Starke Frauen für den Tierschutz

Anlässlich des Weltfrauentages stellen wir Ihnen fünf engagierte Frauen aus unseren Projekten vor, die – so unterschiedlich sie auch sind – eines verbindet: Mit Leib und Seele setzen sie sich für eine Stärkung des Tierschutzes weltweit ein. 


„Da in der Township Armut und schwierige Lebensbedingungen vorherrschen, sind viele der Meinung, dass die Menschen dort keine Tiere haben sollten. Wir aber sehen, wie es wirklich ist: Dass die Menschen in Khayelitsha ihre Tiere lieben und ihnen lediglich das nötige Wissen in Bezug auf die Bedürfnisse ihrer Haustiere fehlt“
, so Marcelle du Plessis, die seit sieben Jahren bei unseren Partnern der Mdzananda Animal Clinic in Kapstadt als Fundraising- und Kommunikationsmanagerin arbeitet.

Die 32-jährige Südafrikanerin hat am eigenen Leib erfahren, wie ein Tier das Leben eines Menschen auf besonders positive Weise verändern kann: Während einer schweren Krankheit stand ihr Hund Baloo ihr zur Seite und schenkte ihr die nötige Kraft, um wieder gesund zu werden. Dieses Erlebnis bewegte die studierte Architektin, ihr Leben dem Tierschutz zu widmen.

In der Township Khayelitsha, unweit des Stadtzentrums von Kapstadt, führen wir regelmäßig mobile Kliniken durch, in deren Rahmen die Tiere eine tiermedizinische Grundversorgung und Impfungen erhalten. In einer stationären Klink, die mitten in der Township gelegen ist, können die oft in sehr ärmlichen Verhältnissen lebenden Tierhalter*innen ihre Tiere darüber hinaus ebenfalls kostenlos tiermedizinisch behandeln und auch kastrieren lassen. Die Klinik ist etwas ganz Besonderes, „weil sie im Herzen der Gemeinschaft liegt und für die ganze Gemeinschaft da ist“, findet du Plessis. Doch neben der tiermedizinischen Versorgung, die erst durch diese Angebote verbessert werden konnte, treiben du Plessis weitere Herausforderungen an: Tierschutz sei in Südafrika rechtlich noch nicht stark genug verankert, weshalb Tierquälerei, Hundekämpfe und „Hinterhofzüchtungen“ kaum verfolgt und bestraft würden. Sie hofft, dass die Regierung Tiere bald als fühlende Lebewesen anerkennt: „Zurzeit ist das in weiter Ferne, aber beginnen nicht alle großartigen Dinge schließlich einmal mit einem Traum?“, fragt die engagierte Tierschützerin rhetorisch. 

Mehr Informationen über unseren Einsatz in Khayelitsha finden Sie hier: https://welttierschutz.org/projekte/streuner/mobile-haustierklinik-in-suedafrika/

„Ich möchte ein Vorbild für die anderen Mitglieder meiner Dorfgemeinschaft sein und beweisen, dass man es als Frau schaffen kann“, so die Worte von Sefali Mandal, die im ländlichen Odisha in Indien ein herausragendes Engagement beweist.

Eigentlich ist es für Frauen in dieser Region eher unüblich, sich gesellschaftlich zu engagieren. Sie sind primär für die Hausarbeit, die Versorgung der Kinder sowie der zum Haushalt gehörenden Tiere zuständig. Unser Projekt ermöglicht Frauen wie Sefali Mandal aus dem kleinen Dorf Manashapada einen Schritt aus dem tradierten Rollenbild herauszutreten und Verantwortung für einen wichtigen Aspekt innerhalb ihrer Gemeinschaft zu übernehmen: den Tierschutz. Denn Tiere bilden die Lebensgrundlage von Familien wie Mandals und das Tierwohl ist so von besonders großer Wichtigkeit.

Mit ihrer Entschlossenheit und ihrem Enthusiasmus konnte Mandal bereits viele andere Frauen im Dorf dafür begeistern, sich selbst aktiv für mehr Tierschutz einzusetzen. Die Frauen nehmen dafür regelmäßig an Schulungen unserer Partner zu tierschutzrelevanten Themen teil und tauschen sich über ihre Tiere und deren Zustand aus. Mittlerweile haben sie sich als Ansprechpartnerinnen für Tierhalter*innen im Dorf etabliert. Auf diese Weise tragen Sefali Mandal und die anderen Frauen aus Manashapada nicht nur grundlegend zur nachhaltigen Verbesserung des Wohles der Tiere in ihrem Dorf bei, sondern sichern auch die Lebensgrundlagen zahlreicher Familien.

Mehr Informationen zur Tierschutzarbeit im indischen Odisha lesen Sie hier: https://welttierschutz.org/projekte/nutztiere/nutztiere-in-indien/

„Esel spielen eine so große Rolle in unseren Leben. Stärken wir sie, stärken wir auch uns“, ist Mama Nema überzeugt. Die Massai-Frau begegnete uns in einer sehr abgelegenen Region in Tansania, wo Mensch und Tier ihren Alltag gemeinsam bestreiten: Mit Hilfe der Tiere bewirtschaften die Menschen ihre Grundstücke und sichern so sich und ihren Tieren das Überleben. Auch die weit entfernten Wasserstellen meistern die Menschen, allen voran Frauen, nur mit Hilfe ihrer treuen Lasttiere. Während Mama Nema sanft über die Ohren ihres geliebten Esels strich, berichtete sie von der bisher wohl schwersten Zeit ihres Lebens: 2017 wurden ihr alle sieben Esel gestohlen. „Über Nacht stand ich vor dem Nichts, alles war dem Ende nahe – wir hatten weder Zugang zu Wasser noch Nahrung“, erinnerte sie sich. Mutmaßlich wurden die Tiere an eines der Esel-Schlachthäuser verkauft, wo ihre Haut für den Export nach China verarbeitet wurde.

