Jella Haase und der Tierschutz
Durch die Rolle des prolligen Teenagers Chantal Ackermann in „fack ju göhte“ wurde Jella Haase über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Mittlerweile ist die 25-Jährige von den Leinwänden nicht mehr wegzudenken. Ob Komödie, Drama oder Arthaus: Sie gilt als eines der größten Nachwuchstalente der deutschen Filmszene. Wir von der Welttierschutzgesellschaft hatten die Gelegenheit, mit ihr zu sprechen – auch über ihre grenzenlose Tierliebe.
Zur Person: Jella Haase ist am 27. Oktober 1992 in Berlin geboren. In einem Interview mit faz.net gab sie zu: „Ich war schon immer ein kleines anstrengendes Kind, das gefilmt werden wollte.“ Heute ist sie ein deutscher Superstar. Ihre Rolle als Chantal Ackermann in „fack ju göhte“ vom Regisseur Bora Dağtekin, die sie an der Seite von anderen Filmgrößen wie Elyas M’Barek und Karoline Herfurth spielt, brachte den Durchbruch.
Am 26. Oktober lief der dritte Teil der erfolgreichen Komödie in den deutschen Kinos an.
Welttierschutzgesellschaft e.V. (WTG e.V.): Liebe Jella, zunächst einmal ganz herzlichen Dank, dass Du Dir – trotz der sicher anstrengenden Promo-Tour rund um den Filmstart von „fack ju göhte 3“ die Zeit für uns nimmst.
Jella Haase: Sehr gern.
WTG e.V.: Ganz Deutschland kennt Dich als die bodenständige aber doch schon prollige Chantal. Was siehst du selbst in dem Mädchen?
Haase: Ich glaube, dass man Chantal so gerne hat, weil sie das Herz am richtigen Fleck hat – das spürt man in den Filmen. Sie hat ganz viel Witz und Komik – manchmal auch ungewollt – aber sie ist ziemlich schlagfertig und hat dadurch eine gewisse Coolness. Dass sie so gut angenommen wird, ist irgendwie auch eine Art Befreiungsschlag und erinnert uns doch daran, dass man das Leben nicht zu ernst nehmen sollte.
WTG e.V.: Kann Chantal also auch ein Vorbild für andere Kinder und Teenager sein?
Haase: Unbedingt. Ich glaube, dass das besonders im dritten Teil von „fack ju göhte“ klar deutlich wird. Sie fängt nämlich endlich an, an sich selbst zu glauben. Sie findet heraus, was ihr liegt und was ihre Stärke ist. Zeki Müller (der Klassenlehrer, besetzt durch Elyas M’Barek) spielt dabei eine wichtige Rolle. Ich finde genau das wichtig: Man muss jungen Menschen mit auf den Weg geben, dass man an sie glaubt, sie liebt und dass man sie nicht einfach so ins Leben entlässt. Das hört sich ganz banal an, aber ich bin überzeugt davon: Dann kann man alles schaffen.
WTG e.V.: Jetzt würde ich mich gern „der privaten Jella“ widmen: Wer Dir bei Instagram und Facebook folgt, weiß von Deiner großen Hundeliebe. Wer ist denn der Hund auf all Deinen Bildern?
Haase: (lacht) Ja, sehr. Das ist unser Hund – der Familienhund „Poldy“. Meine Tierliebe kommt total von meinem Papa. Durch die Bilder von Poldy versuche ich auch ein wenig, das Medium „Instagram“ aufzubrechen und nicht nur Bilder von mir selbst zu posten. Unser Hund ist einfach wahnsinnig witzig und er ist nun mal, womit ich mich unglaublich gern beschäftige.
WTG e.V.: Tiere haben einen sichtbar großen Stellenwert in Deinem Leben. Was bedeutet Dir der Tierschutz?
Haase: Ich bin mit Tieren aufgewachsen, unglaublich tierlieb und ernähre mich seit mittlerweile 12, 13 Jahren vegetarisch. Für mich ist es unglaublich wichtig, die Rechte der Tiere zu schützen. Es verhält sich mit Tierrechten für mich wie mit Kinderrechten: Man muss die Kleinsten und Schwächsten der Gesellschaft einfach schützen. Es könnte ein so schönes Zusammenleben von Menschen und Tieren sein, würden nicht Tiere, die so wehrlos sind, derart gequält werden. Dabei geht es nicht nur um Massentierhaltung. Ich finde es höchst fragwürdig, dass wir einerseits in einem so aufgeklärten Zeitalter leben und andererseits ein Zusammenleben von Menschen und Tieren bis heute nicht funktioniert.
WTG e.V.: Gibt es ein Tier, das Du gern mal in freier Wildbahn erleben wollen würdest?
Haase: Delfine – ganz klar. Und Wale. Woah, das wäre krass.
WTG e.V.: „fack ju göhte“ hat Deine Bekanntheit maßgeblich gesteigert, dabei stellst Du Dein Talent mittlerweile ja in vielen unterschiedlichen Rollen unter Beweis. Welche gefallen Dir besser – ernste oder lustige Rollen?
Haase: Tragik und Komik liegen meiner Meinung nach ganz nah beieinander und gerade Chantal hat auch eine deutlich tragische Seite. Ich persönlich komme eher aus dem ernsteren Genre und interessiere mich auch weitergehend sehr dafür. Gleichzeitig finde ich es aber wahnsinnig schwierig, eine gute Komödie zu machen und bin total dankbar für die Möglichkeit, in „fack ju göhte“ zu spielen. Was mir besser gefällt, ist allerdings nicht leicht zu beantworten, denn es ist tatsächlich schwieriger, auf Kommando lustig zu sein, als ein großes Drama zu spielen. Es gibt ja nichts Schlimmeres, als lustig sein zu wollen und dabei total unlustig zu wirken – das kann total in die Hose gehen.
WTG e.V.: Worauf können wir uns von Dir als nächstes freuen? Ist bereits der nächste Dreh in Planung?
Haase: Es gibt so einige Pläne für deutsche Produktionen – auch schon für’s nächste Jahr. Spruchreif ist zwar noch nichts, ich kann aber verraten, dass es wieder in die Arthaus-Richtung gehen wird.
WTG e.V.: Wir danken Dir ganz herzlich für Deine Zeit und die tollen Antworten und wünschen Dir bei all Deinen Projekten viel Erfolg.
Haase: Dankeschön. Alles Liebe auch für Euch.
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