Stellungnahme Stiftung Warentest

Finanztest 1/2024: „Gutes für Tiere tun“

Das Magazin Finanztest hat in seiner neuen Ausgabe (1/2024) 15 Tier- und Umweltschutzorganisationen sowie Zoos in den Blick genommen, die Tierpatenschaften1 anbieten. Dabei bestätigte sich, was bereits in der vorigen Untersuchung (Heft 1/2022) des Magazins aus dem Hause der Stiftung Warentest festgestellt wurde: Die Welttierschutzgesellschaft zählt bei der Frage, ob die zur Verfügung stehenden Gelder wirtschaftlich eingesetzt werden, zu den führenden Tierschutzorganisationen in Deutschland. Anders formuliert: Bei uns fließt ein besonders hoher Anteil der Ausgaben direkt in die praktische Tierschutzarbeit.   

Im Test legten insgesamt nur sechs von 15 untersuchten Organisationen und Zoos, darunter die Welttierschutzgesellschaft, ihre Daten gegenüber der Stiftung Warentest so vollständig offen, dass eine Überprüfung der Wirtschaftlichkeit möglich war. Die für die Welttierschutzgesellschaft von der Stiftung Warentest errechnete Werbe- und Verwaltungskostenquote von 15 Prozent war die zweitniedrigste im Test. Von jedem ausgegebenen Euro gingen demnach also 85 Cent in unsere satzungsgemäße Projekt-, Kampagnen- und Informationsarbeit im In- und Ausland.  

Intransparente Transparenzdarstellung 

Für Unverständnis hat bei uns jedoch die Bewertung der Welttierschutzgesellschaft im Bereich Transparenz gesorgt. Hier kommen die Tester*innen zu der Bewertung „niedrig“ – und das, obwohl ein zentraler Kritikpunkt des letzten Tests, der zur gleichen Bewertung kam, inzwischen ausgeräumt wurde. 2022 teilte uns die Stiftung Warentest nach ihrer Veröffentlichung mit: 

„Tatsächlich fehlen der WTG bei der Bewertung der Transparenz die Punkte, die die Organisation durch das Tragen eines Labels wie etwa dem der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ), des Deutschen Spendenrats oder des DZI hätte erreichen können.“ 

Seit Ende 2022 ist die Welttierschutzgesellschaft jedoch Mitglied der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, eine Abstufung sollte anhand dieser Tatsache folglich nicht mehr stattfinden. Im aktuellen Test werden insgesamt fünf Kriterien genannt, die maßgeblich für das Testergebnis im Bereich Transparenz seien (Wird ein Jahresbericht veröffentlicht? Sind Einnahmen und Ausgaben auf der Website einsehbar? Legt die Organisation die Gehälter der Geschäftsleitung offen? Wurde der Wirtschaftsprüfungsbericht für den Test zur Verfügung gestellt? Ist die Organisation vom DZI geprüft, Mitglied beim Deutschen Spendenrat oder Unterzeichnerin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft?). Vier dieser fünf Kriterien erfüllen wir und haben der Stiftung vorab die entsprechenden Informationen bereitgestellt. Die Transparenz-Einstufung „niedrig“ ist vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar – und das auch im wörtlichen Sinne, denn es fehlen im Test konkrete Angaben wie zum Beispiel ein Punktesystem, anhand dessen sich die konkrete Bewertung für die Leser*innen erschließen könnte. 

Kritisch bewerten wir auch die Tatsache, dass die im Test erwähnten Transparenz-Label nicht gleichrangig bewertet werden, sondern allein die Nutzung des DZI-Siegels mit einer Hochstufung im Ergebnis verbunden ist. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack, da die Stiftung Warentest den Test gemeinsam mit dem Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) durchführte. Dass eine Organisation, deren Siegel Bestandteil des Tests ist, gleichzeitig in die Prüfung einbezogen ist, lässt methodische Fragen hinsichtlich der Unabhängigkeit der Ergebnisse offen.  

Einen Beleg dafür, dass eine so hohe Gewichtung des – nebenbei bemerkt für gemeinnützige Vereine kostenpflichtigen – DZI-Siegels aus unserer Sicht nicht zu rechtfertigen ist, zeigt die Tatsache, dass unsere eigene Berechnung der Verwaltungs- und Werbekostenquote und die vom DZI im Rahmen des Tests durchgeführte Berechnung nahezu identisch sind. 

Wir werden die genannten Kritikpunkte gegenüber der Stiftung Warentest anbringen – verbunden mit der Hoffnung, Aufschluss zu unseren Fragen zur Transparenz des Tests selbst zu erhalten. 



Mit einem Blick auf unseren aktuellen Rechenschafts- und Jahresbericht (https://welttierschutz.org/ueber-uns/berichte/) können Sie sich von der transparenten Auskunft über unsere Arbeit selbst überzeugen.

Wir danken allen, die unsere Arbeit vertrauensvoll und treu unterstützen!

Stand: Dezember 2023


1 Wörtlich genommen trifft der Begriff „Tierpatenschaften“ auf die Welttierschutzgesellschaft nicht zu, was wir der Stiftung Warentest auch vor Beginn des Tests mitgeteilt haben. Bei uns können Spender*innen Patenschaften für bestimmte Tierschutz-Projekte bzw. Tierarten in unseren Projekten übernehmen, nicht jedoch für einzelne Tiere. 

„Die Welttierschutzgesellschaft steht für nachhaltige Tierschutzarbeit, eine schlanke Verwaltung, engen Kontakt zu den Partnerorganisationen und Transparenz im Umgang mit Spenden.“

Katharina Kohn, Geschäftsführerin

Haben Sie Fragen oder Anliegen? Dann treten Sie gern jederzeit in Kontakt.

Katharina Kohn
Geschäftsführerin

Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: kk@welttierschutz.org

Welttierschutzgesellschaft e.V.
Reinhardtstr. 10
10117 Berlin