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Wie der WTG-Nothilfefonds Tierleben rettet: Das war 2020

Um eine grundlegende Tierschutzarbeit in größten Krisen und Katastrophen zu ermöglichen und den Tieren und Kolleg*innen in unseren Projektländern bestmöglich zur Seite stehen zu können, riefen wir 2020 den WTG-Nothilfefonds ins Leben. Dieser ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte finanzielle Hilfe unabhängig von den fest geplanten Projektgeldern und deckt die zusätzliche Kosten für Maßnahmen in akuten Notsituationen, die zum Schutz der Tiere und unserer Partner notwendig sind.

Gemeinsam waren und bleiben wir stark, liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, und können dank Menschen wie Ihnen auch in diesen beunruhigenden Zeiten fest an der Seite der Tiere stehen. Schauen Sie selbst, welch großartige Hilfe wir 2020 durch den WTG-Nothilfefonds bereits leisten konnten.

Februar 2020: In Vietnam …

… konnte mit unserer Hilfe der Bär Voi durch unsere lokalen Partner Free The Bears (FTB) aus der schlechten Haltung auf einer still gelegten „Galle-Bären“-Farm befreit und in das Bärenschutzzentrum im Cat Tien Nationalparkt übersiedelt werden. Hier erhält er seitdem eine auf seine zahlreichen körperlichen Leiden speziell angepasste Ernährung und lässt sich mittlerweile durch die Beschäftigung mit Bananenblättern und Kokosnüssen begeistern.

April bis Dezember 2020: In Südafrika …

… wurde mit Erlass eines besonders strengen Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus das Projekt mit unserem Partner der Mdzananda Animal Clinic (MAC) auf den Kopf gestellt. Tiermedizinische Einsätze waren aufgrund der Ansteckungsgefahr weitestgehend nicht mehr möglich, Einnahmen durch den an die Klink angeschlossenen Tierfutterhandel sowie aus dem lokalen Adoptionsprogramm fielen weg. Wir übernahmen ein Teil der Gehälter der Mitarbeiter*innen der stationären Klink sowie ein Teil der Tiermedizin und -futtermittel, deren Preise in Folge der Coronakrise gestiegen sind. Da leider auch die Kriminalität mit der zunehmenden Armut wuchs, haben wir zudem die Kosten für die Überwachung und Sicherung des Geländes und den Schutz von Menschen und Tieren durch eine Sicherheitsfirma getragen.

Des Weiteren konnten die Gehälter des Teams unserer Partner der Community Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA) gesichert werden, die sich normalerweise durch den normalen Betrieb der stationären Klinik finanzierten. In Zeiten der Coronakrise blieb diese aber teilweise zu und konnte lange Zeit nur eingeschränkt agieren. Ebenso übernahmen wir die Kosten für Tierfutter und Medikamente, wodurch den Tierhalter*innen aus den ärmsten Regionen rund um Pretoria weiterhin die kostenfreien Behandlungen ihrer Hunde und Katzen im Rahmen mobiler Kliniken ermöglicht werden. Für die Teams in Port Alfred in der Ostkap-Provinz leisteten wir weitere Hilfe und stellten die Anschaffung von Futter sicher und ermöglichten den Fortbestand der tiermedizinischen Versorgung.

April 2020 bis heute: In Rumänien …

… fiel ein Großteil der Einnahmen – und damit die tägliche Finanzierung – des Bärenschutzzentrums unserer rumänischen Partnerorganisation Asociatia Milioane de Prieteni (AMP) von einem Tag auf den anderen weg. Wir konnten mit Hilfe des WTG-Nothilfefonds einen großen Teil der laufenden Betriebskosten sowie die angepassten Gehälter der Pfleger*innen übernehmen, die mit dem Ausbleiben der Freiwilligenarbeiter*innen viele Zusatzstunden leisten müssen.

Ebenso konnte dank Mitteln aus dem WTG-Nothilfefonds die 34 Jahre alte Bärin Tanya aus ihrer trostlosen Lage in einem Zoo in das Schutzzentrum unserer Partnerorganisation Asociatia Milioane de Prieteni (AMP) bei Zarnesti umgesiedelt werden. Hier erhält sie die Chance, ihren Lebensabend bärengerecht zu verbringen.

Ihr ganzes Leben steht den Bärenwaisen Bamse und Kenya noch bevor. Die vier Monate alten Bärenjungen kamen schwer verletzt ins Bärenschutzzentrum und konnten dank wochenlanger Fürsorge und zeitintensiver Flaschenaufzucht stabilisiert werden. Mittlerweile sind sie beide in die naturbelassenen Außengehege umgesiedelt worden.

