Nur mit vereinten Kräften kann es gelingen, weltweit die Tollwut zu besiegen und damit unermesslich viel Leid sowohl für Tiere als auch für Menschen zu verhindern. Anlässlich des Welt-Tollwut-Tages stellen wir eine besonders engagierte Person im Kampf gegen die Tollwut (engl.: Rabies) vor: unsere Projektpartnerin und Tierärztin Renee van Rheede van Oudtshoorn aus Südafrika, die in diesem Jahr zu den acht Nominierten für den World Rabies Day Award zählt. Wie Sie dabei unterstützen können, dass unsere Projektpartnerin diesen Preis erhält, erfahren Sie weiter unten in diesem Beitrag.
Hintergrund: Streuner in Südafrika
In den letzten Jahren erzielten wir zusammen mit der lokalen Organisation Community Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA) weitreichende Tierschutzerfolge in den Armenvierteln rund um die Hauptstadt Pretoria sowie in der Ostkap-Provinz: Wir ermöglichten den Ausbau einer tiermedizinischen Grundversorgung, führten Kastrations- und Impfaktionen durch und sorgten mit Bildungsmaßnahmen für mehr Tierschutzbewusstsein in der Bevölkerung. Jetzt gilt es, dass die großartigen Erfolge für die Streuner in Südafrika nicht durch Folgen der Corona-Pandemie zunichtegemacht werden.
Zum ProjektDas Verhältnis von Tier und Mensch wird durch die Tollwut vielerorts auf eine harte Probe gestellt. Die Viruserkrankung zählt noch immer zu den gefährlichsten Zoonosen – also zu jenen Krankheiten, mit denen sich Tiere und Menschen gegenseitig anstecken können. Van Rheede van Oudtshoorn ist der Überzeugung: Für den Einsatz gegen die Tollwut wird jede Tierärzt*in benötigt. Jede einzelne Tollwut-Impfung zählt, denn sie rettet potentiell einer Vielzahl von Tieren und Menschen das Leben.
Ehrenamtlich aktiv
Deshalb engagiert sich die Tierärztin neben ihrem Hauptberuf in der eigenen Tierklinik ehrenamtlich mit ihrer Organisation Community Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA) in den Townships. Dafür ist van Rheede van Oudtshoorn mit unserer Hilfe hauptsächlich in der Region Gauteng rund um die Hauptstadt Pretoria tätig, aber auch in weiteren Gegenden Südafrikas sowie in Botswana und Simbabwe. Seit 2017 ist es ihr gelungen, mehr als 25.000 Tiere, vor allem Hunde, zu impfen – mit mobilen Kliniken, persönlichen Besuchen bei Tierhaltern sowie mehrtägigen Kampagnen.
Indem sie die mobilen Impfkliniken zusätzlich zu ihrer regulären Arbeit macht, ist sie für die jungen Kolleg*innen ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement. Um auch diese Menschen - die nächste Generation der Tierärzt*innen – für den aktiven Einsatz gegen die Tollwut zu motivieren, bietet sie ihnen die Gelegenheit praktische Erfahrungen zu sammeln und ihren Einsatz zu unterstützen.
Mehr Wissen über die Tollwut
Zusätzlich ist es van Rheede van Oudtshoorns Ziel, im Rahmen unserer Zusammenarbeit das Wissen über die Tollwut in den Gemeinden zu stärken. Noch immer werden in Südafrika jedes Jahr tausende Tiere ohne Grund weggesperrt oder getötet – aus Angst vor Tollwutinfektionen. Mit mehr Wissen über die Krankheit, ihren Verlauf und den Schutz vor einer Infektion kann dieses unnötige Tierleid verhindert werden. Die Menschen in den Townships erfahren so zum Beispiel, wie sich Hundebisse vermeiden lassen, ohne dass dabei die Tiere zu Schaden kommen.
Was Bildungsarbeit bewirken kann, zeigt sich in den seit vielen Jahren von CVS-SA besuchten Townships Onverwacht und Refilwe: Hier gab es seit mehreren Jahren keine Beißvorfälle mehr, das Verhältnis von Menschen zu den Hunden in diesen Townships hat sich merklich verbessert.
Dies ist nur ein Beleg für die besonderen Leistungen, die Renee van Rheede van Oudtshoorn in den benachteiligten Regionen Südafrikas vollbringt. Wir haben uns daher entschlossen, sie für den jährlichen Ehrenpreis der Global Alliance for Rabies Control (GARC) zu nominieren, der im Kampf gegen die Tollwut besonders engagierte Personen auszeichnet.
Am Welt-Tollwut-Tag Ende September erreichte uns die großartige Nachricht, dass van Rheede van Oudtshoorn zu den acht Nominierten für den Ehrenpreis zählt. Die Tierärztin aus Südafrika hat den Award leider nicht gewonnen, es ist aber eine große Ehre, unter den vielen Bewerbungen überhaupt ausgewählt worden zu sein. Wir gratulieren herzlich den Gewinner*innen in den jeweiligen Kategorien. Jede Aktivität im Kampf gegen Tollwut ist ehrenwert und wichtig!
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