*innen hinsichtlich des richtigen Umgang mit ihren Tieren durch die Studierenden. Uns fällt auf, dass viele Halter*innen nun ein besseres Verständnis dafür haben, wie sie sich bestmöglich um die Tiere kümmern, was wir vor allem anhand verbesserter Stallungen und der Inanspruchnahme tiermedizinischer Hilfe sehen.
Unsere Studierenden haben außerdem bessere praktische Fähigkeiten, was man an einen routinierteren und selbstbewussteren Umgang mit den Tieren beobachten kann. Im Allgemeinen sind sie auch empathischer gegenüber Tieren geworden.
Was sind Ihre Hoffnungen in den Themen Tiergesundheit und Tierschutz in Malawi in den nächsten fünf bis zehn Jahren?
Ich erhoffe mir, dass Studierende in Malawi eine adäquate Ausbildung im Tierschutz angeboten wird. Ich hoffe, dass es umfassende tierschutzbezogene Module geben wird und schon frühzeitig praktische Einheiten stattfinden. Des Weiteren wünsche ich mir mehr ausgebildetes Personal, sowohl Tierärzt*innen als auch Fachpersonal für Tiergesundheit, damit wir endlich die gravierenden Personallücken im tiermedizinischen Sektor füllen können.
Ebenso wird es hoffentlich für Menschen, die im Tiergesundheitssektor arbeiten, mehr Möglichkeit geben, sich durch Seminare im Tierschutz weiterzubilden, sowie ein Angebot, dass es Landwirt*innen und Tierhalter*innen ermöglicht, sich mit den Grundlagen des Tierschutzes vertraut zu machen.
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