Die "Fünf Freiheiten" der Tiere

Kriterien für weltweites Tierwohl

Die international anerkannten "Fünf Freiheiten" lassen Parameter ableiten, um das Wohlbefinden von Tieren zu beurteilen. Diese sind: Freiheit von Hunger, Durst und Fehlernährung, Freiheit von Unbehagen, Freiheit von Schmerz, Verletzung und Krankheit, Freiheit von Angst und Leiden, Freiheit zum Ausleben normalen Verhaltens.

1. Freiheit von Hunger, Durst und Fehlernährung

Es wird sichergestellt, dass eingesetzte Tiere permanenten Zugang zu frischem Wasser und ausreichend tiergerechtem Futter erhalten. Die Gewährleistung des Tierwohls spiegelt sich wider in einem gesunden Körpergewicht, Körperfettanteil und Hydratationsstatus der Tiere. Bei der Auswahl der Nutztierrassen wird darauf geachtet, dass diese in der Region, in welcher sie eingesetzt werden, tiergerecht ernährt werden können.

2. Freiheit von Unbehagen

Eingesetzte Tiere werden geeignet untergebracht und verfügen über Ruhebereiche bzw. adäquate Liegeflächen und Unterstände, die Schutz vor der Witterung bieten. Wo es keine geeignete Unterbringung für die Tiere gibt, werden diese im Vorfeld geschaffen. Bei der Auswahl der Nutztierrassen wird zudem darauf geachtet, dass die Tiere an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst sind. Eine ungeeignete Unterbringung kann Krankheiten, Verletzungen und Stress zur Folge haben.

3. Freiheit von Schmerz, Verletzung und Krankheit

Durch Impfungen, Entwurmungen und die Einhaltung von Hygienestandards werden Krankheiten vorgebeugt. Verletzungen und Krankheiten werden fachgerecht tiermedizinisch versorgt. Den Tieren werden keine unnötigen Schmerzen zugefügt bzw. diese in Kauf genommen. Eine regelmäßige Kontrolle des Gesundheitszustandes wird durchgeführt und protokolliert. Eine gut organisierte Auswertung dieser Daten ist notwendig, um zukünftige, prophylaktische Maßnahmen planen zu können. Viele Krankheiten der Tiere können auch auf Menschen übertragen werden und die Gesundheit der Menschen vor Ort gefährden. Tuberkulose, Salmonelleninfektionen und Hepatitis sind nur einige von zahlreichen Beispielen.

4. Freiheit von Angst und Leiden

Entscheidend in der Vermeidung von unnötigem Leid ist eine gesunde Mensch-Tier-Beziehung. Durch ein gutes Management werden Angst und Stress vermieden. Menschen erhalten daher eine fundierte Ausbildung im Umgang mit den Tieren. Der tiergerechte Umgang wird regelmäßig überprüft, protokolliert und ausgewertet.

5. Freiheit zum Ausleben normalen Verhaltens

Tiere können sich tiergerecht verhalten, zum Beispiel durch ein ausreichendes Platzangebot und eine geeignete Sozialstruktur der gehaltenen Gruppen. Sie können sich ausreichend bewegen sowie das Bedürfnis, einem Reiz auszuweichen, ausleben. Wie bei den vorangegangenen Freiheiten ist auch hier die Sachkenntnis der Tierhalter im fachgerechten Umgang mit den Tieren entscheidend und wird regelmäßig überprüft, protokolliert und ausgewertet.

Die Welttierschutzgesellschaft setzt sich für die Beachtung der international anerkannten Fünf Freiheiten beim Umgang mit Tieren ein. Überall dort, wo Tiere eingesetzt werden, muss auch eine tiergerechte Versorgung gewährleistet sein.

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Zum Weiterlesen:

Hintergrundinformationen:

"Fünf Freiheiten" (engl.: "Five Freedoms") FAWC (Farm Animal Welfare Committee), 1993