Unsere Partnerorganisation Save Vietnam’s Wildlife feiert 2024 ihr 10-jähriges Jubiläum, und wir sind stolz darauf, von Beginn an Teil ihrer so wichtigen Mission zu sein. Seit 2014 setzen wir uns gemeinsam mit aller Kraft für die Rettung und Versorgung jener Wildtiere ein, die Opfer des illegalen Wildtierhandels wurden – darunter vor allem Schuppentiere.
Lesen Sie hier Neues aus dieser Arbeit und erfahren Sie von aktuellen Rettungen.
Aktuelle Neuigkeiten:
Der Taifun Yagi, der am Samstag, 07. September, mit einer zerstörerischen Schwere Vietnam und Nachbarländer erreichte und hunderte Todesopfer brachte, ging auch an unserem Projekt nicht spurlos vorbei. Im Nationalpark Cuc Phuong, im Norden des Landes, wo sich eines der Schutzzentren befindet, war es besonders schlimm. Noch in Vorbereitung wurden einige einsturzgefährdete Baumwipfel geschnitten und Gehege nochmals zusätzlich gesichert.
Während des Sturms zogen sich die Tiere dann zum Teil auch stark verängstigt in ihren Gehegen zurück – einige benötigten Tage, um wieder hervorzukommen. Unsere Teams behielten die Tiere rund um die Uhr im Auge und stellten sicher, dass alle gut durch den stundenlangen Ausnahmezustand kommen. Glücklicherweise mit Erfolg: Alle Tiere und Teammitglieder sind unverletzt und wohlauf. Auch die Einrichtungen hielten der immensen Kraft des Taifuns Stand und schlimmere Schäden blieben aus.
Der illegale Wildtierhandel – auch mit Schuppentieren – hält an. Für ihre Schuppen und ihr Fleisch werden sie geltenden Verboten zum Trotz gejagt, gehandelt, getötet.
Schuppentiere sind weltweit die am stärksten illegal gehandelten Säugetiere.
Die Zahlen, die mit diesem Handel verbunden sind, sind unvorstellbar hoch. Im Jahr 2019 wurde in Singapur die bis dato größte Menge von fast 13 Tonnen Schuppentierschuppen im Wert von etwa 38,7 Mio. USD beschlagnahmt. * Das Gesamtgewicht der zwischen 2017 und 2021 sichergestellten Schuppentierschuppen betrug ca. 328 Tonnen – das sind zehntausende Tiere, die dafür sterben mussten.
Schätzungen der Environmental Investigation Agency zufolge, sind allein in den letzten zehn Jahren etwa 1 Million Schuppentiere dem Wildtierhandel zum Opfer gefallen.
Aus dem Wildtierhandel beschlagnahmte Schuppentiere sind oft verletzt oder stark geschwächt.
Die unvorstellbar hohen Zahlen führen zu einer akuten Bedrohung der Tierart und die immer wieder schockierenden Funde von Tieren, deren Leid – von der Wilderei bis zum Tod – unvorstellbar ist, verdeutlicht, warum unser Einsatz zum Schutz dieser Tiere so dringend notwendig ist.
Seit 2014 setzen wir uns in Vietnam – einer der Hauptquellen für die Nachfrage nach Schuppen und Fleisch der Tiere – für die Wildtiere ein:
Wenn illegal gehandelte oder verletzte Schuppentiere gefunden werden, wird unsere Partnerorganisation oft direkt benachrichtigt. Anrufe und Hinweise erreichen sie aus allen Richtungen: von der Polizei, von Rangern und von Privatpersonen.
Nachdem ein Hinweis eingegangen ist, macht sich das dafür von uns geförderte Bereitschaftsteam sofort auf den Weg. Es ist für den mobilen Einsatz bestens ausgestattet und verfügt über Transportboxen, medizinisches Equipment und Tiernahrung, um den Tieren sofort helfen zu können. Sobald sie am Ort der Beschlagnahmung eintreffen, übernimmt die/der Tierärzt*in die Erstversorgung der Tiere.
Danach werden die Tiere unmittelbar in sichere Obhut gebracht, etwa in eines der zwei von uns unterstützten Schutzzentren im Land. Dort erhalten sie vom geschulten Team eine professionelle Versorgung und Pflege. Das Ziel ist immer die schnellstmögliche Gesundheit und dann Wiederauswilderung in sichereren Regionen.
