Kastration
Ungewollten Katzennachwuchs verhindern

Laut Schätzungen leben in Deutschland zwei Millionen Streunerkatzen. Es ist davon auszugehen, dass die meisten von ihnen Nachkommen unkastrierter Besitzerkatzen sind, die sich unkontrolliert mit anderen Katzen verpaart und somit für Nachwuchs gesorgt haben. Die Kastration ist eine wichtige Maßnahme zum Katzenschutz, denn sie verhindert zuverlässig ungeplanten Katzennachwuchs. Es gibt aber auch weitere Gründe, die für eine Kastration sprechen.
Rolligkeit und Reviermarkierung
Unkastrierte Katzen werden mit Eintritt der Geschlechtsreife mehrmals im Jahr rollig. In dieser Zeit ist die weibliche Katze paarungsbereit. Die Rolligkeit äußert sich durch das typische Rollen und Wälzen auf dem Boden. Hinzu reckt die Katze den Po in die Höhe und gibt besonders nachts laute Schreie von sich. Dieser Zustand hält je nach Katze zwischen drei und zehn Tagen an. Wird die Katze nicht gedeckt, setzt die Rolligkeit meist schon nach kurzer Zeit wieder ein. Daraus kann sich unter Umständen auch eine Dauerrolligkeit als krankhafte Form der Rolligkeit entwickeln. Unkastrierte Kater wiederum beginnen nach der Geschlechtsreife damit, ihre Duftmarken zu setzen, um ihr Revier zu markieren. Der starke Geruch kann von Menschen als unangenehm empfunden werden. Zudem entfernen sie sich weiter von ihrem Zuhause und haben daher ein erhöhtes Risiko, nicht mehr zurückzufinden oder in Verkehrsunfälle zu geraten. Gleichzeitig neigen vor allem unkastrierte Kater zu Kämpfen untereinander. Dabei können sie sich verletzen und mit Krankheiten anstecken.

Kämpfe, Verletzungen und Krankheiten
Unkastrierte Katzen mit Freilauf haben meist einen größeren Bewegungsradius. Sie entfernen sich häufig weit von ihrem Zuhause und sind somit einem erhöhten Risiko ausgesetzt, nicht mehr zurück zu finden oder auf stark befahrenen Straßen in Verkehrsunfälle zu geraten. Außerdem neigen besonders unkastrierte Kater zu Rivalitätskämpfen untereinander. Dabei können sie sich verletzten und mit Krankheiten anstecken. Kastrierte Katzen und Kater hingegen werden häufig ruhiger, bleiben in der Nähe ihres Zuhauses und zeigen weniger Aggressionsverhalten.
Ungeplanter Nachwuchs
Unkastrierte Katzen sorgen nicht selten für ungeplanten Nachwuchs. Meistens passiert die Verpaarung unbemerkt während einer Erkundungstour. Die Folge sind schätzungsweise zwei Millionen Streunerkatzen in Deutschland sowie zahlreiche Katzen, die in Tierheimen auf ein Zuhause warten. Katzenschutzvereine und Ehrenamtliche leisten den entscheidenden Beitrag in der Versorgung von Streunerkatzen und Fundtieren. Allerdings wäre ihr Einsatz leichter, würden mehr Halterinnen und Halter ihre Katzen kastrieren lassen. Mit der Kastration Ihrer Katze tragen Sie mit dazu bei, die Zahl der Streunerkatzen einzudämmen.

Der Eingriff
In welchem Alter sollte ich meine Katze kastrieren lassen?
Es gibt verschiedene Meinungen, was den richtigen Zeitpunkt für eine Kastration bei Katzen angeht. Wir empfehlen, Katzen im vierten bis fünften Lebensmonat kastrieren zu lassen. Es werden mittlerweile auch Kastrationen bereits ab dem dritten Lebensmonat vorgenommen. Besonders Tiere aus dem Tierheim werden meist frühzeitig kastriert, um sicherzugehen, dass diese keinen Nachwuchs zeugen. Bezüglich des richtigen Zeitpunkts für die Kastration ihrer Katze lassen Sie sich bitte in Ihrer Tierarztpraxis beraten.
Risiken
Bei einer Kastration handelt es sich um die Entfernung der Keimdrüsen unter Vollnarkose. Wie bei jeder anderen Operation kann es während des Eingriffes zu Komplikationen kommen. Allerdings stellt die Kastration einen Routineeingriff dar und verläuft meist problemlos. Zudem überwiegen die oben beschriebenen Vorteile wie das geringere Infektions- und Verletzungsrisiko sowie die positiven Verhaltensänderungen.
Was ist der Unterschied zwischen Kastrieren und Sterilisieren?
Bei der Kastration handelt es sich um die Entfernung der Keimdrüsen – bei beiden Geschlechtern. Als Sterilisation wird das Abbinden der Eileiter oder Samenleiter bezeichnet. Dies verhindert zwar eine mögliche Trächtigkeit, die Vorteile einer Kastration kommen jedoch nicht zum Tragen, da weiterhin Sexualhormone produziert werden.