Die Bilder von Kaia’s Rettung gehen ans Herz: Einsam fristete die junge Hündin ihr Dasein im Hinterhof einer der vielen südafrikanischen Wellblechhütten.
Ein Tag im Januar, dem für Südafrika heißesten Monat des Jahres: Das Thermometer zeigt 49 Grad und unser Team der Partnerorganisation Community and Veterinary Services (CVS-SA) ist im Einsatz. Heute führt es die Freiwilligen wieder in die Dörfer rund um die Hauptstadt Pretoria. Von Hütte zu Hütte, Tür zu Tür bewegt sich das Team sieben Tage in der Woche, um notleidende Tiere zu versorgen.
Und dann die Entdeckung Kaias: Im Hinterhof einer der spärlichen Hütten finden sie die junge Hündin, die sich durch eine kurze Metallkette kaum bewegen kann. Hinter ihr steht eine Schale mit verdrecktem Wasser; ein spärliches Plastikdach soll sie vor der Hitze schützen. Nur vorsichtige Bewegungen und ein schüchternes Schwanzwedeln bringt sie fertig, für mehr ist sie zu schwach. Ihren flehenden Blick und das sanfte Wimmern, so unsere Partner CVS-SA, werden sie niemals vergessen.
Sofort eilt das ganze Team zu Hilfe. Nach einem tiermedizinischen Check, der Versorgung mit frischem Wasser und Futter, wird der Halter – Bewohner der Wellblechhütte in diesem südafrikanischen Armenviertel – ausfindig gemacht. Zunächst ist er verärgert über die unerwünschten Gäste, doch dann versteht er den Ernst der Lage und erklärt sich. Er liebe seinen Hund, den Bewacher, und versuche ihn gut zu versorgen. Doch mehr als Wasser und den Sonnenschutz habe er nicht zur Verfügung.
Das ist leider oft der Fall: Ganz gleich, wie bedürftig die Bewohner in den Armenvierteln auch sind, für ein Haustier haben sie immer Platz. Sie halten Katzen als Mäusefänger und Hunde als Bewacher. Eine tiergerechte Haltung, geschweige denn eine tiermedizinische Versorgung können sie nicht leisten.


Unsere Partner der CVS-SA sind täglich mit Menschen wie ihm im Gespräch und klären über Fehler auf. Sie leiten auch Kaia’s Besitzer an, eine deutlich längere Leine (in der Art einer Schleppleine) für seinen Hund zu nutzen, damit sie auch eigenständig Schattenplätze finden kann. Das Wasser muss regelmäßig gewechselt werden und Futter bereitgestellt werden. Nach der tiermedizinischen Versorgung und der wichtigen Tollwutimpfung unterhält sich das Team auch mit den Kindern des Halters, die – so wissen wir heute – Kaia mittlerweile als Familienmitglied und beste Spielkameradin ins Herz geschlossen haben.
Das stille Leiden der südafrikanischen Haustiere
Kaia ist nur ein Beispiel für viele südafrikanische Haustiere, die unter der Unwissenheit ihrer Halter leiden müssen. Viele Hunde verlieren den Kampf gegen Hunger, Durst oder schwere Krankheiten in den Hinterhöfen.
Wir sind gemeinsam mit der Community and Veterinary Services im Einsatz, um das Leid zu verringern.
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