Am 1. September ging es für das Team unserer Partnerorganisation der Tierhilfe Ukraine mit zwei LWKs voll Futter und Tierbedarf los. Jetzt sind sie wieder auf dem Rückweg und werden hoffentlich sicher am 21. September in Berlin ankommen. Was hinter ihnen liegt, ist unvorstellbar: Zwischen dauerhaftem Luftalarm und einschlagenden Raketen in unmittelbarer Nähe rettete das Team so viele Tiere wie nie zuvor.
Die Route brachte sie wieder in die Gebiete ganz nahe der Front, wo die Hilfe so dringlichst gebraucht ist – von den zahllosen streunenden Tieren und den tierlieben Menschen vor Ort, die alles mit ihnen teilen; wie etwa der Kater Murchik, über den wir kürzlich berichteten. Als das Team ihn im Mai kennenlernte, konnte er kaum stehen und nicht selbständig fressen. Murchik hatte mit fast 100 anderen Tieren in einer kleinen Stadt unweit der Front bei einer sehr tierlieben Ukrainerin – selbst schwer vom Kriegsgeschehen getroffen und nahezu mittellos – Obhut gefunden.
Durch die Pflege seiner Retterin und die lebensnotwendigen Lieferungen unserer Touren konnte Murchiks weiße Schönheit wieder zum Vorschein kommen.
Einige der Schützlinge, die meist verletzt und traumatisiert zu der Tierschützerin fanden, zitterten mehrere Wochen lang, nachdem sie angekommen waren, trauten sich vor Angst nicht aus ihren Verstecken. Doch sie waren hier sicherer und konnten erstmals seit Wochen oder gar Monaten Ruhe und Versorgung finden.
Bis zuletzt: Denn mit den Kampfhandlungen, die immer näher rückten, wurde jeder Tag zur unmittelbaren Lebensgefahr.
Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation der Tierhilfe Ukraine wurde deshalb jetzt im Rahmen der Hilfsfahrt die Evakuierung durchgeführt: Auf drei Touren und zehn Stunden Fahrtstrecke verteilt, brachten sie Tiere und Menschen in eine sicherere Region im Land.
Die Bilder vom emotionalen Wiedersehen nach gelungener Evakuierung treffen mitten ins Herz:
Unsere Partner lasen zudem zahllose weitere zurückgebliebene Tiere auf, die dem Tod ohne diese Hilfe ausgeliefert wären. Auch sie galt es im Zuge dieser Hilfstour zu retten – sie fanden Futter, Versorgung und wurden in sicherere Gegenden in der Ukraine gebracht, um dort Schutz zu finden:
Dieser Hund etwa war in einem Schützengraben an einer ehemaligen Frontlinie gefangen und – mutig und selbstlos wie das Rettungsteam ist – in einem gefährlichen Manöver befreit. Auch er ist jetzt in Sicherheit:
Wir sind tief bewegt und unheimlich froh über diese gelungene Hilfsfahrt. Am 21. September kommt das Team zurück und wird – von den zahlreichen Geschehnissen ihrer fast dreiwöchigen Tour stark getroffen – beginnen, das Erlebte zu verarbeiten.
Einige berührende Geschichten und Eindrücke der vergangenen Hilfstouren hören Sie in unserer Folge „Tierwelten“, dem Podcast der Welttierschutzgesellschaft, in der Michaela Lawrenz von der Tierhilfe Ukraine von der Tour im Mai berichtete:
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