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Schneller Erfolg in Liberia: Tierschutz im Lehrplan

Erst seit Beginn des Jahres ist das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT im westafrikanischen Liberia aktiv, um an zwei Institutionen das Thema Tierwohl in die Ausbildung des lokalen tiermedizinischen Fachpersonals zu integrieren. Innerhalb dieser kurzen Zeit konnten die Lehrinhalte in Form eines Tierschutzkurses bereits in die Vorlesungen der angehenden Paravets an der Cuttington Universität integriert werden – ein Riesenerfolg!

Anfang März fanden am Lofa County Community College und der Cuttington Universität zwei mehrtägige strategische und praktische Workshops für Vertreter der jeweiligen Institutsleitungen und das Lehrpersonal des Fachbereichs Tierwissenschaft statt.

Im Rahmen dieser Auftakt-Workshops wurde zum einen erarbeitet, wie tierschutzrelevante Inhalte am effektivsten in die bestehenden Stundenpläne integriert werden können. Zum anderen wurden die Dozenten in zentrale Tierwohlthematiken, wie beispielsweise die Grundbedürfnisse, die Beurteilung des Gesundheitszustandes sowie das Erkennen und Behandeln von Krankheiten eingeführt, da den meisten das nötige Fachwissen fehlt. Ebenso hat kaum einer von ihnen praktische Erfahrung in der klinischen Untersuchung von Tieren, sodass auch dies Bestandteil beider Workshops war.

Erfolgreicher Workshop: Ab sofort findet Tierschutz Eingang in den Lehrplan

Wichtiger Konsens: Tierschutzwissen ist unbedingt notwendig

Tierschutzrelevantes Wissen muss dringend Eingang in den Lehrplan von Studierenden der Tierwissenschaft finden – darüber herrschte bei den Teilnehmern beider Workshops bereits vor deren Beginn Konsens. Denn als Paravets haben die Absolventen des Studiengangs Tierwissenschaft vor allem die Aufgabe, Tierhalter bei Fragen hinsichtlich der Haltung, Ernährung und des Gesundheitszustandes ihrer Tiere zu beraten. Aufgrund des Mangels an Tierärzten im Land übernehmen sie darüber hinaus fast immer auch die tiermedizinische Versorgung. So ist es unbedingt notwendig, dass ihnen im Rahmen ihrer Ausbildung das Wissen und die praktische Erfahrung hinsichtlich der tiergerechten Unterbringung und Versorgung sowie der Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten, um nur einige tierschutzrelevante Beispiele zu nennen, vermittelt wird.

Unterstützt wird die Umsetzung des Programms in Liberia von der lokalen Organisation Liberia Animal Welfare and Conservation Society (LAWCS), die seit 2009 als erste gemeinnützige Tierschutzorganisation des Landes gegründet wurde. Morris Darbo, der Geschäftsführer von LAWSC, berichtete:

„Die Teilnehmer an beiden Institutionen waren sehr interessiert und beeindruckt von den Vorträgen und dem Schulungsmaterial. Sie diskutierten angeregt über die international anerkannten Fünf Freiheiten und auch darüber, welche tierschutzrelevanten Themen in Liberia von besonderer Bedeutung sind. Das ist vor allem das geringe Bewusstsein für Tierwohl, die weite Verbreitung von Tierkrankheiten und -seuchen, die Unwissenheit der Tierhalter im Hinblick auf die richtige Versorgung und Pflege ihrer Tiere und vor allem die qualitativ und quantitativ unzureichenden tiermedizinischen Kapazitäten.“

Den Worten folgen Taten

Unter der fachlichen Leitung des gambischen Paravets Abdoulie Cessay, wird der Tierschutzkurs derzeit an der Cuttington Universität bereits umgesetzt. Er steht den Dozenten im laufenden Semester bei der Einarbeitung in die Schulungsmaterialien und die Integration der Tierwohlthematik in ihrem Unterricht zur Seite und leitet auch die praktischen Einheiten. Diese finden in Form von mobilen Klinken in den umliegenden Dörfern statt und bieten den Studierenden wöchentlich die Möglichkeit, Erfahrung im Umgang mit Tieren zu sammeln, indem sie Nutztiere untersuchen, eine Diagnose erstellen und unter fachlicher Anleitung behandeln.
Im Herbst wird Abdoulie Cessay dann an das Lofa County Community College wechseln und dort die Implementierung des Tierschutzkurses begleiten.

Die Studenten  erfahren, wie sie praktisch mit den Tieren arbeiten und Maßnahmen für mehr Tierschutz ergreifen können

Ziel ist es, den Kurs fest ins Curriculum beider Ausbildungsstandorte zu verankern, sodass Tierschutzkompetenzen langfristig und nachhaltig Bestandteil der Ausbildung des tiermedizinischen Fachpersonals werden.

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