Über die Rolle von Tierwohl in der Pandemie-Prävention

Das Konzept „One Health“ fand spätestens durch die Corona-Krise in der breiten Öffentlichkeit Gehör: Die Pandemie hat verdeutlicht, dass die Beziehung von Natur, Tieren und Menschen ganzheitlich betrachtet werden muss. Denn nur wenn alle gesund sind, ist es auch die Welt an sich. Über die große Bedeutung von Tierwohl zur Prävention zukünftiger Pandemien und unserem weltweiten Engagement sprach Daniela Schrudde, unsere Leiterin Tierschutzarbeit, vergangene Woche im Inforadio des rbb.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) widmete sich die Sendung „Das Forum“ unter dem spannenden Titel „Patient Erde: Warum Menschen eine gesunde Umwelt brauchen“ dem Konzept „One Health“. Neben Daniela Schrudde, die die Welttierschutzgesellschaft vertrat, diskutierten Ruth Schumacher (Leiterin des Projekts „One-Health“ der GIZ), Dr. Klaas Dietze (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Löffler-Institut) und Dr. Siegfried Behrendt (Biologe und Politologe am Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung). Dabei ging es vornehmlich um die Prävention zukünftiger Pandemien, die es – da sind sich alle Teilnehmenden sicher – garantiert geben wird, wenn sich nicht massiv etwas verändert.

Wie aber gilt es sicherzustellen, dass sich einschneidende Katastrophen wie die globale Verbreitung von Sars-Cov-2 nicht wiederholen? Was muss sich konkret ändern?

„Wir müssen zunächst schauen, was die Ursache [dieser Pandemie] war und was wir wirklich auch in Bezug auf die Ursachenbekämpfung machen können“,

appelliert Schrudde und führt aus, dass der Mensch weiterhin viel zu stark in die Natur eingreife. Der menschliche Konflikt um Ressourcen, das Eingreifen in die Wildnis und der Kontakt zu Wildtieren – hier müsse man viel stärker hinschauen. Aber nicht nur das:

„Das One-Health-Konzept ist oft noch zu sehr anthropozentrisch, also auf den Menschen fokussiert.“

Es würde geschaut, wie gesund man die Umwelt und Tiere kriegen muss, damit es dem Menschen gut ginge. Damit sich aber wirklich etwas verändere, müsse sich das Bewusstsein wandeln.

„Der Mensch muss als ein Teil von Vielen in der belebten Natur gesehen werden. Die Gesundheit des Ökosystems, die Gesundheit der Tiere und die des Menschen ist als gleichwertig anzuschauen.“

Dann würden auch die Aktivitäten anders gestaltet werden – zum Beispiel im Nutztier-Sektor, wo das Konzept „One Health“ weit mehr Beachtung finden müsse. Diese Tiere spielten zwar eine immer größere Rolle – ihr Wohl aber bliebe oft unberücksichtigt. Schrudde sagt in Bezug auf den Einsatz von Nutztieren in Projekten der Armuts- und Hungerbekämpfung, dass sich noch zu wenige Humanhilfe-Organisationen auch dem Tierwohl widmen. Dies hat die Umfrage der WTG in Zusammenarbeit mit der Welttierschutzstiftung im Rahmen des Programmes „Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit“ ergeben (hier alle Infos dazu: https://welttierschutz.org/tierwohl-in-der-entwicklungszusammenarbeit/)
Dabei müsse der Erfolg eines Projektes auch daran gemessen, wie gut es den eingesetzten Tieren geht.

„Denn sind die Tiere krankheitsanfällig, können sie auch Krankheiten auf den Menschen übertragen.“

Die Reaktionen der anderen Podiumsgäste auf diese Forderungen und das ganze Gespräch finden Sie zum Nachhören hier: https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/forum/202110/10/604468.html (49:15)

Weitere Informationen über das Konzept „One Health“ und die Umsetzung dessen im Rahmen unserer Tierschutzarbeit lesen Sie hier: https://welttierschutz.org/themen/tierwohl-in-die-agenda-2030/

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