Ruanda

Trainings für Landwirt*innen

© Ruanda Animal Welfare Organization

Gemeinsam mit der Welttierschutzstiftung und der lokalen Organisation Ruanda Animal Welfare Organization (RAWO) sensibilisieren wir im Rahmen des Programms „Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit Landwirt*innen in Ruanda hinsichtlich der Bedürfnisse und des Wohlergehens ihrer Tiere. Unser Ziel ist es, das Wohl der Tiere langfristig zu stärken, in dem die Halter*innen den Zusammenhang zwischen verbesserter Tiergesundheit und höherer Produktivität verinnerlichen.

Ruanda

Gemeinsam mit der Welttierschutzstiftung setzen wir uns dafür ein, dass das Wohl von Nutztieren in Projekten (auch deutscher) Humanhilfeorganisationen stärkere Beachtung findet. Denn in vielen solcher Projekte der Entwicklungszusammenarbeit werden Nutztiere gezielt eingesetzt, um Menschen einen Ausweg aus der Armut zu bieten. Das Wohl der Tiere findet dabei bisher aber kaum Beachtung, wenngleich es für Mensch und Tier gleichermaßen grundlegend ist.

Im Einsatz für die Tiere

  • Projektlaufzeit: seit 2021
  • Projektpartner: Ruanda Animal Welfare Organization (RAWO)
  • Aktivitäten: Workshops für Tierhalter*innen
  • Ziel: Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit stärken
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Im ostafrikanischen Ruanda gibt es rund fünf Millionen Nutztiere, von denen etwa 1,3 Millionen Rinder sind (Rwanda Dairy Development Project, 2019). Landwirtschaft und Viehzucht sind die Schlüsselsektoren in Ruanda: Sie bieten Beschäftigung für über 80 % der Menschen, decken 90 % des Nahrungsmittelbedarfs des Landes und machen über 95 % der Exporte aus.

Doch diesen so essentiellen Tieren fehlt es oft an grundlegender Versorgung:

Mangelhafte Fütterungs- und Haltungsbedingungen sowie Krankheiten, die unbehandelt bleiben und sich unter den Tieren ausbreiten, sind Ursache für immenses Tierleid.

Vielerorts liegt dies an der unzureichenden tiermedizinischen Versorgung sowie dem fehlenden Bewusstsein der Halter*innen für die Bedürfnisse ihrer Tiere, aber auch an der großen Armut unter den Menschen, denen die Mittel für die tiergerechte Versorgung fehlen.

Familien bauen auf den Einsatz von Tieren, um Nahrungsmittel zu gewinnen oder auf die Arbeitskraft der Tiere zählen zu können. Ohne ausreichend Futter und Wasser sowie Tierwohl-Maßnahmen wie schützende Ställe oder Impfungen und Behandlungen erkranken die Tiere. Sie sind weder arbeitsfähig noch im Stande, Nahrungsmittel wie Milch zu liefern. Letztlich verenden die Tiere – und auf Seiten der Menschen bleibt nur die schwindende Hoffnung auf echte Verbesserungen.

Einer der Hauptgründe, warum gerade in Ruanda so viele Menschen dieselbe ernüchternde Erfahrung mit der Haltung von Rindern gemacht haben, ist auch das Programm „Eine Kuh pro Familie“ oder „Girinka“ in der Landessprache von Ruanda Kinyarwanda. Unter diesem Titel baute die ruandische Regierung ein Programm auf – mit dem Ziel, den Hunger und die Armut im Land durch die Schenkung von Kühen nachhaltig zu verringern. Dafür werden 3.000 trächtige Kühe pro Monat, 350.000 in zehn Jahren, an besonders von Armut betroffenen Familien des Landes verschenkt. 

© Wiebke Plasse – WTG e.V.

Der Plan: Die Kuh wird in der Obhut der neuen Halter*innen ein Kalb gebären. Die Familie wird dann beide Tiere so lange umsorgen und bereits durch die Milch begünstigt, bis das gesunde Kalb von der Mutter getrennt und weiterverschenkt werden kann. Die Kuh wird dann erneut befruchtet. Ab dem zweiten Kalb dürfen die Familien selbst über den Verbleib entscheiden und sich – so die Ideal-Vorstellung – langfristig mit der Rinderhaltung und Milchproduktion sogar ein Einkommen generieren.

Doch die Realität sieht anders aus, wie mir die Menschen berichten. Beschenkt mit einem Lebewesen, auf das sie alle Hoffnung setzen, ist ihnen in Folge eines schlechten Tierwohles weder kurzfristig (aufgrund geringer Leistung) noch langfristig (in Folge des Verlusts des Tieres durch Krankheit und Tod) geholfen. 

Mehr dazu lesen Sie im umfangreichen Reisebericht aus Ruanda: https://welttierschutz.org/reisebericht-uganda-ruanda/.

FÖrdermitglied werden

5 Euro
im Monat

sichern 25 Tieren die wichtige Tetanusimpfung.

45 Euro

versorgen die Tiere einer Farm mit zusätzlichem Futter und grundlegenden Medikamenten wie beispielweise Anti-Parasitika ein Jahr lang.

Mit Tierschutztrainings zu mehr Tierwohl

Im Rahmen unseres Pilotprojektes in 15 Regionen des Distrikts Musanze adressierten wir insgesamt 1.800 Nutztierhalter*innen. In 40 Workshops erhielten jeweils rund 45 Teilnehmer*innen wichtige theoretische und praktische Kenntnisse, um das Wohlergehen ihrer Tiere besser sicherzustellen.

In Summe konnten mehr als 1.700 Tierhalter*innen geschult werden.

Als Grundlage für diese Workshops wurde umfangreiches Trainingsmaterialentwickelt, das an das Vorwissen der Farmer*innen anknüpft und auf die lokalen Besonderheiten und Tierschutzprobleme zugeschnitten ist.

Das Projekt wurde von einem intensiven Monitoring, also der systematischen Beobachtung durch Datenerhebungen, begleitet. Dies dient dazu, Erkenntnisse frühzeitig nutzen und die Workshops wenn nötig anpassen zu können. Die Ausarbeitung ist aktuell in Bearbeitung und kann als „Gute Praxis“-Beispiel anschließend in anderen Projekten und Ländern übernommen werden.

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, das Wohl von Tier und Mensch ist unmittelbar miteinander verknüpft. Bitte unterstützen Sie Tierschutzarbeit wie in Ruanda und ermöglichen Sie eine Zukunft, in der Tierwohl die entsprechende Bedeutung zukommt!

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Ihre Ansprechpartnerin ist Wiebke Plasse

Leiterin Kommunikation und Fundraising

Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: wpl@welttierschutz.org

Welttierschutzgesellschaft e.V.
Reinhardtstr. 10
10117 Berlin

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