Mai 2020 bis heute: In Malawi …

… wurde durch die Pandemie die Arbeit in der Klinik unserer Partner Lilongwe Society for the Protection and Care of Animals (LSPCA) stark eingeschränkt. Arbeitsstunden sind verringert, die Tierärzt*innen dürfen die Tiere nur noch außerhalb der Klinik in Empfang nehmen und Kosten für die An- und Abfahrten zu der Klinik bzw. den Haushalten der Mitarbeiter*innen steigen aufgrund von lokalen Maßnahmen immens in die Höhe. Im Rahmen des WTG-Nothilfefonds sichern wir die Anschaffung benötigter Hygienemittel, zusätzlicher medizinisch notwendiger Sicherheitsmaßnahmen und tragen die gestiegenen Transportkosten.

Juli 2020 bis heute: In Indien …

… sind wir mit unseren Partnern der Action for the Protection of Wild Animals (APOWA) hunderten aufgrund von Armut ausgesetzten Pferden und Kamelen zur Hilfe geeilt und konnten sowohl tiermedizinisch als auch durch die Sicherstellung der Versorgung mit Futter, Wasser und stärkenden Mineralien die Tiere aus ihrer Not retten. Weiterhin wurden verzweifelten Tierhalter*innen Futtermittel für ihre Tiere sowie zum eigenen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus Hygienesets bereitgestellt.

Oktober und November 2020: Auf Sumatra …

… stellten wir – nach dem unerwarteten Wegfall von Einnahmen durch andere Geldgeber – mit unseren Partnern der Community for Sumatra Nature Conservation (CSNC) sicher, dass ausreichend Futter und tiermedizinischer Bedarf für die Patrouillen-Elefanten zur Verfügung standen, die Gehälter des gesamten Personals, darunter auch der Elefantenführer in den vier Camps, weiterbezahlt werden konnten und alle weiteren laufenden Kosten gedeckt waren.

Mai bis heute: In Tansania …

… wurde ab Mai über mehrere Wochen das Wohl von mehr als 3.000 Tieren in 20 Dörfern im Nordwesten des Landes gesichert, nachdem durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie viele Tierhalter*innen, die ihre Tiere z.B. zum Transport ihrer Waren zu den Märkten nutzten, ihr Einkommen verloren und sich eine Versorgung ihrer Tiere finanziell kaum mehr leisten konnten. Die Tiere wurden durch unseren Partner der Tanzania Animals Protection Organization (TAPO) mit Wasser, Futter und Mineralien versorgt und erhielten notwendige tiermedizinische Behandlungen. Durch Gespräche mit Tierhalter*innen über Möglichkeiten, wie sie – trotz der immensen Herausforderungen, vor denen sie derzeit stehen – für das Wohl ihrer Tiere sorgen, konnte erreicht werden, dass diese weder vernachlässigt noch ausgesetzt wurden.

Zusätzlich machte auch ab Oktober extreme Wetterereignisse, die in Folge der Klimakrise immer häufiger auftreten, den Menschen und Tieren in Tansania zu schaffen. Während der eine Teil des Landes gegen eine verheerende Dürre ankämpft, stehen Dörfer einer anderen Region nahe des Viktoriasees unter Wasser. Mit zusätzlichen Mitteln ermöglichen wir zwei Partnern, der TAPO sowie der Tanzania Animal Welfare Society (TAWESO), seit Dezember eine weitere dringend notwendige Soforthilfe: Tausende von betroffenen Tieren werden mit grundlegendem Futtermittel und Mineralien versorgt und bekommen lebensrettende tiermedizinische Behandlungen. Ebenso werden in Gesprächen mit den Tierhalter*innen Tierschutzmaßnahmen in ihrer Bedeutung untermauert – und einige Dorfbewohner angeleitet, für die Zukunft ein lokales Nothilfe-Team zu bilden.

November 2020 bis heute: In Kolumbien …

… wurden durch den Hurrikan Iota mehrere Tierheime in der Stadt Cartagena zerstört. Auch auf der kleinen vor der Stadt liegenden Insel San Andres bedürfen hunderte Nutztiere dringend Futtermittel und Wasser. Zusammen mit der Proyecto Animales Latino América (PALA) arbeiten wir am Wiederaufbau der Tierheime und bieten den Tieren auf San Andres die notwendige Versorgung.

Dank der Hilfe lieber Tierfreundinnen und Tierfreunde, die den WTG-Nothilfefonds mit einer Spende unterstützen, konnten und können wir Tierleben auch in Zeiten größter Krisen retten. Bereits im Januar 2021 gingen wir erneut mit einer lebensrettenden Zusatzhilfe in Tansania in den EinsatzRund um die Uhr waren die Teams unserer beiden Partnerorganisationen die letzten Wochen im Einsatz, um Tierleben angesichts verheerender Wetterextreme zu retten. Dabei versorgten sie hunderte Tiere mit stärkendem Futter, sauberem Wasser und aufbauenden Mineralien. 

Bitte helfen Sie uns, den Herausforderungen auch in Zukunft mit notwendiger Hilfe begegnen zu können. Bleiben Sie an der Seite der Tiere – spenden Sie.

 

Bitte leisten Sie mit uns Soforthilfe!

Bereits mit 45 Euro können 100 Liter Wasser für die Tiere bereitgestellt werden.

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