Die Klimakrise stellt das Leben in Tansania auf den Kopf: Immer wieder sorgen wechselnde Wetterextreme für Futter- und Wassermangel bei den Tieren und erhöhen das Risiko für den Ausbruch mitunter tödlicher Krankheiten. Gleich zu Beginn des Jahres 2021 gingen wir mit zwei Soforthilfen in den Einsatz: Im Nordwesten des Landes, nahe des Viktoriasees, versorgten wir zahlreiche von starken und langanhaltenden Regenfällen betroffene Esel, Rinder, Schafe, Ziegen und Hühner und in Zentraltansania leisteten wir hunderten dürregeplagten Tieren lebensrettende Hilfe.
Neben unseren umfangreichen Präventionsprojekten in Tansania, die wir nach anderthalb Jahren zuletzt erfolgreich abgeschlossen haben (lesen Sie hier die Details: https://welttierschutz.org/tansania) ermöglichen wir zusätzlich bereits in der Vergangenheit mehrfach Soforthilfen, um das Überleben der Tiere angesichts zunehmender Wetterextremen zu sichern – doch in Kombination mit der Coronakrise erschien die Not diesmal besonders verheerend: Das für die Produktion und den Verkauf von Futtermitteln benötigte Personal war zuvor aufgrund der Restriktionen in Folge der Pandemie oft gar nicht - oder teilweise nur verringert - zusammengekommen. Es fehlte deshalb an allen Ecken an ausreichend Nahrung für die unzähligen Rinder, Esel, Schafe und Ziegen.
Im Bezirk Magu, nahe dem Viktoriasee, hatten dann starke Regenfälle zu Überflutungen geführt – ganze Dörfer standen unter Wasser, nachdem der See den höchsten Wasserstand der letzten 120 Jahre erreicht hatte. 200.000 Menschen aus 46 Dörfern waren mit ihren Tieren in umliegende Gebiete geflohen.
In der Region Shinyanga dagegen, zentral im Land gelegen und nur wenige hundert Kilometer entfernt, kämpften die Menschen mit den Folgen einer verheerenden Dürre: Hungrig und dehydriert waren die Tiere auf der verzweifelten Suche nach Futter und tranken die letzten Tropfen abgestandenes Wasser aus fast versiegten Quellen.
Die Regierung hatte die Menschen in Folge bereits aufgefordert, sich aufgrund der anhaltenden Wetterextreme im Land auf eine langwährende Notsituation einzustellen. Aber was sollte aus den Tieren werden?

In Situationen wie diesen greift der WTG-Nothilfefonds, den wir 2020 für Katastrophen wie die Corona-, aber auch die Klimakrise ins Leben gerufen haben. Mit zusätzlichen Mitteln ermöglichten wir unseren Partnern der Tanzania Animals Protection Organization (TAPO) sowie der Tanzania Animal Welfare Society (TAWESO) somit auch in dieser großen Notsituation die dringend notwendige Hilfe.
So konnten allein unsere Partner der TAWESO in den überfluteten Regionen des Nordwestens für 570 notleidende Tiere – von Eseln und Rindern über Ziegen und Schafe bis hin zu Hühnern – die tägliche Grundversorgung sicherstellen. Die Tiere wurden mit Futtermitteln und Mineralien versorgt, die unsere Partner überall dorthin transportierten, wo die Menschen mit ihren Tieren Zuflucht gesucht hatten. Des Weiteren wurden den Tierhalter*innen in Gesprächen Versorgungsmöglichkeiten für ihre Tiere dargelegt, beispielsweise in Form von alternativen Futtermitteln. Zudem versorgte das Team auch zahlreiche Tiere auf den lokalen Tiermärkten, deren Situation sich angesichts der Not massiv zu verschlechtern drohte.
Auch die Teams der TAPO waren ausgerückt, um mehr als 5.000 Tieren in Zentraltansania eine grundlegende Versorgung mit frischem Wasser, Futter und Mineralien sowie tiermedizinischer Hilfe zu bieten. Insbesondere wurden die im Rahmen unseres laufenden Projekts zum Schutz der Esel vor den Diebstählen (hier finden Sie alle Informationen: https://welttierschutz.org/projekte/nutztiere/eselschutz-tansania/) bereits bekannten Dörfer besucht, um Tieren und ihren Halter*innen auch in dieser zusätzlichen Notlage zur Seite zu stehen. So wollten wir sicherstellen, dass die Arbeit in Folge der Klimakrise nicht zunichtegemacht wird. Gleichzeitig wurden auch die hiesigen Tierhalter*innen in Gesprächen auf notwendige Vorsorgemaßnahmen hingewiesen, so wurde ihnen von unseren Partnern beispielsweise die Vorteile des Anbaus robusterer Futterpflanzen aufgezeigt.

Durch all diese Maßnahmen konnten wir den leidgeplagten Tieren in Tansania ein weiteres Mal durch die Krise helfen. Wir danken allen, die uns dabei unterstützt haben. Jede Spende für den WTG-Nothilfefonds macht Einsätze wie diese möglich!
Seit mehreren Jahren sind wir immer wieder zu Hilfe geeilt, wenn Wetterextreme Mensch und Tier in Tansania vor schier unüberwindbare Herausforderungen stellten. Das wird sich angesichts der Situation leider auch nicht ändern.
Doch wir haben noch weit mehr getan und – ganz unserer Vision nachhaltiger Verbesserungen entsprechend – über die letzten anderthalb Jahre wertvolle Vorsorge geleistet. Im Video berichtet das Mädchen Brightness, wie diese Arbeit sowohl ihres als auch das Leben ihrer Esel für immer verändert hat: »zum Video
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Von ganzem Herzen bitten wir Sie, auch in dieser persönlich so herausfordernden Zeit an der Seite der Tiere zu bleiben – mit Ihrer treuen monatlichen Unterstützung für den WTG-Nothilfefonds!
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Leiterin Tierschutzarbeit
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Welttierschutzgesellschaft e.V.
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