Es war „eine große Zeit der Trauer“, die für Mama Nema und ihre mittlerweile drei neuen Esel aber auch eine große Wendung brachte: Durch unsere Hilfe konnten die Tiere umgehend in sicheren Gehegen untergebracht und ihr Schutz somit verstärkt werden. Einhergehend mit dem Bau informierten unsere Partner Menschen wie Mama Nema auch umfassend über die Bedürfnisse von Eseln und über eine tiergerechte Versorgung. „Durch diese Erfahrung habe ich Esel lieben gelernt. Je näher du den Tieren kommst, desto mehr verstehst du sie“, berichtete sie uns. In Kursen gibt Mama Nema anderen Frauen in den Nachbardörfern heute ihr Wissen weiter.

Weitere Informationen über unseren Einsatz in Tansania lesen Sie hier: https://welttierschutz.org/wo-tiere-leben-retten/

„Durch unseren Einsatz für Tiere und Umwelt stellen wir sicher, dass auch die kommenden Generationen erleben können, wie wunderschön diese Welt ist. Dann werden auch sie verantwortungsvoller mit dem umgehen, was unsere Erde für sie bereitstellt“, so ist Hoàng Thị Thu Thuỷ überzeugt. Seit zwei Jahren arbeitet die Tierärztin im Schutzzentrum unserer Partner Save Vietnam‘s Wildlife im vietnamesischen Cuc Phuong Nationalpark und versorgt Schuppentiere und kleine Fleischfresser tiermedizinisch. Zuvor hatte sie bereits einige Zeit mit Primaten, Schildkröten, Bären und Vögeln gearbeitet.

Die 29-Jährige ist Tierärztin aus Leidenschaft und hat die Erfahrung gemacht, dass es Frauen in diesem Beruf oftmals schwerer haben als Männer. Doch gerade das bestärkt sie darin, ihren Weg weiterzugehen. Neben ihrer unmittelbaren Arbeit mit den Tieren, ist es der jungen Frau besonders wichtig, die vietnamesische Bevölkerung für den Schutz der heimischen Tierwelt zu sensibilisieren. Denn Tier-, Arten- und Umweltschutz stecken in Vietnam noch in den Kinderschuhen.

Weitere Informationen über unser Projekt Schutz von Wildtieren in Vietnam finden Sie hier: https://welttierschutz.org/projekte/wildtiere/wildtiere-in-vietnam/

„Ich hoffe, dass künftig mehr Student*innen eine angemessene praktische Ausbildung im Bereich Tierschutz erhalten und dass allgemein mehr Menschen in Malawi zu Tierärzt*innen ausgebildet werden“, so Madeline Nyamwanza, die im Rahmen des Programms TIERÄRZTE WELTWEIT angehende Tierärzt*innen in Lilongwe (Malawi) ausbildet.

Bereits in ihrer Kindheit spielten Tiere eine große Rolle: Die Familie besaß Hunde, Katzen, Rinder, Hühner und Puten und Nyamwanza lernte schon früh, diese zu versorgen und Verantwortung für sie zu übernehmen. Leider wurden immer wieder Tiere krank und starben, was die heutige Tierärztin schon damals als sehr schmerzhaft empfand. Heute freut sie sich jedes Mal zu sehen, wenn Tiere dank ihrer Hilfe wieder gesund werden. Seit 2017 fördert Nyamwanza die Entwicklung der praktischen Fähigkeiten angehender Tierärzt*innen durch praxisbezogene Übungen. Die von ihr unterrichteten Studierenden werden so sicherer im Umgang mit Tieren und entwickeln ihnen gegenüber mehr Empathie. Doch es fehlt auch vielen malawischen Tierhalter*innen und Landwirt*innen an Wissen und Kompetenz im Hinblick auf die Haltung und Versorgung ihrer Tiere. Die junge Tierärztin will diese Lücke schließen, indem sie den Studierenden auch ihre Rolle als Botschafter*innen im Kontakt mit Tierbesitzer*innen vermittelt: „Es ist wichtig, dass auch die Tierhalter*innen die Bedürfnisse ihrer Tiere verstehen, für passende Unterbringungsmöglichkeiten sorgen und sie wenn nötig in tierärztliche Behandlung geben.“

Mehr Informationen über das Programm TIERÄRZTE WELTWEIT in Malawi und weiteren Ländern lesen Sie hier: https://welttierschutz.org/tieraerzte-weltweit/

Frauen wie Marcelle du Plessis in Südafrika, Sefali Mandal in Indien, Mama Nema in Tansania, Hoàng Thị Thu Thuỷn in Vietnam und Madeline Nyamwanza in Malawi verdanken wir, dass unsere weltweiten Einsätze für die Tiere so erfolgreich sind. Bei ihnen und den zahlreichen anderen Frauen, die unsere Projekte vor Ort mit so viel Engagement unterstützen, möchten wir uns auf diesem Wege von Herzen bedanken!

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