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Petitionsübergabe im Ministerium

Die Milchkuh im Fokus: Im Rahmen der KUH+DU Kampagne, mit der wir über die Missstände in der Milchkuhhaltung informieren und die Lebensbedingungen der 4,3 Millionen Milchkühe in Deutschland verbessern wollen, ist unsere wichtigste politische Forderung eine Haltungsverordnung speziell für Milchkühe. Am 12. Dezember fand nun im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unsere offizielle Petitionsübergabe für eine Verregelung der Milchkuhhaltung statt.

Eine Viertelmillion Menschen fordern eine Haltungsverordnung für Milchkühe

Seit dem KUH+DU Kampagnenstart vor drei Jahren wurden über eine Online-Petition und der regen Beteiligung von Kuhfreunden, die Unterschriftenlisten in Supermärkten und Cafés auslegten oder im Bekanntenkreis nach Unterstützern suchten, 243.293 Unterschriften gesammelt. Hierfür möchten wir uns herzlich bei allen Beteiligten bedanken – Ihr habt dabei geholfen, dass immer mehr Verbraucher für die Milchkühe sensibilisiert wurden und bessere Lebensbedingungen für die Tiere fordern.
Das KUH-DU Team vor dem BMEL
Das KUH-DU Team vor dem BMEL

Das KUH+DU Team: Katharina Tölle, Campaignerin, und Dr. Leif Koch, Referent für politische Kommunikation, vor der Petitionsübergabe

Susanne Uhlen begleitete die Übergabe im BMEL

Susanne Uhlen, langjährige Unterstützerin der Welttierschutzgesellschaft, begleitete uns stellvertretend für die VerbraucherInnen: „Viele wissen, dass Milchkühe im Stall stehen und kaum auf die Weide kommen, aber das ist auch schon alles. Ich möchte hier für mehr Aufklärung sorgen und denke, dies ist uns gemeinsam gelungen.“ Sie wünscht sich, dass man über diese Petition konstruktive Lösungen für den Tierschutz bei Milchkühen findet.

Schließlich übergaben die stellvertretende Geschäftsführerin der Welttierschutzgesellschaft Katharina Kohn und unser Referent für politische Kommunikation Dr. Leif Koch gemeinsam mit Susanne Uhlen nahezu eine Viertelmillion Unterschriften an die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth.

Die Parlamentarische Staatsekretärin Dr. Flachsbarth war beeindruckt von der hohen Zahl der Unterstützer – dies zeige, dass in der Bevölkerung bereits ein Bewusstsein dafür geschaffen wurde, wo die Lebensmittel herkommen, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten werden und warum das so ist.

Übergabe der Petition an Dr. Maria Flachsbarth
Übergabe der Petition an Dr. Maria Flachsbarth

Petitionsübergabe (v.r.n.l.): Dr. Leif Koch, Susanne Uhlen, Katharina Kohn, Dr. Maria Flachsbarth

Bundesregierung: Über freiwillige Vereinbarungen Dinge fixieren

Frau Flachsbarth stimmte in vielen Punkten mit uns überein. Sie als Tierärztin sehe, dass die Effizienz der landwirtschaftlichen Tierhaltung im Bereich Milchvieh an der ein oder anderen Stelle zu einem Punkt getrieben worden wäre, die die Tiere überfordern würde. Auch einen Sachkundenachweis gerade für größere Betriebe halte sie für wichtig, auf denen häufig nicht geschultes Personal eingesetzt werde. Ebenfalls kritisierte sie die ganzjährige Anbindehaltung.

Ihr wichtigstes Anliegen sei es jedoch, dass man bei allen möglichen Lösungsansätzen nicht die Landwirte aus den Augen verliere. Sie betonte, dass diese durch schwierige Zeiten gegangen seien und derzeit mit dem Rücken zur Wand stünden. Keinesfalls sollten man daher Standards so hoch setzen, dass die Landwirte nicht mehr weiterarbeiten wollen und ihre Höfe schließen. Nur mit den Landwirten gemeinsam könne eine Balance zwischen der Wirtschaftlichkeit des Hofes und mehr Tierwohl erreicht werden. So werde beispielsweise der Umbau von Anbinde- in Laufställen bereits mit Fördermitteln unterstützt, und über freiwillige Vereinbarungen mit dem Rinderhaltern versuche die Bundesregierung gewisse Dinge zu fixieren.

Haltungsverordnung für Milchkühe vorerst nicht in Sicht

Obwohl wir von der Welttierschutzgesellschaft mehrfach verdeutlicht haben, dass es sich bei der Haltungsverordnung für Milchkühe um Mindeststandards handeln würde, und es zudem auch nicht nachvollziehbar sei, dass es im wichtigsten Bereich der deutschen Landwirtschaft, der Milchkuhhaltung, keine eigene Verordnung zum Schutz der Tiere gebe, erteilte Frau Dr. Flachsbarth dieser eine klare Absage und hielt an freiwilligen Vereinbarungen fest. Auch die Unterstützung von einer Viertelmillion VerbraucherInnen vermochte dies nicht zu ändern.

Doch wir bleiben dran!

Wir setzen uns auch zukünftig dafür ein, dass unsere Forderungen für mehr Tierschutz in der Milchkuhhaltung Gehör finden, und werden weiterhin daran arbeiten, die einzelnen Bundesländer von der Notwendigkeit einer Haltungsverordnung zu überzeugen, sodass diese über eine Abstimmung im Bundesrat den Milchkühen helfen werden.

Auch Sie können uns dabei unterstützen – informieren Sie sich und Ihre Bekannten über die Milchkuhhaltung und erfahren Sie, was Sie selbst jeden Tag für die Kuh tun können.

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Die vergessenen Milchkühe: Helfen Sie!

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