Vor zehn Jahren wurde der Grundstein für eine der erfolgreichsten Geschichten im Tierschutz Europas gelegt – der Bau des Bärenschutzzentrums in Rumänien begann. Mit ihm gab es endlich Hilfe für viele Braunbären.
In Europas größten Bärenschutzzentrum finden Braunbären aus illegaler oder schlechter Haltung endlich ein tiergerechtes Leben. Bereits vor zehn Jahren gründete der Tierschutzverein ASOCIATIA MILIOANE DE PRIETENI (AMP) den Schutzraum. Auf mittlerweile 70 Hektar Waldgebiet finden die Bären ausreichend Platz, Rückzugsmöglichkeiten, Winterschlafplätze und Badestellen.
Schutz auf 70 Hektar
Mit unserer Unterstützung ist in den letzten Jahren das Besucherzentrum für Touristen eröffnet und ein sechs Meter hoher Aussichtsturm eröffnet worden. Gegen ein Entgelt können so die Bären in nächster Nähe beobachtet und fotografiert werden, ohne dass sie sich dabei gestört fühlen. Um auch Tierfreunden weltweit einen Einblick in das Leben der Bären zu geben, wurden Webcams installiert. In diesem Jahr wurden außerdem ein Sommercamp eröffnet, in dem Kinder eine Nacht in einem echten Indianer-Zelt mitten im Schutzzentrum verbringen und den Bären so ganz nahe sein können. Außerdem finden in dem von uns finanzierten Bildungszentrum Workshops, Vorträge und Informationsveranstaltungen statt, in denen der jungen rumänischen Bevölkerung die Bären, deren Bedürfnisse und ihren Lebensraum näher gebracht wird. Mit den Einnahmen, die sich aus den kleinen Nutzungsgebühren ergeben, soll sich das Schutzzentrum auf lange Sicht selbst finanzieren können.
René Kollo bei den Bären in Rumänien
Dass im Zentrum eines Tages 80 Braunbären in natürlicher Umgebung und Sicherheit leben würden, hat 2006 noch keiner erwartet. »Viele Tierfreunde aus dem In- und Ausland machten mit ihrer Unterstützung den fortwährenden Ausbau möglich. Einer von ihnen ist René Kollo.
Der Opernstar und Bärenfreund besuchte im September gemeinsam mit der Projektmanagerin der Welttierschutzgesellschaft, Daniela Schrudde, das Schutzzentrum, um sich ein Bild von der Arbeit vor Ort zu machen. Kollo zeigte sich beeindruckt: „Die rumänischen Tierschützer leisten großartige Arbeit und ermöglichen den Bären die verdiente zweite Chance.“
Besonderen Anteil nahm René Kollo an dem Schicksal des blinden Max. Als der Braunbär wenige Wochen alt war, begann sein fast zehnjähriges Martyrium – tagein tagaus musste er für Fotos mit Touristen posieren. Um ihn gefügig zu machen, wurde er mit Alkohol betäubt, ihm wurden die Schneidezähne und die Krallen abgeschnitten. Nicht ganz klar ist bis heute, ob man ihn absichtlich erblinden ließ, damit er vor dem Blitzlicht der Kameras nicht scheute. 2006 wurde Max endlich konfisziert und ins Schutzzentrum gebracht. Hier bewegt er sich sicher auf dem weichen Waldboden, schwimmt in seinem Pool und nimmt seine Umwelt durch Gerüche und Geräusche wahr.
Der Bär Max und seine Artgenossen sind in Sicherheit – dank des Schutzzentrums, seiner Spender und engagierter Unterstützer wie dem einstmals besten Wagner-Tenor der Welt: René Kollo.
Begleitung der deutschen Presse
Die Redakteurin Dagmar Weychardt begleitete unseren Besuch im Schutzzentrum. Ab dem 2. Oktober können Sie in der Programmzeitung „Hörzu“ darüber lesen.
Bitte unterstützen Sie den Erhalt des Bärenschutzzentrums!
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