Die anhaltend hohe Dringlichkeit unserer Arbeit zeigt sich deutlich auch in der Häufigkeit, mit der das Bereitschaftsteam zum Einsatz kommt. Allein bis August dieses Jahres war das Team über 40-mal im Einsatz und hat dabei, neben anderen Tierarten, 25 illegal gehandelte Schuppentiere in Sicherheit gebracht.
In den letzten 10 Jahren waren es insgesamt 4.280 Tiere, die durch diesen schnellen Einsatz gerettet werden konnten – darunter 1.726 Schuppentiere. Über 500 Mal rückte das Team aus!
Erst am 2. August eilte das Team zwei Schuppentieren zu Hilfe. Beide sind wohlauf und werden im Schutzzentrum derzeit auf die Wiederauswilderung vorbereitet.
Der leitende Tierarzt unserer Partnerorganisation übernimmt das von Behörden beschlagnahmte Schuppentiere. In einer sicheren Transportbox wird das Tier in eines der Schutzzentren gebracht.
Doch nicht immer gestalten sich die Rettungen so erfolgreich: Am 08. Mai hat das Team zwei Schuppentiere vorgefunden, die sehr schwach und dehydriert – sie litten an schwer infizierten, durch Schlingfallen verursachten Wunden. Trotz intensiver Versorgung verstarb das erwachsene Männchen noch vor Ankunft im Schutzzentrum. Das jüngere Schuppentier reagierte umgehend auf die Stabilisierung und nahm an Kraft und Appetit zu. Aufgrund der schweren Verletzungen musste aber eine vollständige Amputation der hinteren Gliedmaßen in der ans Zentrum angeschlossene Tierklinik durchgeführt werden.
Anschließend begann ein langwieriger Prozess des Aufpäppelns, um dem Tier die bestmögliche Heilung zu ermöglichen und seine Erholung zu unterstützen. Dem Schuppentier geht es mittlerweile gut, seine Wunden sind sehr gut verheilt. Es wurde von der Intensivstation in ein Gehege verlegt, wo es – noch unter ständiger Beobachtung – langsam wieder an ein schuppentiergerechteres Leben herangeführt werden kann.
Wofür sich alle Mühe lohnt: Erfolgsgeschichten wie diese!
Schon im September letzten Jahres wurde ein schwaches, erst wenige Tage altes Schuppentier gerettet.
Unser Team brachte es ins Schutzzentrum, wo es über ein Jahr lang sorgsam und professionell aufgezogen wurde. Es erhielt Katzenmilch als Ersatz für die Muttermilch und wurde in einem sterilen, warmen Raum nahezu im zwei-Stunden-Takt versorgt.
Mit jedem Tag seines Lebens (es ist ein Männchen) ging es bergauf.
Heute frisst der Kleine feste Nahrung und ist in einem Gehege untergebracht, wo er seine natürlichen Bedürfnisse entdecken und kennenlernen konnte: Er entwickelte hier wichtige Fähigkeiten wie Klettern, die selbstständige Futtersuche, das Verstecken und auch Interaktionen mit anderen Tieren.
Zusammen mit weiteren Schuppentieren ist er mittlerweile in seiner letzten Station im Schutzzentrum, dem halbwilden Gehege. Hier leben die Tiere unter nahezu wilden Bedingungen, werden aber durch Kameras noch beobachtet. Wenn er diesen Schritt des selbstständigen Lebens in der Wildnis meistert, ist er bereit für eine echte Auswilderung – ein Riesenerfolg und unser höchstes Ziel!
Die Erfolge unserer unermüdlichen Arbeit zeigen: Es braucht unsere intensive Hilfe auch in Zukunft. Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, machen Sie es mit uns möglich. Sichern Sie mit uns die nächsten zehn erfolgreichen Jahre Schuppentierschutz – mit Ihrer Spende.
*In der Tierschutzpost haben wir fälschlicherweise diese Zahlen als aktuell (im Wortlaut ”kürzlich”) angeben – wir bitten, dies zu entschuldigen.
Schenken Sie Wildtieren Schutz!
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